Magie der Erinnerung

besonders magisch wirkt das riechorgan. es taucht ein geruch auf und plötzlich tauchen bilder aus kindheitstagen und pubertät auf, dieser komischen phase der schizophrenie.
mit der gerne eingesetzten rituellen räucherung wirkt man weniger auf den relativ jungen neokortex, sondern auf das reptilienhirn. hier gelangt man ins tiefe unbewußte, vorbei an gesellschaftlicher konditionierung. der geruch trifft auf den instinkt. die verbindung zu unserem urviech, zur echse setzt unglaubliche kräfte frei.



Dazu noch eben eine kurze Anmerkung: Habe vor ein paar Tagen einen Katalog samt einer Tüte echtem Bergheu zugesandt bekommen. Kurz die Nase reingehalten und daran geschnuppert und hatte sofort so etwas wie ein Flash-Back, positiv gesehen. Zig Bilder tauchten auf, Gänsehaut, ich war im Moment da.

Grandios, das.

:)
 
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So rein anatomisch projiziert der bulbus olfactorius diffus zu allen möglichen Zentren im Gehirn, also das Riech- und Geschmackshirn hat keine direkte bewusste Weiterverarbeitungsmöglichkeit, sondern gibt nur ein "tuning" und das gleich parallel für etliche Zentren.

Das ist der Grund, weshalb man zwar bei Seheindrücken, Gehörtem und Getastetem sich ganz genau bewusst und auch verbal bewusst machen kann was genau und im Einzelnen dort wahrgenommen wird... aber bei Geruch und Geschmack lediglich grobe Einordnungen "schmeckt sauer... süß... scharf..." und "riecht beißend... süß... sauer... scharf..." möglich sind, nicht aber exakte Beschreibungen wie z.b. genau das Apfelige am Apfelgeruch oder - wo wir schon dabei sind - das Zitronige am Zitronengeschmack oder -geruch ist.

Da hilft auch eine sehr gute Schulung - wie z.b. bei Sommeliers - nicht weiter, es bleibt bei Beschreibungen von beispielsweise "fruchtig - pfirsich - mineralisch - alter Tee - würzig".

Interessant ist sicher auch noch der Link von "Ge-ruch", "Rauch" und "ruach" (hebräisch Geist).
 
So rein anatomisch projiziert der bulbus olfactorius diffus zu allen möglichen Zentren im Gehirn, also das Riech- und Geschmackshirn hat keine direkte bewusste Weiterverarbeitungsmöglichkeit, sondern gibt nur ein "tuning" und das gleich parallel für etliche Zentren.

Das ist der Grund, weshalb man zwar bei Seheindrücken, Gehörtem und Getastetem sich ganz genau bewusst und auch verbal bewusst machen kann was genau und im Einzelnen dort wahrgenommen wird... aber bei Geruch und Geschmack lediglich grobe Einordnungen "schmeckt sauer... süß... scharf..." und "riecht beißend... süß... sauer... scharf..." möglich sind, nicht aber exakte Beschreibungen wie z.b. genau das Apfelige am Apfelgeruch oder - wo wir schon dabei sind - das Zitronige am Zitronengeschmack oder -geruch ist.

Da hilft auch eine sehr gute Schulung - wie z.b. bei Sommeliers - nicht weiter, es bleibt bei Beschreibungen von beispielsweise "fruchtig - pfirsich - mineralisch - alter Tee - würzig".

Interessant ist sicher auch noch der Link von "Ge-ruch", "Rauch" und "ruach" (hebräisch Geist).

Ähm, abgesehen davon, dass ich die Einschränkung bezweifle, was wäre denn die Fortführung?
Anders gefragt, was ist das 'Tuning'?
 
Ähm, abgesehen davon, dass ich die Einschränkung bezweifle, was wäre denn die Fortführung?
Anders gefragt, was ist das 'Tuning'?

Die Ruach-Eindrücke, die primär über schmecken und riechen vermittelt werden, bilden die Brücke, über die das Bewusstsein die Trennung zwischen Subjekt und Objekt aufheben kann. Gerade die diffuse Innervation der anderen Zentren ermöglicht in positiver Weise ein bewusst-Sein anstatt wahr-zu-Nehmen, wodurch der Nehmende im Gegensatz zum Genommenen entsteht.
 
mein text ist eine zusammenfassung aus "Zeit Wissen" Februar/März, Nr. 2, Wolf-Dieter Storl "Naturrituale" und eigenen gedanken

was uns identität gibt, was uns ich sagen lässt ist die erinnerung.
magie wird m.e. häufig als großer waschgang, als glatt bügeln, als jakobsleiter zur erleuchtung, als wegstrecke nach oben verstanden.

wesentlich ist aber auch die grundlage, welche uns bisher wählen lässt. das ist die erinnerung. diese führt unter das ich hinaus und kann das scheinbare ich ebenso dehnen in seiner wahl.
prägend laut gehirnforschung soll das erste lebensdrittel sein.70% der erinnerungen beziehen sich dort.
aber es geht noch weiter zurück. besonders magisch wirkt das riechorgan. es taucht ein geruch auf und plötzlich tauchen bilder aus kindheitstagen und pubertät auf, dieser komischen phase der schizophrenie.
mit der gerne eingesetzten rituellen räucherung wirkt man weniger auf den relativ jungen neokortex, sondern auf das reptilienhirn. hier gelangt man ins tiefe unbewußte, vorbei an gesellschaftlicher konditionierung. der geruch trifft auf den instinkt. die verbindung zu unserem urviech, zur echse setzt unglaubliche kräfte frei.
erinnerungen kann man witziger weise auch faken. an der universitiy of washington in seattle zeigte die psychologin und gerichtsgutachterin erwachsenen manipulierte fotos, in welchem sie als kinder eine ballonfahrt mit ihren eltern machen. die hälfte der versuchskaninchen erinnerte sich an die ballonfahrt, welche nie geschah:D
Stinkeeinfach. ;)

Die Fähigkeit zur Empathie.
 
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