Am besten ist der Lotussitz (sofern die Knochen das mitmachen) auf einem Kissen (Zafu), die Knie auf den Boden aufliegend, den Rücken gerade. Die rechte Hand liegt in der linken vor dem Bauchnabel, die Daumenspitzen berühren einander leicht, die Schultern sind gerade.
Setz dich, wiege Deinen Körper mehrmals ein wenig hin und her, bis Du die absolut richtige Position für das Gleichgewicht von Rücken, Hals und Kopf übereinander gefunden hast. Führe diese Aúfgabe sehr sorgfältig aus und bring Dich in das ideale Gleichgewicht. Durch die ideale Position belastest Du Deine Muskulatur und Gelenke am wenigsten und kannst lange und ohne Schmerzen (durch verkrampfte falsche Haltung) mühelos sitzen. Achte auf Dein Gleichgewicht, wie wenn Du Kugeln aufeinander balancierst, sein aufmerksam und hochkonzentriert dabei. Nimm Dir vor, nun eine bestimmte Zeitspanne (zB 30 Min.) Deinen Körper in dieser idealen Position zu halten und Dich nicht mehr zu bewegen.
Wenn Du dann so fest auf dem Boden sitzt, kannst Du beginnen. Betrachte, was in Deinem Geist geschieht, ohne die aufsteigenden Gedanken aufzugreifen oder zu bewerten. Wenn ein Gedanke auftaucht, dann lass ihn einfach wieder gehen. Gedanke kommt, Gedanke geht. Lass Deinen Verstand diese Gedanken nicht aufgreifen, sondern lasse sie einfach los und richte Deine Aufmerksamkeit immer wieder zurück auf dein "Meditationsobjekt". Zu diesem Objekt erkläre ich Dir nun etwas:
Das von Dir gewählte Meditationsobjekt hat die Aufgabe, deine Achtsamkeit "einzufangen" und den Geist zu beruhigen. Indem Deine Aufmerksamkeit stets auf dieses Objekt gerichtet bleibt kommt Dein Geist nicht aus dem "Gleichgewicht". Greifst Du jedoch ein Bild, einen Gedanken oder eine Wahrnehmung auf, so ist der Geist der Ablenkung gefolgt und es ist keine Aufmerksamkeit mehr vorhanden. Darum achte darauf, dass Du Deine Aufmerksamkeit (Achtsamkeit) stets wieder sanft auf Dein Meditationsobjekt zurücklenkst und somit Deinen Geist im Gleichgewicht behältst.
Ein solches Objekt kann etwas Reelles sein, wie Dein Atem, den Du an Deinen Nasenlöchern spürst, oder Deine Bauchdecke, die sich hebt und senkt. Auch eine Kerzenflamme in einem abgedunkelten Raum ist gut. Später wirst Du zB eine weisse (leere) Wand bevorzugen und die "Krücke" Meditationsobjekt nicht mehr brauchen. Aber bis dahin hilft das Objekt, deine Achtsamkeit auf den Augenblick zu zentrieren.
Ein Maler konzentriert sich auf die Farben seines Bildes, der Musiker achtet auf den Ton, den er erzeugt. Der Meditierende aber konzentriert sich auf alles Geschehende zur gleichen Zeit. Sein Geist ist frei und entspannt, aber gleichzeitig hochkonzentriert.
Praktiziere Deine Übung regelmässig, achte vor allem die ersten 12 Wochen auf Deine Disziplin. Feste Zeiten (am besten morgends) helfen Dir, Deine Disziplin aufrecht zu erhalten. Du wirst einige Wochen brauchen, bis Du erste Erfolge bemerkst; danach ist die Motivation zur regelmässigen Meditation kein Problem mehr.
Viel Erfolg auf Deinen ersten Schritten.