Was mir immer wieder hilft, ist analytische Meditation über die Wechselhaftigleit und unbeständigkeit der Phänomene.
1. Alle Produkte sind unbeständig
2. Alles Befleckte ist leidhaft
3. Alle Phänomene sind leer und ohne Selbst
4. Nirvana ist Frieden
Erscheint in der Kürze ein wenig abstrakt. Aber genau darum geht es.
"Es ist die Unwissenheit über die falsche Vorstellung von einem "Selbst der Person" und der falschen Vorstellung von einem "Selbst der Phänomene". Die Phänomene sind nicht inhärent existent. Es ist so, daß die Phänomene immer nur aus einem bestimmten Blickwinkel erscheinen; verändert man den Blickwinkel erscheinen sie auch, aber anders."
"Wie erscheint das Objekt, wenn wir auf jemanden wütend sind? Man wird wütend, weil die andere Person einem selbst schadet, geschadet hat oder noch schaden wird. Aber was ist das ICH, das geschädigt wurde? In dem Moment der Wut selbst hat man das Gefühl, daß sowohl das Subjekt, also ich selbst, als auch das Objekt, nämlich der Feind, etwas sehr festes und unabhängiges sind. Subjekt und Objekt erscheinen so, als seien sie inhärent existent. Unser Geist hält die Erscheinungsform für wahr und willigt in sie ein. Beides- die Erscheinung von Objekt und Subjekt als etwas, was inhärent existent ist und das Annehmen dieser Erscheinungsweise- ist die Grundlage der Wut."
"Gelingen diese Überlegungen, ist es so als ob sich beide (Objekt/Subjekt) in nichts auflösen. Dadurch zerbricht die Wut gewissermaßen. Die endgültige Seinsweise der Phänomene besteht in einer Leerheit von inhärenter Existenz. Wäre Wut untrennbar mit unserem Geist verbunden, müßte sie so lange aktiv bleiben, wie unser Hauptgeist in Funktion bleibt. Dies ist aber eindeutig nicht der Fall. Gerade in diesem Augenblick scheint es keine Wut zu geben. => Wut und Begierde als sekundäre Funktion können vom Hauptgeist getrennt werden." S.H. der Dalai Lama, Harvard Vorlesungen
Das Ich ist "nur" ein Phänomen, wie alle anderen auch. Es ist somit unbeständig und wechselhaft. Einer ständigen Veränderung unterworfen. Nur durch unsere falsche Selbstsicht auf Es kommt es zu Problemen.
Man kann das Ich als Subjekt betrachten. Gleichzeitg aber auch als Objekt. Das erzeugt Spannungen. Das ist jedoch nur eine weitere Ausprägung des Dualimus, der scheinbar unsere Welt bestimmt. Jenseits dieses Dualismus liegt Nirvana.
Man kann also sagen, daß das Ich in der Form, wie wir es uns mit unserem Alltagsgeist vorstellen, gar nicht existiert. Es ist also gar nichts vorhanden, was geschädigt werden kann!
Durch Übung und Übertragung der Erkenntnis dieses Prinzips in den Alltag entwickelt sich im Laufe der Zeit Gelassenheit und Geistige Ruhe.
L.G
R.R