Hallo Squaw
Ich fürchte, wir beeinflussen mit unseren Gedanken eh mehr, als uns bewusst ist... das heißt, ich fürchte es nicht, es ist halt so.
Gedanken... also ich will jetzt keinen Definitions-Wettbewerb vom Zaum treten, was es nun wirklich ist, das da verändert... es gibt ja je nach Disziplin/Schule/Denkrichtung verschiedene Ansätze.
Wichtig ist mir auseinanderzuhalten, ob ich etwas bewusst und mit einem bestimmten Ziel verändern möchte ... also in den Fluss der Dinge eingreifen ... oder ob ich im Einklang mit dem, was ist, handele. Und ob ich es auf mich bezogen tue oder ob ich einen anderen verändern will (beliebtes Stichwort der Trivialmagie: Liebeszauber

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Weiß ich, was für einen anderen gut ist? Wäre es nicht eine große Anmaßung, das zu wissen zu glauben? Wenn ich einen anderen durch mein Einwirken verändern könnte/würde, wäre er dann nicht auf ein Produkt von mir reduziert? Bin ich denn der Schöpfer?
Steve de Shazer, Urheber der lösungsorientierten Kurzzeittherapie, betont nachdrücklich für seine Arbeit: Der Klient allein hat die Lösungskompetenz. Der Therapeut hat lediglich Fragekompetenz. Im Zusammenwirken beider entsteht verändernde Bewegung, und da sind Gedanken im Spiel. Nur so kann ich mir eine verantwortete, andere "verändernde" Arbeit vorstellen.
Ähnlich ist es in der Aufstellungsarbeit, und NLP geht sowieso davon aus. In kommunikativen Situationen sind Gedanken Steuerungselemente, die das vorformen, was im Ausdruck sichtbar wird, verbal oder nonverbal. Und im Austausch bewegt das andere und per Rückstoß auch mich selbst.
Viel wichtiger erscheint mir die Frage, wie folgenreich unsere Gedanken für uns selber sind. Wie frei sie sind. Welche Wirklichkeiten und Scheinwirklichkeiten wir durch unsere Gedanken erschaffen ... das Denkabenteuer des Konstruktivismus sagt ja, dass wir überhaupt unsere Wirklichkeit konstruieren, indem wie sie denken, und dass es keine objektive Wirklichkeit außerhalb der von uns konstruierten gebe. Das konsequent zu Ende gedacht bedeutet, dass auch diese anderen letzten Endes Produkte meiner Kreation sind... und ich auch und dieser Thread überhaupt... auweh...
Wie gut es da tut zu meditieren, die Gedanken fließen zu lassen, mich von ihnen zu lösen...
Aber wenn du andere mit deinen Gedanken beeinflussen willst, Lakota Woman, abschließend noch ein heißer Tipp: es geht wirklich. du brauchst sie nur auszusprechen... und du wirst sehen, sie zeigen Wirkung!
alles liebe, jake
P.S.: Verrät die Formulierung "Macht der eigenen Gedanken" nicht, worum es möglicherweise wirklich geht? Um manipulative Machtspielchen? Auch Helfen kann raffiniert getarnte Machtausübung sein...