Meinst du in tieferen Sinne, dass man Depression und Langeweile synonym verwenden könnte?
Weinreb deutet das so an. Es geht da um das Erlebnis der 400.
Sehe ich definitiv anders, und ist denke ich auch der Kern, in dem ich in meinem ersten Statement aufmerksam machen wollte.
Eine Frau rief mich vor Jahren an und erzählte mir, dass sie eines Nachmittags völlig gelangweilt in ihrem Wohnzimmer sass und quasi nichts mit sich anzufangen wusste. Also hin und her in ihrer Whg... irgendwann hat ihr Kronleuchter ihre Aufmerksamkeit. Ihr fällt auf, dass ihre Putzfrau diesen noch nie sauber gemacht hat, sie holt sich eine Leiter und fängt an diesen zu reinigen... Kristall für Kristall... und gerät dabei in einen sehr "liebevollen", meditativen Zustand mit völlig neuen Einsichten und auch Konsequenzen... Und es hat sie so beeindruckt, dass sie mich anrief und davon erzählte.
und das schiebst du jetzt auf den Zustand der Langeweile? Leute, langweilt euch, weil... dann kommen diese inspiriert-meditativen Momente?
Ist jetzt natürlich spekulativ,... aber es wäre gut möglich, dass so eine Situation, wenn sie geschwängert ist mit Vorveruteilungen wie: Oh, das wäre ja "unspirituell/depressiv/"krankhaft" wenn mir langweilig ist... eher dazu einlädt gar nicht erst in die Langeweile zu gehen, sich diese und die damit einhergehenden Impulse/Antiimpulse bewusst zu machen, sondern diese "neurotisch" zu verdrängen durch Aktionismus bzw. Ablenkung, eben tatsächlich ein Ausweichmanöver nach sich ziehen würde oder könnte. Oder au contraire zu Trotzreaktion und Ablehnung führt: Zb. Mir doch wurscht... was du/Spiritualität von Langeweile hälst..., interessiert mich eh nicht... usw. *klappezu...
klar, man kann sich an so ner Aussage auch reiben oder sich anhand der Aussage seiner eignen Eskapismen bedienen. Das ist dann genauso unspirituell.
Du wirst jetzt vielleicht anmerken, dass ihre Reinigung des Leuchters bereits das Ablenkungsmanöver wäre. M.E. definitiv nein...
werde ich nicht. Das hin und her in der Wohnung ist eines.
siehe ff.. Und wenn wir jetzt bei Langeweile und Depression bilden eine Einheit blieben, so wäre eben genau ersichtlich, dass ihre Aktion weder die vorangehende Langeweile verdrängt hatte, noch, dass sich die "depressive" Verstimmung unbewusst ausgeprägt hätte. Ganz im Gegenteil.
natürlich weicht sie der Langeweile aus, das hin-und-her in der Wohnung wird durch Aktion ersetzt. Allerdings bekommt sie in der Aktion eine Inspiration, und es verwandelt sich. Das hätte aber auch jederzeit sonst passieren können, und ist keine logische Folge ... weder der Langeweile noch der Aktion.
Und doch wie gesagt kann Langeweile auch zB. einfach ein Indiz dafür sein, über etwas hinausgewachsen zu sein und tausend andere Standpunktdefinitionen, ist, wie gesagt auch oft bei Kindern zu beobachten.
also doch, *gg*
Ey komm, Alda, du langweilsch mich. Isch bin doch voll übba disch nausgwachsa. Binnu voll schbürüdüll. Erinnert mich an die Erzählung von einem Ehepaar, das sich nach 20 Jahren scheiden ließ, ganz friedlich, weil sie beide der Meinung waren, sie hätten sich einfach alles gesagt was man sich so im Leben sagen kann und nun wären sie über ihre Ehe hinausgewachsen.
Es ist gar nicht lange her, da habe ich einen Bericht gesehen bzgl. der Reizüberflutung von Kindern durch Schule/TV/Internet/Computerspiele/Gespräche. Er führte ganz besonders die natürliche "Langeweile" als viel zu sehr vernachlässigtes, fast schon tabuisiertes Phänomen unserer Zeit, die Kinder auch zur Kreativität und zur Selbst-Entdeckung der Welt, sowohl der inneren, wie auch der äusseren animieren kann. Und wie dies eben über kurz oder lang (sofern es sehr lange weilt *g) Depressionen oder andere Störungen und Krankheitsbilder nach sich zieht.
ok, werde ich meinen Kindern gelegentlich mal stecken. Ey, langweilt euch mal nen bisi, dann kommt ihr net uf dumme Gedanka.
Steht nur so ein bißchen im Gegensatz zur Erzählung von David und Bathseba... aber darüber sind wir bestimmt auch schon lange hinausgewachsen...
Nee, nicht die Marotte Nasepopeln (hier sinnbildlich für sich "langweilen" und Langeweile=unspirituell) führt zu einer ausgewachsenen Depression, sondern das nicht mehr wahrnehmen, realisieren wollen/können, dass man halt gerade Nasepopelt, weil Nasepopeln=Bahpfui, sowasmachichdochnicht, also die Einladung zur Verdrängung/oderTrotzdagegen des Gefühls von Langeweile, das in sich schon als "falsch/unterentwickelt/krankhaft/depressiv/ abgestempelt gar nicht erst zur Anschauung gelangt, sich unbewusst chronifiziert und zur ausgewachsenen Depression führt. So kann der gut gemeinte Tritt in den Hintern eines spirituellen Egos auch erst in diesen eitlen Wahn führen/verleiten.
klar, so etwas kann immer passieren. Man kann auch im Esoterikforum lesen und schreiben, und weil man bloß nix verdrängen will, glatt verdrängt, dass auch Verdrängung ihre Vorzüge hat, und dann in ner Depression landet.
So, jetzt aber genug Korinthen gekackt.
ok, dann auf zum fröhlichen korinthern...
