Ja, das ist eine Möglichkeit, die wegen des "oft" wohl auf eine massenhaft verbreitete Mehrheitsmeinung verweißt - etwa bei den Versuchen, uralte Mythen schlüssig zu deuten.
Massen oder individuelle einzelne Deutungen. Warum auch nicht. Selbst mache ich‘s nicht von Mehrheiten oder Minderheiten abhängig was mir glaubhafter im Auslegen erscheint.
Eine andere Option befasst sich mit dem Ausnahme-Zentrauren "Chiron", der ein berühmter Arzt war, ausgestattet mit zwei göttlich begabten Händen (griech. chiron: der Chirurg bei schweren Verletzungen) und zu Pferde geritten kam, wo die Eile not tat... Lang ist's her, so hat der Volksmund ihn wie auch die Erinnerung an die pähistorischen Reiterkulturen chimärenmäßig zum Volk der Zentauren verschmolzen.
Hier im Bild ist das Sinnbild des wider Krankheit und Unrecht wehrhaften Chiron gemeint wie folgt: Es lehnt sich an Freuds Gleichnis vom Reiter und Pferd als Sinnbild der Beziehung zwischen menschlichem Geist und animalischer Seele, versucht aber, das Gleichnis in dem Sinne zu verbessern, dass die Seele als Einheit von Bewusstsein und Körper eine "organisch" gewachsene sei - in Wahrheit nicht zu trennen.
Okay, dies scheint einer der vielen anderen Deutungsmöglichkeiten zu entsprechen, neben den angeblich massenhaften sich gleichenden Deutungen.
Aber ist Wahrheit stets stets individuell, egal wer wie welche Schlüsse zieht?
Auf jeden Fall Danke für deine Antwort, die ich gerne so, als eine von tausenden Möglichkeiten der Auslegungen stehenlassen mag.
Deutungsmäßig lassen sich beide Haltungen Deines Symbolismus vielleicht so auslegen: Die Ratten oder Schafe einerseits gegenüber dem Player oder Herdenführer anderseits könnte eine sado-masochistische Ergänzung darstellen. Also das Prinzip, nach dem unsere ganze kranke Gesellschaft massenhaft zu 'funktionieren' scheint.
Öm, kennst du die gesamte Geschichte vom Rattenfänger von Hameln komplett und gut? Selbst hatte ich wenig von allgemeingültigkeit Symbolismen. Es war eher ein nicht zu ernst zu nehmender Test und Versuch damit zu spielen.
Das (unsere) ganze Gesellschaft in ihrer Masse krankhaft funktioniere, entspricht das deiner Deutung der Selbigen? Ich selbst nehme mich in einer Gesellschaft lebend wahr die dem natürlichem humanoidem entspricht, samt aller Grausamkeiten, Krankheiten und angenehmeren Gegenteilen.
Allerdings setzt solche Sicht - wie die Platons von Außen ins Innere seiner gleichnishaften "Höhle" - einen genügend großen gesunden Restverstand voraus: derselbe, der den Entwurf eines fundierten Modells der Seele erlaubt - damit auch Psychodiagnosen und therapeutisch wirksam sein könnende Operationen.
Öm, ich selbst vermeide Platon‘s Psyche und Gesundheit einzuschätzen. Philosophisch hoch geachtet und interessant, aber zugleich auch mit neueren Erkenntnissen aus der Naturwissenschaft, auch der Philosophie, hinterfragbar.
Das eigentlich Interessante daran beträfe die ärztliche Frage nach den Ursachen solcher Art von geistiger Sterilisation/ Zeugungsunfähigkeit?
Also ich bin weder Mediziner, nicht im Bereich der Psychologie, kein Psychiater, und kein Heilpraktiker. Habe wahrscheinlich keine Störungen meiner Persönlichkeit und beschäftige mich daher offenbar weniger mit derartigen Fragen und Laienantwortmöglichkeiten.
Und ergänzend: Wie könnte es zu erklären sein, dass den Bewohnern der platonschen Höhle nicht nur der Leib zum Kerker oder gar Grab der Seele gemacht wurde, sondern sie aus solch innerer Verfasstheit heraus auch neigen, die Vertreter der ärztlich diagnostischen Sicht auf ihr So-Sein anzufeinden?
Öm, das Höhlengleichnis ist ein schon in die Tage gekommenes philosophisches Gleichnis und ich weiß nicht inwiefern ein Arzt es zu diagnostischen Zwecken verwendet.
Aber mir ist‘s fruchtbar mit dir zu Kommunizieren. Danke für deine Bereitschaft dazu.