Shanna1 schrieb:
Vielleicht ist es so, dass die Menschen, die wenig Sozialkontakte haben und "schwierig" sind, zuerst mal schwierig waren und deshalb die Sozialkontakte weniger wurden??
hallo,
so ist es auch bei mir. ich werde einfach zunehmend schwieriger, sprich unangenehmer. ich kann vieles einfach nicht mehr hinnehmen.
das heißt nicht, dass ich keine sozialkontakte mehr habe, aber ich habe sie absolut reduziert bzw. pflege meine kontakte bei weitem nicht mehr so, wie ich es getan habe. als mein leben einfach im totalen chaos stand, war es auch notwendig, eine wegkorrektur durchzustarten. ich begann mich zu entfernen von denen, die nicht mehr zu meinem leben gehörten.
es war immer eine summe von vielen dingen, die zusammenspielten. aber es waren dann oft kleinigkeiten ausschlaggebend. ein, zwei beispiele:
..... wenn meine tochter irgendwo einen fleck auf die sitzgarnitur macht, der sofort zum wegmachen geht, und sobald ich gehe wird sich bei der gemeinsamen freundin telefonisch darüber beschwert, dann muss ich mir das nicht geben. schon gar nicht wenn immer wieder soetwas vorkommt.
....wenn jemand schreit mit mir, weil mein kind so ist wie es ist - ohne dass es jemanden was getan hat -, dann muss ich mir das auch nicht geben.
....wenn jemand, der sich immer selber einlädt, - in voller einigkeit mit einem zweiten - sagt, ich soll so bleiben wie ich bin, so passt das, es war schon einmal anders und sie sínd trotzdem immer wieder gekommen, dann muss ich mir das auch nicht geben. es muss keiner zu mir TROTZDEM kommen....
....
es ist nicht das ross, auf dem ich sitze, zu hoch, aber ich spüre bei solchen situationen förmlich, was hintenrum so abgeht.
es können auch dinge sein, die nicht böse gemeint sind: wenn die nachbarin möchte, dass ich drei mal in der woche auf einen kaffee komme, dann ist es irgendwann einmal soweit, dass man sich persönliche dinge erzählt. nachdem das gespräch zwischen ihr und ihrem mann sehr gut im gange ist, sie aber eigentlich nur daheim sitzt, kann ich mir vorstellen, dass auch meine ansagen weitererzählt und beurteilt werden.
in einem anderen tread hab ich schon einmal von einem satz erzählt, der bei jeweilig anderer betonung 8 verschieden aussagen enthält:
"ich habe nicht gesagt, dass sie das geld gestohlen hat". 8 mal anders betont, 8 mal eine andere bedeutung. nicht nur, dass geschichten gar nicht ganz genau 1 : 1 weitergeben werden können, es bringt auch jeder noch seine interpretation und ansicht rein und verfälscht somit eine aussage mit sicherheit. es wird also nicht nur gerne die eigene aussage nichtsahnend einfach weitererzählt, sondern auch noch FALSCH weitergegeben.
solange das tratschen nicht aufhört - und ich muss zugeben, dass ich das selber auch mache, leider - ist mir nicht mehr wohl, irgendwo zu sein. früher hab ich es schon fast gebraucht, immer irgend jemanden um mich zu haben, mir waren soziale kontakte absolut wichtig. vielleicht habe ich deshalb eine watsch´n nach der anderen präsentiert bekommen, damit ich endlich mal sehe, dass ich durch das wirklich wichtige über das sinnlose herumsein fast übersehe.
liebe grüße
chira