Liebe Ruth,
ich habe gestern Abend mit G. telefoniert. Am Tag vor deiner Beerdigung werde ich zu ihr fahren und wir werden dir gemeinsam Lebe wohl sagen. Es wird unser Abschiedsabend für dich sein.
Heute mußte ich daran denken wie wir dich nach deiner Knieoperation im Krankenhaus besuchten. Dein ganzes Bein war eingeschient. Beate wollte dein Kopfteil etwas höher stellen, hatte wohl den falschen Hebel erwischt und rumms sauste das Fußteil mitsamt deiner Schiene nach unten. Voller Panik wollte ich helfen und wir machten beide in der Hektik alles noch schlimmer. Das Mittelteil krachte auch nach unten - du fielst nun mit dem Körper nach unten und dein geschientes Bein ragte nach oben.
Und dann hast du da so gelegen und gelacht und gelacht und gelacht. Und Beate und ich saßen dann einfach auch nur noch in dem Chaos und konnten uns vor Lachen nicht mehr halten. Als die Schwester dann kam und völlig verdutzt auf das demolierte Bett guckte, aus dem dein Bein rausragte, fing der Lachanfall wieder von vorne an.
Du fehlst mir so sehr.