Hallo
Zu später Stunde rausche ich hier noch einmal vorbei und wiederbelebe einen längst tot geglaubten Threat. Und ich hab euch auch was mitgebracht.
Aber erst mal zur Vorgeschichte. Seit einiger Zeit lese ich die Autobiographie von
Swami Sivananda. Er erzählt in dieser Autobiographie mehrfach von 20 Regeln, die er für Meditationsanfänger aufgestellt hat. Diese Regeln sind allerdings weder in dem Online-Buch, noch irgendwo im Internet zu finden. Dann wies mich aber jemand darauf hin, dass die 20 Regeln in
englischer Sprache mehrfach im Internet zu finden sind. Und deshalb scheute ich weder Mühen noch Kosten, den englischen Text ins Deutsche zu übersetzen. Und hier ist er nun:
20 wichtige spirituelle Regeln von Sri Swami Sivananda
Diese 20 Regeln beinhalten das Wesentliche des Yoga Sadhana (spirituelle Praktiken), Karma (Yoga des Handelns), Bhakti (Yoga des Dienens), Jnana (Yoga des Geistes). Wer ihnen von ganzem Herzen folgt, wird eins mit Gott. Diese 20 Regeln sind ein unfehlbarer Schlüssel zur schnellen und wirkungsvollen Entwicklung des kulturellen, geistigen, physischen, moralischen und spirituellen Selbst eines Menschen.
1. Frühes Aufstehen
Stehe jeden Morgen um 4 Uhr auf. Diese Zeit ist sehr günstig für spirituelle Praktiken. Übe deine spirituelle Praxis jeden Morgen zwischen 4 Uhr und 6:30 bis 7 Uhr aus. Spirituelle Übungen am frühen Morgen führen zu schnellem und maximalem spirituellem Fortschritt.
2. Yogaübungen
Setze dich für Japa (Mantrameditation) und Meditation eine halbe Stunde in den Lotussitz, Siddhasana oder Sukhasana (Schneidersitz) (Meditationshaltungen im
Bild). Steigere die Periode langsam bis zu drei Stunden. Praktiziere zur Erhaltung deiner Gesundheit und um die sexuelle Enthaltsamkeit zu fördern den
Kopfstand und den
Schulterstand. Mache regelmässig leichte physische Übungen wie das Gehen. Wiederhole 20 leichte und bequeme Atemübungen. Strenge dich bei den Atemübungen nicht an.
3. Japa (Mantrawiederholung)
Du kannst irgendein Mantra (heilige Silbe) wiederholen, wie z.B. Om, Om Namo Narayanaya, Sri Ram, Sita Ram, Sri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram, Om Namah Shivaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Saravanabhavaya Namah, Hari Om, oder das
Gayatri (ein heiliges vedisches Mantra), entsprechend deiner Neigung und deinem Geschmack auswählen. Wiederhole das Mantra 108 bis 21.600 mal täglich. Christen können als Mantra die Namen von Jesus oder Maria nehmen. Parsen (Iran), Sikhs und Moslems sollten einen Namen aus dem Zend Avesta, Granth Sahib oder dem Koran als Mantra wählen.
4. Diätische Ernährung
Iss satwige (reine) Speisen. Iss keinen scharfen Paprika, Knoblauch, Zwiebel, saure Lebensmittel, Öl und Senf. Halte Mässigung und iss nicht zu viel. Iss einfache leichte Nahrung. Milch und Früchte helfen die Konzentration zu stärken. Nimm die Nahrung wie eine Medizin zu dir. Essen nur aus Genuss ist eine Sünde. Iss möglichst kein Salz und Zucker. Du solltest in der Lage sein, nur von Reis, Gewürzlinsen und Brot zu leben und keine Essiggurken essen. Auf schwarzen Tee und Kaffe solltest Du verzichten und möglichst kein Fleisch essen. Es wird dein spirituelles Wachstum immens fördern.
5. Meditation
Du solltest einen verschliessbaren Meditationsraum haben. Wenn dies nicht dann möglich ist, sollte eine Ecke des Raumes durch einen Vorhang getrennt werden. Halte den Raum sauber.
6. Das Studium der heiligen Schriften
Studiere täglich eine halbe bis zu einer Stunde die Gita, Ramayana, Bhagavatam, Vishnu-Sahasranama, Lalita-Sahasranama, Adityahridaya, Upanishads, Yoga Vasishta, die Bibel, das Zend Avesta, Quran, die Tripitakas, den Granth Sahib und andere religiöse Bücher und pflege reine Gedanken an Gott.
7. Erhebe deinen Geist
Bete aus ganzem Herzen. Bete Slokas (Gebetsverse) zitiere Strotas (Hymnen) und wiederhole sie wenn Du in der Meditationshaltung bist, bevor Du mit dem Japa (Mantrameditation) und dem Meditieren beginnst. Dies wird deinen Geist erheben.
8. Enthaltsamkeit
Hüte deine Lebensenergie sehr, sehr sorgfältig. Vergeude nicht deinen Samen. Der Same ist göttlicher Reichtum, göttliche Energie, das Zentrum von Leben, Wissen und Intelligenz. Diese Regel gilt nicht nur für den Junggesellen. Verheiratete sollten sie genau so einhalten. Auch Verheiratete sollten sich sehr zurückhalten. Dies ist sehr wichtig.
9. Nächstenliebe
Übe regelmässig Nächstenliebe. Jeden Monat, oder besser noch täglich, entsprechend deinen finanziellen Mitteln. Lasse es nie ausfallen.
10. Suche die Nähe Heiliger und Weiser
Lege deine schlechten Gewohnheiten ab, wie Rauchen, Fleisch essen und das Trinken von Alkohol. Nimm regelmässig an Treffen mit Heiligen und Weisen teil. Entwickle positive Eigenschaften.
11. Fasten
Faste 14tägig, am elften Tag nach Neu- und Vollmond, oder lebe nur von Milch und Früchten. Christen sollten dafür jeden zweiten Sonntag fasten, Moslems jeden zweiten Freitag und Parsen alle zwei Wochen an geeigneten Tagen.
12. Gebetskette (Mala)
Trage eine Gebetskette (Rosenkranz) um deinen Hals, in deiner Tasche oder lege sie unter dein Kopfkissen. Sie wird dich an Gott erinnern. Bete in der Freizeit mit der Gebetskette. Wiederhole immer wieder dein Mantra, ein Gebet oder den Namen Gottes.
13. Bewahre Schweigen
Über täglich für einige Stunden das Gelübte des Schweigens. Mache während der Ruheperiode keine Gesten und unartikulierten Laute.
14. Übe Disziplin im Sprechen
Sage um jeden Preis die Wahrheit. Sprich nicht so viel. Sprich liebevoll. Vermeide vulgäre Ausdrücke. Verurteile, kritisiere und entmutige andere nicht. Werde nicht laut und schreie keine Kinder oder Untergebene an.
15. Sei bescheiden
Reduziere deine Wünsche. Hast Du vier Hemden, dann verschenke eins oder zwei. Führe ein glückliches und bescheidenes Leben. Vermeide unnötige Sorgen. Sei geistig unabhängig. Lebe ein normales Leben und richte deine Gedanken an Gott. Denke an die, die nicht mal ein Zehntel von dem besitzen, was Du besitzt. Teile mit anderen.
16. Praktiziere Nächstenliebe
Schlage nie andere. Nichtverletzen ist die höchste Tugend. Vermeide den Zorn durch Liebe, Vergebung und Mitgefühl. Diene den Armen und Kranken mit Liebe und Zuneigung. Es ist ein Dienst an Gott.
17. Sei Eigenverantwortlich
Sei nicht von Bediensten abhängig. Eigenverantwortlichkeit ist eine hohe Tugend.
18. Übe Selbsterkenntnis
Denke, bevor Du zu Bett gehst, über die Fehler nach, die Du im Laufe des Tages gemacht hast. Führe ein spirituelles Tagebuch, so wie Benjamin Franklin es tat. Mache es zur täglichen Routine, darüber nachzudenken, wie Du deine Fehler vermeiden kannst.
19. Tue deine Pflicht
Denke daran, dass der Tod dich jeden Moment erwarten kann. Darum erfülle deine Pflichten und führe ein gottgefälliges Leben.
20. Denke an Gott
Denke an Gott, nachdem Du aufwachst und bevor Du schlafen gehst. Denke auch zu jeder anderen Zeit an ihn, egal ob Du beschäftigt bist oder nicht. Wiederhole seinen Namen immer und überall. Übergib ihm dein ganzes Leben.
Das ist das Wesentliche aller spirituellen Praxis. Es wird dich zur Befreiung führen. Diese 20 spirituellen Regeln sollten streng beachtet werden. Du solltest keine Nachsicht mit dem Verstand haben, falls er versucht, die Regeln zu missachten.
Alles Liebe. Gerrit