Meditationstechniken

In der zweiten Stufe kann die Erfahrung der Stille beim Ausatmen noch vertieft werden.

Setz dich 15 Minuten am Tag auf einen Stuhl oder auf den Fußboden und atme bewußt und tief aus.
Schließe beim Ausatmen die Augen und gehe nach Innen.
Und dann läßt du den Körper einatmen.
Während die Luft einströmt, öffnest du die Augen und gehst nach Aussen.

Also, wenn die Luft nach aussen geht, gehst du nach innen
und wenn die Luft nach innen geht, gehst du nach aussen.

Wenn du tief ausatmest, bist du leer.
Du bist in diesen einen Augenblick in gewisser Weise tot.
Betritt nun, in dieser Stille des Todes, dein Inneres.

Du atmest tief aus, schließt die Augen, und gehst in den leeren Raum in deinem Inneren.


... to be continued


:flower2:
 
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Hallo Sam,
vielen Dank für die schönen Threats zu dem Thema. Ich habe sie mit großem Interesse gelesen. Ich habe in der letzten Zeit einige Erfahrungen mit dem tändigen Bewusstwerden von Gefühlen und Emotionen gemacht. Es war erstaunlich zu sehen, dass ich an Tagen, die mit viel Unruhe und Sorgen begannen, ertaunliche innere Ruhe erreichen konnten. Das alles war mit dem Gefühl begleitet nicht alleine mit Problemen konfrontiert zu sein, sondern eine Hilfe zu haben, die außerhalb der eigenen Person steht. Ich habe letztens ein Buch über die inneren Werte des Yoga gelesen (Alice Christensen: Yoga of the Heart). In diesem beschreibt sie einige Phantasietechniken, mit denen man die Sorgen seines falschen Egos auf sein richtiges abwälzen soll. Nach ihrer Meinung erreicht man dies indem man alle Gefühle als ein Signal des höheren selbst verstehen soll, das weltliche, vergängliche Ego übernimmt danach nicht mehr die alleinige Verantwortung für Probleme und findet eine Unterstützung durch eine anfänglich fremde Kraft, die sich mit fortgeschrittener Übung ls das wahre selbst herausstellt. Ich habe häufig an dieses Buch denken müssen, während ich Deine Beiträge las. Sie waren sehr erhellend. Danke dafür.
Viele Grüße
Ghazali
 
Hallo Ghazali,

ja, meist beginnen wir erst zu meditieren, wenn es uns nicht "gut" geht. So wird aus Unruhe und Sorgen ein Auslöser für den Blick nach Innen.

Leider kenne ich das, von Dir erwähnte Buch "Yoga of the Heart" nicht. Kannst Du vielleicht dazu noch ein bisschen mehr schreiben und die Phatansietechniken näher beschreiben - denn, um ehrlich zu sein, habe ich sie nicht ganz verstanden.


Alles Liebe Dir
sam
 
"Richte dein Augenmerk auf das Feuer, wie es durch deine Gestalt aufsteigt, von den Zehen aufwärts, bis der Körper zu Asche wird - du jedoch nicht."

Buddha weihte seine Jünger durch diese Technik ein. Er trug jeden auf, einfach zum Leichenverbrennungsplatz zu gehen und sich anzuschauen, wie eine Leiche verbrannt wird, ein toter Körper verbrannt wird. Der Jünger sollte nicht darüber nachdenken, sondern einfach hinschauen - er mußte 3 Monate, immer wenn eine Leiche verbrannt wurde - meditieren. Früher oder später fing er an, seinen Körper auf dem Scheiterhaufen zu sehen, er sah sich selber verbrennen.


Lege dich einfach hin.
Sieh dich zunächst selber als tot, der Körper ist wie eine Leiche.
Leg dich hin, gehe mit geschlossenen Augen nach innen und lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Zehen. Es ist am leichtesten mit den Zehen zu beginnen, weil sie am weitesten von deinem Ich, deinem Ego, deinem Verstand weg sind.

Du bist also mit deiner Aufmerksamkeit bei den Zehen und fühlst, wie das Feuer von dort aus aufsteigt und alles verbrennt. Spüre, wie die Zehen verbrennen, wie nur Asche zurück bleibt. Und dann geh langsam weiter. Schau einfach immer weiter zu, wie alles zu Asche wird. Das Feuer steigt aufwärts, und die Glieder, die es durchwandert hat, sind nicht mehr da. Sie sind zu Asche geworden. Geh weiter aufwärts, und am Ende verschwindet der Kopf.

Du bleibst als Zeuge zurück. Du wirst deinen Körper daliegen sehen, verbrannt zu Asche und bist als Zeuge noch da.

Mit dem Körper werden auch deine Erinnerungen verschwinden.
Erinnerungen gehören zum Körper, sie werden in den Gehirnzellen gespeichert. Werden bestimmte Gehirnzellen operativ entfernt bzw. durch Krankheit zerstört, dann gehen damit auch bestimmte Erinnerungen verloren. Wenn dein Körper verbrannt ist, werden also auch keine Erinnerungen mehr da sein und kein Verstand wird sich mehr melden.

Diese Meditationstechnik schafft Abstand zwischen dir und deinem Körper - bleibe für ein paar Momente ausserhalb des Körpers. Wenn du diesen Zustand einmal kennengelernt hast, sobald du erfahren hast, dass du dich vom Körper lösen kannst, dann kannst du im Körper bleiben und weißt doch, dass du nicht dein sterblicher Körper bist.

Wichtig ist bei dieser Technik, nicht zu schnell aufzugeben. Sie wird in etwa 3 Monate brauchen, wenn du jeden Tag eine Stunde "übst". Die Einbildungskraft (dass dein Körper zu Asche verbrennt) wird dir zu einer realen Erfahrung helfen, nämlich den Abstand zwischen Körper, Gedanken, Verstand und dem, der zuschaut wahrzunehmen. Du bist der unsterbliche Zuschauer.



:blume:
 
... nur Mara merkt's scheinbar nie.... :o



@mara: ;) *ggg*


Weisst ja: man frotzelt nur Menschen die man mag, gelle ? :kiss3:
 
Hallo Sam
Ueber seinen Tod zu meditieren ist eine sehr machtvolle Meditationstechnik - welche aber die Gefahr birgt, dass sie (zumindest bei psychisch gesunden Menschen voruebergehenden) zu Gefuehlen von Depersonalisierung fuehren kann. Es ist einem dann alles egal, man hat nicht die geringste Lust, auch nur irgendetwas zu tun und die ganze Welt ist oede.
Falls eine solche Stimmung auftritt, sollte man sich unbedingt zwischendurch wieder "Erden", z.B. indem man eine Meditationstechnik waehlt, in welcher man die Einheit zwischen sich und der Umwelt wieder herstellt.

Greetz fckw
 
Hallo fckw,

die Todes-Meditationstechnik ist einfach eine von vielen Meditationsmethoden.

Und "Depersonalisierung" ist ein "Ziel" aller Meditationstechniken.

Denn was ist diese "Persona" ?
Die Persona ist (nach C.G. Jung) das, was der Mensch nach aussen zeigt. Sie ist lt. psycholgischen Ansätzen für das Leben in der Gesellschaft erforderlich. Wenn Du der einzige Mensch auf der Welt wärst oder beispielsweise auf einer Insel abseits der Menschheit ganz alleine groß wirst, dann hättest Du keine Persona (keinen Namen; Du würdest nicht lächeln, wenn Dir nach weinen zumute ist; du würdest vielleicht laut schmatzen beim Essen, ...)

Das, was wir nach aussen hin zeigen ist meist falsch, weil wir eben nach den gesellschaftlichen Regeln erzogen werden und uns der Gesellschaft anpassen.

"Wer bin ich (wirklich)?" ist die zentrale Frage der Meditation und damit verbunden die Bewußtwerdung Deiner Persona UND Deines tatsächlichen Seins.


Falls Du in der Stimmung bist, dass die ganze Welt öde ist und Du keine Lust hast, etwas zu tun - so beobachte auch dies einfach. Diese Stimmung ist - wenn Du in Meditation bist - nicht anders als, wenn Du gerade die Welt aus den Angeln heben möchtest.


Alles Liebe Dir
sam
 
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Original geschrieben von Kvatar
Aber die anderen merken es. ;)

Hallo Kvatar,

ja, die anderen nehmen unsere Stimmungen und unser Ego oft genauer oder früher wahr, als wir selbst.

Eigentlich ist es wirklich seltsam, dass wir uns selbst so schlecht kennen, nicht beobachten und uns so selten, an uns selbst erinnern. Wir schauen ständig nach aussen und beobachten (oft neidvoll) die Anderen.

Wenn wir uns selbst auch so beobachteten ....


Alles Liebe Dir
sam
 
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