Hi Sandmann!
Das Problem ist immer Angst. Ich brauchte auch eine Weile um das zu begreifen. Man ist verärgert und fühlt sich verraten. Die Gedanken sind aggressiv ("Diese Idioten können mich alle mal"), aber die Gedanken und Gefühle dahinter sind Angst. Depression ist Angst, Wut ist Angst. Ich kenne was Du durchmachst und das Problem ist, dass die negativen Gefühle die Positiven verdrängt haben. Das führt dann dazu, dass man da nicht mehr mit positiv denken rauskommt, denn Du weißt wahrscheinlich gerade sehr genau, dass man in so einem Zustand gar keine Lust darauf hat, was einem sonst Spass macht, weil man sich einfach total unfrei fühlt. Es bringt Dir nicht viel für eine gewisse Zeit etwas zu tun was Dir eigentlich Spass macht, weil Du weißt das es den Alltag nicht verbessert und Du ja wieder zurückmusst. Das wirft seinen Schatten auf alles.
Das weitere Problem ist, dass Du wahrscheinlich eine Menge Tipps bekommen kannst, ohne sie praktisch umzusetzen. Dieser Zustand bringt Zweifel mit sich und Du wirst bei vielen Dingen abwinken, weil sie für Dich wenig Erfolgversprechend scheinen... und noch wichtiger: Ein Teil Deiner Selbst bekämpft jede Änderung, auch wenn der Zustand unangenehm ist. Er vertieft den Zustand ständig, indem er Dich ins Gedanken-Laufrad setzt. Das ist auch normal und vielleicht das größte Problem überhaupt, denn man wird untätig. Ich denke das kennt jeder. Man wird untätig und halbherzig. Der Grund ist, dass das emotionale Gleichgewicht umgeschlagen ist. Ist man insgesamt gut drauf und hat vor etwas Angst, oder halt irgendein Problem, ist die Vorfreude dieses Problem beseitigen zu können noch so groß, das man aktiv wird. Man sieht noch Licht. Ist man zu sehr auf der negativen Seite, will man nicht mehr "wohin" sondern nur noch weg und das ist negative Motivation die schwach ist und damit ist man nur in der Lage ein paar Schritte zu flüchten und dann stehen zu bleiben. Eine Form dieser Flucht sind dann Drogenmißbrauch und auch Konsumsucht usw. Das ist übrigens auch das subtil-fiese an Drogen. Man fängt aus Neugier an und gerät durch die Drogen in diesen Zustand. Man denkt oft, das es ja irgendwann wieder besser werden muss. Das es das nicht tut macht die Lage noch schlechter. Mehr und mehr gibt man die Verantwortung ab und erklärt sich zum Blatt im Wind, glaubt vielleicht an abzubüßende Sünden vergangener Leben oder sonstwas. Das ist alles Müll... Es ist gar nicht so schwer... und ich gehe jede Wette ein, das ein Teil von Dir und jedem der das hier liest gerade abwinkt und das zu Wunschdenken erklärt. Es geht um Bewusstmachung. Du musst Dir klar werden was Du denkst, was Du fühlst und was dahinter steht. Ärgerst Du Dich z.B. über eine versaute Prüfung und den Prof. und hast Angst vor der nächsten ist es nicht nur das. Ohne es zu merken schaust Du viel weiter. Du hast gleichzeitig Angst davor, wem auch immer erklären zu müssen, dass Du versagt hast, vielleicht Dein Studium abbrechen wirst usw. Angst davor keinen Job zu finden, keine Alternative zu haben u.v.a. Das alles gibt ein diffuses Gemisch. Aufgelöst wird es eben dadurch das Du Dir alles bewusst machst. Was Du denkst, was Du fühlst, wie Du in die Situation gekommen bist, auch weshalb Du diese Situation vielleicht gewollt haben könntest, was sie Dir bringt, was Du jetzt willst. Einfach alles.
Der Ausweg den Du gerade nimmst, ist alles für sinnlos zu erklären. Das ist auch normal. Der Zustand der folgen wird, den ich kenne ist, dass Dir alles egal sein wird. Du wirst nur noch leben, oder eher existieren ohne Angst zu fühlen, weil eben alles egal ist, aber auch vollkommen ohne Freude und damit ohne Energie. Wenn Deine Freunde Dich zu einer Party einladen wirst Du verwundert feststellen, dass es keine Bedeutung mehr für Dich hat. Du fühlst Dich dann unendlich alt. Das ist eine Erfahrung die ich in den letzten Jahren gemacht habe, und erst im November habe ich festgestellt, dass ich gar nichts mehr fühlte. Das war mir kaum aufgefallen.
Aber so wie Du drauf bist, bist Du in einem "Vorstadium"...
Immerhin kannst Du Dich noch ganz schön ärger...;-)
Das Wichtigste habe ich hier jetzt nicht geschrieben, nämlich was Du genau machen kannst, um die Lage zu ändern. Ich habe gestern in einem Thread schon mal über Angstbewältigung geschrieben. Kannst Du Dir ja mal anschauen:
https://www.esoterikforum.at/threads/552&page=2
Das Thema interessiert mich zur Zeit auch.
Und ich kann Dir auch wirklich sagen das es hilft. Habe da Erfahrungen gemacht und mir gings auch nicht gut.
Dann mal viel Glück, dass die Lage bald wieder anders aussieht.
Viele Grüße,
C.