Liebe unter Willen

Du schreibst von zwingenden Umständen und sie sind es dann auch. Du gibst den Umständen Macht, Liebe unter Willen entmächtigt durch die Annahme der Umstände.
Es ist immer wieder der gleiche Typus Mensch, der Dir Ärger bereitet, nicht? Es ist nicht der Umstand oder Mensch als solches, als solches gibt es ihn gar nicht und wenn doch, spielt er keine Rolle, weil Du ihn als solches nicht kennenlernst. Deswegen machst Du Dich selbst zum Gegner, bzw. jeder von uns. Der gemeinte Wille hat nichts mit Durchsetzungsvermögen zu tun. Magier sind nicht stark, sondern Energiesparer:D Wir geben den Umständen Macht und fangen dann an zu schwitzen, ziemlich blöde.

Nein, ich bin nicht der Ansicht "dass der Mensch z.B. in politischen/medizinischen/traditionellen/kulturellen/gesetzlichen/etc. Glaubenssytemen lebt, die Inhalte haben, welche den Menschen behindern seinem Willen zu folgen, und auch diametral dazu stehen" Es ist ok.
Was so viel heißt wie: es ist der Weg des geringsten Widerstandes (bzw. keinen Widerstandes), right?
 
Werbung:
Nein, ich bin nicht der Ansicht "dass der Mensch z.B. in politischen/medizinischen/traditionellen/kulturellen/gesetzlichen/etc. Glaubenssytemen lebt, die Inhalte haben, welche den Menschen behindern seinem Willen zu folgen, und auch diametral dazu stehen" Es ist ok.

Bevor ich das jetzt anhand eines beispieles erfrage: Was genau ist denn das, worüber wir reden, dieser wahre wille eigentlich? Etappenziele? Der weg allgemein? Die eigentliche bestimmung, ohne die man in nie endende depression verfällt?
Oder einfach das, was man eh tut, sich dessen aber einfach bewusst ist? Der wille als transformator, unbewusstes bewusst zu machen - für mich gerade die naheliegendste erklärung.

Was macht nun eine junges afghanisches mädchen, das zu den wenigen %-en von mädchen gehört, die immerhin die 1.-3. Klassen besuchen durften. Im anschluss daran aber, muss sie zu hause bleiben, auf ihre 4 jüngeren geschwister aufpassen und der mutter auf dem kleinen hof helfen. Ziegen melken, waschen, kochen. Da sie sehr klug ist, würde sie gerne weiter die schulbank drücken, studieren, ärztin werden. Ueber ihren wunsch wird gelacht, in der bergregion, wo sie mit ihrer familie lebt, ist es schon ein luxus, dass sie drei jahre zur schule gehen konnte. Ihr wird eingetrichtert, dass ihr platz auf dem hof sei, bei der mutter und im haushalt.

Was macht das mädchen jetzt mit seinem willen, mit diesem unbedingten wunsch? Sie tut zunächst das, wovon du schreibst: Sie entmachtet, indem sie die umstände annimmt und wird in der zwischenzeit erwachsen. Innerlich ist sie frei, weiss, was sie will und plant sogar die flucht vom elterlichen hof, die vereitelt wird.

Ich weiss nicht, wie die geschichte ausgeht. Vielleicht eine zwangsheirat, vor der sie flüchtet und dann umgebracht wird? Vielleicht später doch die chance, in die grosse stadt zu kommen, um ausbildung nachzuholen, vielleicht aber auch nicht...

Ist deine argumentation oben nicht etwas einfach?
Gilt sie nicht vor allem für all diejenigen, die leichte befindlichkeitsstörungen haben und sich auf einem hohen niveau beklagen? Da ist es dann auch einfacher, umstände anzunehmen, denn meist sind die auf dieser stufe auch einfacher zu (ver)ändern, will meinen, es gibt eben solche und andere umstände.

Ich habs hier mit der fülle von glaubenssystemen/kulturellen/politische, etc. umständen etwas auf die spitze getrieben. Aber solche und ähnliche fälle gibt es unzählige.

Was genau ist 'ok'? Dass es so ist, wie es ist?

Gute nacht.:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bevor ich das jetzt anhand eines beispieles erfrage: Was genau ist denn das, worüber wir reden, dieser wahre wille eigentlich? Etappenziele? Der weg allgemein? Die eigentliche bestimmung, ohne die man in nie endende depression verfällt?
Oder einfach das, was man eh tut, sich dessen aber einfach bewusst ist? Der wille als transformator, unbewusstes bewusst zu machen - für mich gerade die naheliegendste erklärung.

Was macht nun eine junges afghanisches mädchen, das zu den wenigen %-en von mädchen gehört, die immerhin die 1.-3. Klassen besuchen durften. Im anschluss daran aber, muss sie zu hause bleiben, auf ihre 4 jüngeren geschwister aufpassen und der mutter auf dem kleinen hof helfen. Ziegen melken, waschen, kochen. Da sie sehr klug ist, würde sie gerne weiter die schulbank drücken, studieren, ärztin werden. Ueber ihren wunsch wird gelacht, in der bergregion, wo sie mit ihrer familie lebt, ist es schon ein luxus, dass sie drei jahre zur schule gehen konnte. Ihr wird eingetrichtert, dass ihr platz auf dem hof sei, bei der mutter und im haushalt.

Was macht das mädchen jetzt mit seinem willen, mit diesem unbedingten wunsch? Sie tut zunächst das, wovon du schreibst: Sie entmachtet, indem sie die umstände annimmt und wird in der zwischenzeit erwachsen. Innerlich ist sie frei, weiss, was sie will und plant sogar die flucht vom elterlichen hof, die vereitelt wird.

Ich weiss nicht, wie die geschichte ausgeht. Vielleicht eine zwangsheirat, vor der sie flüchtet und dann umgebracht wird? Vielleicht später doch die chance, in die grosse stadt zu kommen, um ausbildung nachzuholen, vielleicht aber auch nicht...

Ist deine argumentation oben nicht etwas einfach?
Gilt sie nicht vor allem für all diejenigen, die leichte befindlichkeitsstörungen haben und sich auf einem hohen niveau beklagen? Da ist es dann auch einfacher, umstände anzunehmen, denn meist sind die auf dieser stufe auch einfacher zu (ver)ändern, will meinen, es gibt eben solche und andere umstände.

Ich habs hier mit der fülle von glaubenssystemen/kulturellen/politische, etc. umständen etwas auf die spitze getrieben. Aber solche und ähnliche fälle gibt es unzählige.

Was genau ist 'ok'? Dass es so ist, wie es ist?

Gute nacht.:)

auch ein afghanisches Mädchen wird, wenn es seinen "wahren Willen" tut, das tun, was es sich dabei gedacht hat, als es sich im Himmel dazu entschloss, unter genau diesen Umständen zu inkarnieren.

und wenn du meinst, das sei zynisch, dann höre: auch Gott tut seinen "wahren Willen", indem er diese Schöpfung mit genau diesen Menschen hervorbringt.
 
Was so viel heißt wie: es ist der Weg des geringsten Widerstandes (bzw. keinen Widerstandes), right?

Nicht ganz. Es heißt soviel, wie eine Basis zu schaffen, auf der alles möglich ist. Liebe unter Willen.
Wichtig ist die Möglichkeit, das Reaktionsgefüge verlassen zu können, um kein Getriebener zu sein, Reiter und kein Gerittener.
 
auch ein afghanisches Mädchen wird, wenn es seinen "wahren Willen" tut, das tun, was es sich dabei gedacht hat, als es sich im Himmel dazu entschloss, unter genau diesen Umständen zu inkarnieren.

und wenn du meinst, das sei zynisch, dann höre: auch Gott tut seinen "wahren Willen", indem er diese Schöpfung mit genau diesen Menschen hervorbringt.

:wut1::wut1::wut1:
 
Werbung:
Hallo Eva-Maria:)

Ich versuchte das:
Nein, ich bin nicht der Ansicht "dass der Mensch z.B. in politischen/medizinischen/traditionellen/kulturellen/gesetzlichen/etc. Glaubenssytemen lebt, die Inhalte haben, welche den Menschen behindern seinem Willen zu folgen, und auch diametral dazu stehen" Es ist ok.

mit dem hier:

Zitat Mipa
Das ist eine hoffnung, glaube, sehnsucht. Liebe lässt alles so stehen, ohne ausgleich und gerechtigkeit und sagt,
dass es so gut sei. Manchmal nicht einfach.

in einen zusammenhang zu bringen und fragte mich, wo denn nun in dem gefüge der wille bliebe.

Wenn ich dich nun lese:

Zitat m290
auch ein afghanisches Mädchen wird, wenn es seinen "wahren Willen" tut, das tun, was es sich dabei gedacht hat, als es sich im Himmel dazu entschloss, unter genau diesen Umständen zu inkarnieren.

Erstaunt es mich, dass ich es ev. verstehe (falls du es auch so meinst). Es deckt sich in mir mit 'erkenne dich selbst und du erkennst Gott', es ist maximale verantwortung zugestehen, die ich dem afghanischen mädchen in meiner geschichte im grunde genommen habe und die sie deshalb zum opfer ihrer umstände werden lässt.

und wenn du meinst, das sei zynisch, dann höre: auch Gott tut seinen "wahren Willen", indem er diese Schöpfung mit genau diesen Menschen hervorbringt.

Ich meine im grunde nichts. Wenn ich dich lese, fallen in meinem innern die begriffe wille und liebe in sich zusammen und verschmelzen zu einem. Wenn die grundlage des willens liebe ist und die liebe alles annimmt, dann gibt es im grunde keinen willen - oder anders: Der wille geschieht immer.

das sind 'gefühlte' überlegungen, ich lass das mal sacken.


__________________
 
Zurück
Oben