Meine Mama.............

Einfühlsame Gespräche sing gut und wichtig - damit alleine ist es bei schweren Fällen aber eben nicht getan.
Ich denke, in vielen schweren Fällen wären einfühlsame Gespräche meistens nützlicher als Elektroschocks. Dadurch, dass den Patienten gesagt wird, sie sollten am besten Elektroschocks machen, wird die Suche nach einem passenden Therapeuten mal schnell abgebrochen und durch Elektroschocks ersetzt. Zwischen dem Vorschlag und einer Manipulation bestehen auch noch Unterschiede. Wie ich gehört habe, werden manchmal gerade auch junge Frauen richtiggehend manipuliert.

@Babylon:
Ich sagte an einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Es wurde aber nicht jeder psychisch Kranke oder jedes behinderte Kind gefoltert oder gar ermordet. Aber viele aus dieser Bevölkerungsgruppe, um es eindeutiger zu formulieren.
 
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Außerdem @Sheila:
Wie stellst Du Dir das in einer Psychiatrie vor?
Wie stellst Du Dir ein Gespräch mit einem Menschen vor, der eine schwere Psychose hat - ein Mensch, bei dem große Gefahr zur Selbst- und/oder Fremdgefärdung besteht? Andere Menschen bleiben heutzutage nicht mehr lange in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung. Glaubst Du, solche Menschen erreichst du alleine durch einfühlsame Gespräche? Wie würdest Du diesen Menschen helfen wollen?
 
Diese Frage solltest du besser denjenigen Personen stellen, die tatsächlich schon mal eine Psychose hatten. Die wissen das wohl am allerbesten.
 
Diese Frage solltest du besser denjenigen Personen stellen, die tatsächlich schon mal eine Psychose hatten. Die wissen das wohl am allerbesten.

Tun sie das?

Muss ein Onkologe erst selbst Krebs durchgemacht haben, ehe er weiß, was Menschen mit Krebs am besten hilft?

Und was Menschen mit schweren Depressionen und großer Suizid-Gefahr betrifft: Hast Du auch nur einen blassen schimmer, wie und was die denken? Die halten sich für wertlos. Sie denken, dass sie es nicht Wert sind, zu leben. Und sie werden ALLES in diese Richtung hindrehen. Wenn Du Dich mit ihnen befasst, werden sie es in ihren Gedanken drehen - Beispielsweise: "Oh, ich bin ein böser Mensch, dass ich mit meinen Gedanken die Zeit dieses Menschen raube. Die Welt wäre besser dran, wenn ich nicht lebe. Dann kann sich der Psychologe/Psychiater um menschen kümmern, die es wirklich brauchen und auch verdienen." Soweit ich informiert bin, muss man solche Betroffenen erst einmal versuchen medikemantös soweit zu stabilisieren, dass sie einer Gesprächstherapie überhaupt gut folgen können. Das ist mit einfühlsamen Gesprächen alleine bei weitem nicht getan.
 
@Sys: die Morde in der Psychiatrie wurden von Schulmedizinern begangen, nicht von alternativen Personen. Die alternativen Personen können an diverse Dinge glauben, aber sie nehmen dies nicht als Rechtfertigung für Morde an einer ganzen Bevölkerungsgruppe.

Sei doch mal konkreter ;) Weil solltest Du krampfhaft versuchen auf die Nazis anzuspielen, dann bedenke doch bitte, das man Zeiten diktatorische Herschaftszeiten nicht wirklich exemplarische nehmen kann, da JEDER um sein Leben bangen muss. Dann sind solche Verbrechen sicherlich Verabscheuungswürdig, mit Sicherheit nicht immer aus freien Stücken passiert aber in erster Linie nicht der damaligen Medizin anzulasten ;)

Ich gehe ja auch nicht hin und beschuldige dich der Verbrechen in der Nazi_zeit nur weil dein Ur-Ur-Opa gewunken hat als der Führer vorbei gefahren ist, während der Gau-Leiter mit der Knarre hinter ihm stand ;)

Man muss schon die Kirche im Dorf lassen und deswegen wäre es nett, wenn du in Zukunft solche dünnliche Anspielungen aussen vor lassen würdest, weil es schlicht an den Tatsachen vorbei schrabbt und auch nicht besonders förderlich in der Diskussion hier ist ;)

Kein Mensch bezweifelt dass es Verbrechen in der Medizin gab, einiges davon in dem guten Glauben (<---ZwinkerZwinker) dass richtige zu tun und anderes aus purem Unwissen. Deswegen ist es gut dass es heute die evidenzbasierte Medizin gibt, weil dann kann wissen evolieren und sich stetig selbst kontrollieren..

Und das ist um einiges zuverlässiger als LöweZahnMilch gegen Warzen ;)
 
Muss ein Onkologe erst selbst Krebs durchgemacht haben, ehe er weiß, was Menschen mit Krebs am besten hilft?
Ist Krebs eine Wahrnehmungsstörung? Was für ein Vergleich. Dass du hier den Eindruck erweckst, psychische Krankheiten würden auch nur annähernd so gut verstanden wie physische, befremdet mich ebenfalls, denn was den Umgang mit psychischen Störungen angeht, leben wir vergleichsweise im Mittelalter und haben die Wahl zwischen dem "Mal sehen, ob und wie dieses Medikament bei Ihnen wirkt" der Psychiatrie und dem "Tun wir so, als würde Ihnen die Krankheit von Traumata angehext" bzw. "Ich habe da so ein Buch gelesen, das alles über die Psyche, das Leben und das Universum weiß" der Psychotherapie.

Und was Menschen mit schweren Depressionen und großer Suizid-Gefahr betrifft: Hast Du auch nur einen blassen schimmer, wie und was die denken? Die halten sich für wertlos. Sie denken, dass sie es nicht Wert sind, zu leben. Und sie werden ALLES in diese Richtung hindrehen.
Das ist eine Facette von vielen. Ein blasser Schimmer, wenn man so will. Leider gibt es viele vorgebliche Fachleute, die ähnlich denken und schwer Depressive als Simulanten abweisen mit der Feststellung: "Was, Sie hassen sich nicht selbst? Dann können Sie nicht depressiv sein."

Wenn Du Dich mit ihnen befasst, werden sie es in ihren Gedanken drehen - Beispielsweise: "Oh, ich bin ein böser Mensch, dass ich mit meinen Gedanken die Zeit dieses Menschen raube. Die Welt wäre besser dran, wenn ich nicht lebe. Dann kann sich der Psychologe/Psychiater um menschen kümmern, die es wirklich brauchen und auch verdienen."
Das ist richtig und trifft auf alle wahnhaften Vorstellungen zu.

Soweit ich informiert bin, muss man solche Betroffenen erst einmal versuchen medikemantös soweit zu stabilisieren, dass sie einer Gesprächstherapie überhaupt gut folgen können. Das ist mit einfühlsamen Gesprächen alleine bei weitem nicht getan.
Auf Deutsch: Man muss sie mit Drogen in eine Lage versetzen, die es ihnen ermöglicht, das irrationale Geschwätz vom sinnvollen Leben in einer wundervollen Welt zu glauben, von dem die psychische Gesundheit des Menschen abhängt. Oder ihre Hirne so weit abstellen, dass sie nicht mehr darüber nachdenken.
 
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Die Frage ist ja über was für eine Psychose wir reden ;) Ich kannte mal einen der hatte optische Halluzinationen unter denen er überhaupt nicht litt, beruflich waren die aber eher abträglich. Er selber fand das relativ amüsant. Wenn das allerdings dann Richtung Paranoia geht und "Sie sind überall" da möchte ich dann nicht tauschen.
 
Ist Krebs eine Wahrnehmungsstörung? Was für ein Vergleich. Dass du hier den Eindruck erweckst, psychische Krankheiten würden auch nur annähernd so gut verstanden wie physische, befremdet mich ebenfalls, denn was den Umgang mit psychischen Störungen angeht, leben wir vergleichsweise im Mittelalter und haben die Wahl zwischen dem "Mal sehen, ob und wie dieses Medikament bei Ihnen wirkt" der Psychiatrie und dem "Tun wir so, als würde Ihnen die Krankheit von Traumata angehext" der Psychotherapie.

Sehe ich nicht ganz so schwarz. Zum einen haben einige psychische Erkrankungen viel mit der "Hirnchemie" zu tun und lassen sich als Ungleichgewicht diverser Botenstoffe etc. verstehen und auch entsprechend regeln. Das ist schon besser verstanden als "Mittelalter".

Ich will damit übrigens nicht nur "körperliche Ursachen" behaupten, sondern sehe darin ein komplexes Wechselspiel zwischen mögllichen psychischen Ursachen (gedankenmuster) und Hirnchemie. Was Ursache und was Wirkung ist, ist nicht klar, und muss auch nicht überall gleich sein. (so als Laien-Annahme von mir).

Da es unsere Psyche betrifft, klingt es nur für uns recht plausibel, dass es sich auch durch rein psychische Intervention - Gespräche - wieder beheben lässt. Und das ist wahrscheinlich falsch.

Das ist eine Möglichkeit von vielen. Ein blasser Schimmer, wenn man so will. Leider gibt es viele vorgebliche Fachleute, die ähnlich denken und schwer Depressive als Simulanten abweisen mit der Feststellung: "Was, Sie hassen sich nicht selbst? Dann können Sie nicht depressiv sein."

(...)

Das ist richtig und trifft auf alle wahnhaften Vorstellungen zu.

Ich bin kein Fachmann. Das ist nur eine bestimmte Kranheitsform, die ich da zu beschreiben versucht habe. Im Internet gibt es Blogs/Berichte ehemals Betroffener schwerer Depressionen. Danach zu urteilen scheint diese Beschreibung zuzutreffen. Du hast aber Recht, dass das absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Alleingültigkeit hat.
 
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Muss ein Onkologe erst selbst Krebs durchgemacht haben, ehe er weiß, was Menschen mit Krebs am besten hilft?

Und was Menschen mit schweren Depressionen und großer Suizid-Gefahr betrifft: Hast Du auch nur einen blassen schimmer, wie und was die denken? Die halten sich für wertlos. Sie denken, dass sie es nicht Wert sind, zu leben. Und sie werden ALLES in diese Richtung hindrehen. Wenn Du Dich mit ihnen befasst, werden sie es in ihren Gedanken drehen - Beispielsweise: "Oh, ich bin ein böser Mensch, dass ich mit meinen Gedanken die Zeit dieses Menschen raube. Die Welt wäre besser dran, wenn ich nicht lebe. Dann kann sich der Psychologe/Psychiater um menschen kümmern, die es wirklich brauchen und auch verdienen." Soweit ich informiert bin, muss man solche Betroffenen erst einmal versuchen medikemantös soweit zu stabilisieren, dass sie einer Gesprächstherapie überhaupt gut folgen können. Das ist mit einfühlsamen Gesprächen alleine bei weitem nicht getan.
Möglicherweise ist dir das Potential von wirklich einfühlsamen Gesprächen nicht ganz klar. Die Persönlichkeit des Therapeuten muss einfach zum Patienten passen.
Die Rolle der Neurotransmitter bei psychischen Krankheiten ist übrigens längst nicht so klar, wie du zu glauben scheinst. Ein paar Korrelationen hat man wohl gefunden. Aber was Ursache und Wirkung ist, ist eine ganz andere Frage.

Sei doch mal konkreter ;) Weil solltest Du krampfhaft versuchen auf die Nazis anzuspielen, dann bedenke doch bitte, das man Zeiten diktatorische Herschaftszeiten nicht wirklich exemplarische nehmen kann, da JEDER um sein Leben bangen muss. Dann sind solche Verbrechen sicherlich Verabscheuungswürdig, mit Sicherheit nicht immer aus freien Stücken passiert aber in erster Linie nicht der damaligen Medizin anzulasten
Ach Sys, was die Schulmedizin in der Psychiatrie während der Herrschaft der Nazis getan hat, ist ja "nur" ein Teil der Geschichte. Insulinschocks, Lobotomien und dergleichen gehen ja räumlich und zeitlich weit über die das 3. Reich hinaus. Insbesondere die Lobotomie haben viele nicht überlebt.
Eugenik durch Zwangssterilisationen, die zwar meist nicht tödlich ist, wurde in der Schweiz offenbar noch bis in die 80er-Jahre hinein betreiben.
 
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Die Frage ist ja über was für eine Psychose wir reden ;) Ich kannte mal einen der hatte optische Halluzinationen unter denen er überhaupt nicht litt, beruflich waren die aber eher abträglich. Er selber fand das relativ amüsant. Wenn das allerdings dann Richtung Paranoia geht und "Sie sind überall" da möchte ich dann nicht tauschen.
Gegen derartige Wahnvorstellungen gibt es wirksame Medikamente. So lange meine Oma ihr Haldol nimmt, kommandieren sie keine Stimmen herum. Gleichzeitig stumpft sie wegen der Nebenwirkungen stark ab, was eher an eine Amputation denken lässt als an eine Heilung.

Depressionen und Angststörungen sind wieder ein andere Geschichte, da hier nicht der Inhalt wahnhaft ist, sondern der Fokus. Es ist realistisch, sich als wertlos und bedroht zu empfinden, realistisch auf eine Weise, die die Gesundheit gefährdet. Wer sein ganzes Leben in der hübschen Illusion verbracht hat, für die ein funktionierender Filter sorgt, hat schlichtweg keine Ahnung vom Seelenleben eines Depressiven, und wenn er in der Theorie noch so bewandert ist.
 
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