@fckw
Hier ist eine Studie. Anscheinend gibt es Hinweise auf einen schädlichen Einfluss, aber keine Studie, die diesen ausschließen würde. Die Studie geht auf einzelnen Frequenzbereiche ein und wie man in anderen Städten und Ländern mit 5G umgeht, um einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit zu verhindern:
Im Anhang das, was der österreichische Ärztekammerpräsident deshalb dazu schreibt.
Lg Stracciatella
Die Studie kenne ich. Du musst sie aber schon genauer lesen. Sie besagt nicht, dass 5G Strahlung Krebs verursacht, sondern sie besagt, dass es dazu zu wenig Studien gibt, und wir es also schlicht nicht wissen.
Seite 150 der Studie:
FR2 (24 to 100 GHz ): No adequate studies were performed on non thermal effects of the higher frequencies.
Ich hatte aber absichtlich von 5G gesprochen und nicht von 2G - 4G, weil eben genau in dem Bereich so weit mir bekannt Studien schlicht fehlen.
Sie besagt hingegen für 2G - 4G, also die Frequenzbänder, die bereits seit langem genutzt werden, dass diese Strahlung vermutlich gewisse Arten von Krebs verursachen bzw. verursachen kann (ebenfalls S. 150 der Studie):
6.3.1 Cancer
FR1 (450 to 6000 MHz): As a synthesis of what we have managed to analyse in the available scientific literature, in both human and animal studies, we can say that RF-EMF at FR1 frequencies exposure probably cause cancer, and in particular gliomas and acoustic neuromas in humans.
Es gilt hier jedoch genau zu lesen. Für Menschen ist die Sachlage zu dünn, um wissenschaftlich eindeutig belegt zu sein. Es ist "bloss" ein Zusammenhang naheliegend. Siehe das hier:
6.1.1 Cancer in humans
There is limited evidence in humans for the carcinogenicity of radiofrequency radiation. Starting from 2011, positive associations have again been observed between exposure to radiofrequency radiation from wireless phones and glioma and acoustic neuroma, but the evidence is not yet sufficiently strong to establish a direct relationship.
Bei Tieren in experimentellen Studien hingegen ist die Sachlage klar(er):
6.1.2 Cancer in experimental animals
There is sufficient evidence in experimental animals for the carcinogenicity of radiofrequency radiation.
Jetzt müssen wir genauer verstehen, was der Unterschied zwischen den beiden Arten von Studien sind und wie sie zustande kommen. Dafür wäre eine längere Diskussion nötig, auf die ich hier wenig Lust habe. Nur ganz kurz: Experimentelle Studien sind eben experimentell. Es sind Laborbedingungen, die nicht unbedingt Aussagekraft für die normale Lebenswelt von Menschen haben. Ein Beispiel: Da gibt es eine Studie, welche Ratten und Mäuse für 2 Jahre lang während 9 Stunden einer Strahlung aussetzt, die bedeutend höher ist, als das, was Menschen abkriegen. Das ist natürlich keineswegs nett für diese Tiere, aber abgesehen davon zeigt es ziemlich gut auf, was "experimentell" hier wirklich heisst.
Ich finde, diese Seite hier ist recht gut in dieser Hinsicht:
https://www.quarks.de/gesundheit/handystrahlung-wie-gefaehrlich-ist-das-neue-mobilfunknetz-5g/
Das heisst im Umkehrschluss jedoch wiederum keineswegs, dass damit nun alles in Ordnung sei. Und zwar aus zwei Gründen nicht:
Erstens sollte alleine schon der Verdacht auf den Zusammenhang, wie oben formuliert, durchaus aufrütteln.
Zweitens besagt die Studie eben auch, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zur Abnahme der Fertilität von Männern gibt.
Und noch etwas: Wie Karl Popper aufgezeigt hat, ist es prinzipiell unmöglich, wissenschaftlich zu beweisen, dass ein schädlicher Einfluss
ausgeschlossen werden kann. Man könnte bloss viele Studien machen und wiederholen, in welchen sich nie ein Einfluss nachweisen liesse. Und dann irgendwann schliessen, dass es vermutlich keinen Zusammenhang gäbe. Das ist so, wie wenn ich wissen möchte, ob die Gravitation
immer funktioniert oder bloss oft. Ich könnte eine Münze sehr, sehr, sehr oft fallen lassen. Und weil sie immer nach unten fällt daraus schliessen, dass vermutlich die Gravitation immer wirkt. Aber wirklich wissen könnte ich das dadurch nicht, sondern bloss annehmen, dass das so sei.