Bevor ich das jetzt anhand eines beispieles erfrage: Was genau ist denn das, worüber wir reden, dieser
wahre wille eigentlich? Etappenziele? Der weg allgemein? Die eigentliche bestimmung, ohne die man in nie endende depression verfällt?
Oder einfach das, was man eh tut, sich dessen aber einfach
bewusst ist? Der
wille als transformator, unbewusstes bewusst zu machen - für mich gerade die naheliegendste erklärung.
Was macht nun eine junges afghanisches mädchen, das zu den wenigen %-en von mädchen gehört, die immerhin die 1.-3. Klassen besuchen durften. Im anschluss daran aber, muss sie zu hause bleiben, auf ihre 4 jüngeren geschwister aufpassen und der mutter auf dem kleinen hof helfen. Ziegen melken, waschen, kochen. Da sie sehr klug ist, würde sie gerne weiter die schulbank drücken, studieren, ärztin werden. Ueber ihren wunsch wird gelacht, in der bergregion, wo sie mit ihrer familie lebt, ist es schon ein luxus, dass sie drei jahre zur schule gehen konnte. Ihr wird eingetrichtert, dass ihr platz auf dem hof sei, bei der mutter und im haushalt.
Was macht das mädchen jetzt mit seinem
willen, mit diesem unbedingten wunsch? Sie tut zunächst das, wovon du schreibst: Sie entmachtet, indem sie die umstände annimmt und wird in der zwischenzeit erwachsen. Innerlich ist sie frei, weiss, was sie will und plant sogar die flucht vom elterlichen hof, die vereitelt wird.
Ich weiss nicht, wie die geschichte ausgeht. Vielleicht eine zwangsheirat, vor der sie flüchtet und dann umgebracht wird? Vielleicht später doch die chance, in die grosse stadt zu kommen, um ausbildung nachzuholen, vielleicht aber auch nicht...
Ist deine argumentation oben nicht etwas einfach?
Gilt sie nicht vor allem für all diejenigen, die leichte befindlichkeitsstörungen haben und sich auf einem hohen niveau beklagen? Da ist es dann auch einfacher, umstände anzunehmen, denn meist sind die auf dieser stufe auch einfacher zu (ver)ändern, will meinen, es gibt eben
solche und
andere umstände.
Ich habs hier mit der fülle von glaubenssystemen/kulturellen/politische, etc. umständen etwas auf die spitze getrieben. Aber solche und ähnliche fälle gibt es unzählige.
Was genau ist 'ok'? Dass es so ist, wie es ist?
Gute nacht.