MeditationsFalle

Hallo KathiM,

einen "anhypnotisierten Reflex" kenne ich auch nicht.

Aber bei Meditation geht es auch um die Bewusstmachung unserer "Mechanisiertheit". Vielleicht meinst Du ja das mit Deiner Frage nach dem Umgang mit Reflexen?

Unser Leben besteht zum grossen Teil aus automatischen Reaktionen auf diverse Auslöser. Jemand "drückt" einen bestimmten "Knopf" und wir reagieren darauf, ohne uns dessen - des Auslösers - bewusst zu sein. Beispielsweise schreibt Dir jemand etwas vor, und Du ärgerst Dich gleich, ohne vielleicht zu hören, was derjenige eigentlich gesagt hat. Oder jemand lobt Dich und Du freust Dich sofort, obwohl das Lob vielleicht gar keines ist .....

Wir agieren selten ganz bewusst, rein aus der Situation in diesem einen Moment heraus. Der "Umgang" mit Reflexen würde bedeuten, dass Du Dir ein neues Reaktionsmuster anlernst. Eine andere Möglichkeit wäre, in dem Augenblick des Auslösers bewusst zu beobachten, was sich in Dir jetzt abspielt.



Wenn Du magst, probiere einmal aus, in den Schmerz reinzugehen. Wir haben meist die Tendenz, Schmerzen vermeiden zu wollen (was ja auch verständlich ist) und beginnen dann gegen den Schmerz zu kämpfen. Das führt oft zu Verkrampfung und zu noch mehr Schmerz. Versuche mal in den Schmerz reinzugehen, ganz tief rein. Durch diese totale "Beschäftigung" mit dem Schmerz, beginnt er sich langsam zu lösen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es nicht immer ganz leicht ist und nicht immer gelingt. Es wird dann auch leichter sich anzuschauen, was noch an Gefühlen und Gedanken mit dem Schmerz hochkommt.


Alles Liebe Dir
sam
 
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hatte als Kind viel Magenschmerzen und weis wie sich das anfühlt.
Ich habe mich damals auf die Fersen gesetzt und den Kopf auf den Boden gelegt. In dieser Haltung konnte ich die Schmerzen am besten aushalten.
Damals wusste ich noch nicht, dass ich instinktiv eine Yogaübung ausgeführt hatte.
Ich fühle den Magen als das Rückzugsterrain. Wenn ich erschöpft bin und mich regenerieren muss, dann brauche ich einen geschützten Bereich, wo ich mich zurückziehen kann. In der Regel ist das unser Zuhause. Wenn Beziehungen dafür ungeeignet sind, dann muss man sich eben in die Einsamkeit begeben.
Schaffe dir ein par Quadratmeter, wo dich keiner stört und Du dich wohlfühlen kannst und dich Sicher fühlst. Dort ist der Raum in dem Du dir eine Phantasie-Welt schaffen kannst, in der die Liebe Raum findet. Diese Phantasie wird eines Tages konkrete Form annehmen denn jede Vorstellung hat die Tendenz sich zu verwirklichen.

Deine Seele gibt Dir durch diese Schmerzen das Signal, dass noch eine Wunde offen ist. Folge diesem Hinweis und schau nach was es ist.
Du kannst das erforschen in dem Du verschiedene Körperhaltungen einnimmst. Das nennt man Hatha-Yoga. Jede Körperhaltung provoziert unterschiedliche Seelenzustände. Ich vermute, dass die Übungen gut tun, welche den Bauchraum schützen, wie z.B. die oben erwähnte.
Dann gibt es auch die, welche den Bauchraum strecken, das dürfte Dir eher schwer fallen, aber wenn Du achtsam vorgehst, dann kommst Du den Seelenräumen die Du zugedeckt hast näher.

Meditation öffnet die Bereiche, wo wir Störungen haben, weil die Meditation Dich bewusster macht. In Deinem Fall tut noch etwas weh und darum musst Du dich kümmern. Versorge Deine Wunden mit Geduld und Liebe. Stell dir einfach immer wieder die Frage: Was ist es, das mir noch weh tut. Du bekommst unter Garantie eine Antwort und setzt einen Selbstheilungsprozess in Gang.
Wunden zu heilen ist meißt ein Prozess, der zunächst schmerzhaft ist, aber es ist eben nötig. Es mag Turbulenzen geben aber am Ende steht die Heilung.

Gruß Willibald
 
Ich denke als "Aussenstehender" macht es natürlich Sinn die Ursache der Magenschmerzen zu verstehen um diese dann auszuarbeiten. Allerdings hab' ich keine Probleme solange ich nicht meditiere und ehrlich gesagt möchte ich diese Magenschmerzen nicht auf unbestimmte Zeit ertragen, nur weil sich dadurch evtl die Möglichkeit ergibt die tiefere Bedeutung des Problems zu verstehen. Ich glaube jeder kann nachvollziehen dass man nicht freiwillig die Hand übers Feuer hält mit der Hoffnung irgendwann den Schmerz zu besiegen.

Wenn ich alle Probleme in mir betrachten und verstehen könnte dann hätte ich den ganzen Tag nix anderes zu tun. Ich glaube auch, dass es irgendwie normal (menschlich) ist, dass man einige verborgene Probleme hat.

Weiterhin ist es so, dass wenn ich den Trigger (meine jetzige Art der Meditiation) nicht betätige, auch keine Problem habe.

Wenn es keinen Weg der "Triggerfreien Meditation" gibt, werde ich die Finger davon lassen, ehe ich sie mir abbrennen.

KathiM
 
keiner zwingt Dich, dann lass es einfach und Du hast keine Probleme damit.
Mach Dir keinen Stress.

mfg Willibald
 
Hallo KathiM,

wir sind vielleicht Aussenstehende, was Deine Magenschmerzen betrifft - andererseits hat praktisch jeder Mensch Gedanken, Gefühle und Emotionen (und deren körperliche Manifestationen, wie verspannte Muskeln, Kopfschmerzen, ....) , bei denen es schwerer fällt sie einfach zur Kenntnis zu nehmen, zu akzeptieren. Daher gibt es hier keine wirklichen Aussenstehenden. Die Probleme sind da, unabhängig ob Du sie durch Meditation wahrnimmst oder nicht. Und sobald Du Dich ein bisschen entspannst, kommen diese Dinge vom Unterbewusstsein an die Oberfläche.

Es wird mit zunehmenden Alter auch nicht leichter da sich die Dinge, die man nicht sehen will immer mehr anhäufen und auch immer mehr verändern, sodass es immer schwerer fällt, der wahren Ursache auf den Grund zu gehen.

Ich möchte Dir nicht die Hoffnung nehmen, nur vielleicht ein bisschen Mut machen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es nicht immer einfach ist. Und ich habe den Eindruck, aufgrund Deines letzten Postings, das klar und auch mutig war, dass sich in Dir ja vielleicht ein mutiger Löwe :katze: versteckt, den Du nur noch nicht kennst.


Ich wünsche Dir - ganz egal, was Du jetzt machst - alles Liebe
sam
 
hi kathi!

ich habe den eindruck, mit deinem empfinden, wie ein "pawlowscher hund" zu reagieren, hast du vielleicht eh schon den mechanismus beschrieben.

ganz vordergründig könntest du natürlich einfach aufhören zu meditieren... wobei mir der begriff unscharf erscheint; ich hab in diesem forum schon so viele praktiken beschrieben gefunden, die als meditation bezeichnet wurden...

es scheint dich jedoch zu beunruhigen, dass deine magenschmerzen offenbar "auf abruf" bereit sind. und es scheint dir an meditation zu liegen, vor allem an der speziellen meditation, die dir bauchweh macht.

ich halte nicht allzu viel von der suche nach ursachen. die finden wir meistens eh nicht, sondern nur vordergründige rationalisierungen. und es ist auch so gut wie nie ein einfaches "wenn -> dann". wenn uns ein wenig einsicht in zusammenhänge gelingt, kommen wir schon sehr weit.

sag, hattest du schon mal gelegenheit, integrative kinesiologie kennenzulernen? die befasst sich unter anderem mit dem entkoppeln unbewusster auslöser. und zwar nicht auf mentalem weg, sondern über die weisheit deiner körperreaktionen.

alles liebe, jake
 
Das Wort "entkopplen" gefällt mir da es genau das beschreibt was ich suche. Ich möchte meditieren, wobei ich "Meditieren" als Oberbegriff für eine für mich geeignete Entspannungsechnik sehe, abgekoppelt von den Magenschmerzen. Ich glaube dass ich beim meditieren immer in die gleichen körperlich/geistigen Zustand falle der die Magenschmerzen auslöst -> Reflex.

Ich habe noch nie was von IK gehört, wenn es aber was mit enrkopplen zu tun hat ist es interessant. Kann das mal näher erläutert werden?

KathiM
 
hallo kathi!

dachte mir, dass "entkoppeln" ein stichwort sein könnte... ich selbst habe nur passive (aber gute) erfahrung mit integrativer kinesiologie... und ich vermute, es würde auch "ganz normale" kinesiologie was bringen, das integrative ist wohl eher ein marketing-zusatz einer bestimmten schule, die sich auch die rechte auf den begriff gesichert hat.

nähere info gibt es hier...

http://www.alternativmed.at/special/archiv/02_06.html

und einiges mehr, wenn du das stichwort in google eingibst.

alles liebe, jake
 
Original geschrieben von KathiM
Ich denke als "Aussenstehender" macht es natürlich Sinn die Ursache der Magenschmerzen zu verstehen um diese dann auszuarbeiten.
Ich kenne Magenschmerzen sehr gut, von daher kann ich hier durchaus mitreden.
Allerdings hab' ich keine Probleme solange ich nicht meditiere
Was machst Du beim Meditieren?
und ehrlich gesagt möchte ich diese Magenschmerzen nicht auf unbestimmte Zeit ertragen, nur weil sich dadurch evtl die Möglichkeit ergibt die tiefere Bedeutung des Problems zu verstehen.
Wenn Du Deine Magenschmerzen einfach wegschieben kannst, dann tu's. Ich glaube aber, dass sie wiederkommen, sofern es sich nicht um eine vorübergehende Magenverstimmung handelt.
Ich glaube jeder kann nachvollziehen dass man nicht freiwillig die Hand übers Feuer hält mit der Hoffnung irgendwann den Schmerz zu besiegen.
Meditation ist keine Fakir-Übung, sondern eine Methode sich zu entspannen. Wenn dabei Schmerzen auftraten, dann ist das ein Problem, das Du längst hast, aber vorerst noch wegschieben kannst.
Wenn ich alle Probleme in mir betrachten und verstehen könnte dann hätte ich den ganzen Tag nix anderes zu tun. Ich glaube auch, dass es irgendwie normal (menschlich) ist, dass man einige verborgene Probleme hat.
Wenn was weh tut, dann sind wir gefordert das Problem sofort zu beheben unser Körper frägt nicht danach ob wir gerade zeit haben oder nicht.
Weiterhin ist es so, dass wenn ich den Trigger (meine jetzige Art der Meditiation) nicht betätige, auch keine Problem habe.
Das zeigt, dass Du gut meditierst. In diesem Zustand bist Du dir selbst voraus. Wenn Dein Alltagsbewußtsein auf die selbe Stufe nachrückt, dann wirst Du das Problem wirklich haben.
Du hättest jetzt Gelegenheit Ursachenforschung zu betreiben.
Wenn Du also Zeit hast zu Meditieren, dann beobachte einfach was passiert und wann die Schmerzen auftreten.
Wie gesagt, Frage dich selbst, was mit Dir los ist. Du wirst irgendwann eine Antwort bekommen.
Wenn es keinen Weg der "Triggerfreien Meditation" gibt, werde ich die Finger davon lassen, ehe ich sie mir abbrennen.
Ich wette, dass Du das Problem sowieso bekommen wirst. Die Meditation zeigt es nur früher an.

Ich wünsche Dir Gesundheit.
Herzliche Grüße Willibald
 
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Meditation ist Bewußtseinserweiternd, das wissen wir.

Das bedeutet aber, dass wir uns in unserem Bewußtsein immer mehr rückwärts erinnern und die Dinge aufarbeiten, die uns in unserer Kindheit wiederfahren sind.

Wir arbeiten unsere Kindheit auf, wie in einer Psychotherapie.
Das tun wir alle mehr oder weniger.
Die Meditation beschleunigt diesen Prozess, so dass oft Probleme auftauchen, die von unserer Kindheit herrühren und die wir noch nicht verdaut haben.

Gruß Willibald
 
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