Verus schrieb:
Solange wir uns aber nicht alle freuen, läßt Gott die Geschichte immer wieder neu ablaufen, weil er weiß, dass die Welt noch nicht vollkommen ist.
Gott übt und alles wird immer besser. Er ist wie ein Künstler, der sein Werk immer wieder neu und solange erschafft, bis alle damit zufrieden sind.
Komisch. genau den gleichen Eindruck bekomme ich, wenn ich mir die Bibel mal im Groben anschaue.
1. Gott will einen gegenüber haben und macht den Menschen zu seinem Ebenbilde.
2. Dieses Ebenbild kommt hinter ein "Geheimnis", von dem Gott zwar weiß, aber was ihm "fremd" ist: Der Mensch lernt den Egoismus kennen, das "Ich entscheide selbst, was ich tue - auch gegen den Willen Gottes."... worauf Gott dem Menschen etwas "verpasst", was er, Gott, ebenfalls nicht so kennt: Sterblichkeit. Er hat das zwar schon so unter den Tieren kennengelernt und weiß auch, daß der Vorgang des Sterbens notwenig ist, damit Neues entstehen kann, aber er selbst hat Null Durchblick, was man eigentlich so im Tode "durchmacht".
3. Dennoch macht der Mensch mit seinem Egoismus weiter und Gott steht erstmal dumm da. Irgendwann reicht es ihm und er beschließt eine Radikalkur: Die Sintflut. Als das "erfolgreich" ist, merkt Gott, daß er (mal salopp ausgedrückt) Schei... gebaut hat und schwört, daß er nie wieder eine solche Katastrophe auslösen wird.
4. Die Menschen haben dennoch einen Hang zur Selbstverwirklichung und bleiben trotz dieser Erfahrung weiterhin egoistisch. Wieder steht Gott dumm da und muss überlegen, wie er nun endlich zu seiner Dualität mit dem Menschen kommt, daß er und der Mensch nun doch irgendwie (auch im Kontext mit der Natur) in Harmonie leben können.
5. Das dauert ein paar Jahrhunderte (Erdenzeit), dann hat er 'nen Plan. Pünktlich zum beginnenden Fischezeitalter entschließt er sich, daß er selbst das Wesen der Menschen "er-leben" muss, um eine Brücke zu schlagen. Das Ergebnis dieses Gedankens nennt sich dann Jesus Christus. Und Jesus "er-lebt" sehr genau, was es heißt Mensch zu sein, sich selbst zu bestimmen. (Die Versuchung Jesu und auch andere Stellen der Bibel beschreiben dies treffend.) Doch dummerweise kommt Gott mit seinen Lehren längst nicht an all die Menschen ran, die er eigentlich erreichen will (die Juden), worauf er dann beschließt, daß er ebenso auch für die Heiden gekommen ist, denen er dann sogar zugesteht, es leichter als die Juden zu haben. Dennoch hängt Jesus irgendwann (buchstäblich) in der Luft - aufgrund des Egoismus, der Machtbesessenheit und der Ignoranz derer, für die er eigentlich gekommen ist... er wird gekreuzigt.
6. Und nun endlich macht Gott etwas durch, das er nie für möglich gehalten hat: Er "lernt", was die Trennung von Gott bedeutet! Doch weil er letzlich Gott ist, ist der Zustand des Getrenntseins nur zeitweilig (wenn auch wohl für ihn persönlich selbst ein einziger Tag ein ganzes Jahrtausend bedeutet und er eine halbe Ewigkeit den Tod, das Getrennt-sein erlebt). Dann jedoch vereint sich wieder, was zusammengehört, und Jesus steht von den Toten auf. Nun hat Gott endlich die Erfahrung gemacht, was Egoismus und die unausweichliche Folge (oder Extremisierung) des Egoismus ist - Tod. Da er aber nicht egoistisch ist, kann ihm der Tod nicht halten. Jesus
muss zwangsläufig wieder zum Leben erwachen.
7. Und nu kommt die große Chance für alle Menschen: Wenn ein Mensch eine Änderung in seiner Blickrichtung vornimmt - die Bibel nennt das "Christ werden", die Hermetik nennt es "Weise werden", der Buddhismus nennt es "Erleuchtung erlangen" - , dann ist es möglich, daß er dieser Kette "Mensch sein - sich selbst bestimmen wollen - Egoist sein - sterben - Tot sein" entkommen kann.
Ich glaube ( im Gegensatz zu Diana), daß deine Aussage richtig ist, Verus. Gott mag zwar allmächtig sein, aber er ist sicher nicht allwissend. Aber inzwischen hat er ganz schön was gerlernt. Das beweist die Anwesenheit Jesu auf dieser Erde... und auch die Anwesenheit des heiligen Geistes. Eigentlich wäre damit für jeden Menschen, der erstmal davon hört, mit einem einzigen Schritt die "Vervollkommnung" möglich...
... wenn da nicht dieser dumme Egoismus wäre, der uns davon überzeugen will, daß wir gut und gerne auf Gott verzichten könnten. Diese "Wesenheit" nennt die Bibel Satan und es gibt diese Manifestation jener zerstörerischen Energie genauso wie die aufbauende und schöpferische Energie, die wir als Gott bezeichnen.
Es ist dieser Egoismus, der den Satz geschaffen hat "Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich dir den Schädel ein." Es ist der Egoismus, der Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und Krankheiten "erzeugt". Ja, auch der "liebe" Herr Präsident Busch ist nichts weiter als ein Egoist, der die Bibel als Rechtfertigung für seine Machtbesessenheit (Seinen Wunsch nach einem neuen Glaubenskrieg der Christen gegen die Moslems) pervertiert. Egoismus und Machtbesessenheit hat schon immer alle heiligen Schriften und alle heiligen Lehren pervertiert. Daran wird sich solange nichts ändern, wie es Menschen gibt, die die "Selbstbestimmung" als höchstes Gut ansehen. Mal sehen, ob Gott im Zuge des nun anbrechenden Wassermannzeitalters was Neues dazu eingefallen ist, wie er dem Menschen seine Dämlichkeit, dem Egoismus zu vertrauen, vor Augen führen kann...
... mal sehen...
Gruß Dirk