Grooti
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Kriege vergehen, weil sie immer an eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort gebunden sind. Sie beginnen, entfalten ihre Gewalt, und enden irgendwann wieder. Doch das bedeutet nicht, dass sie spurlos verschwinden. Was geschehen ist, bleibt vorhanden – in den Verletzungen, den zerstörten Orten, den Erinnerungen und den Geschichten, die weitergegeben werden.'Kriege vergehen' - ich habe diese phrase einmal zum zuge einer art geführten meditation beiläufig aufgeschnappt. Es bewegte etwas in mir, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich: kann, darf bzw. macht es sinn, das so zu behaupten? Vergehen kriege?
In diesem Sinn vergeht der Krieg nur in seiner äußeren Form. Das, was er hervorgerufen hat, wandelt sich und wird Teil neuer Zusammenhänge. Man könnte sagen: Vergehen heißt nicht Auflösung, sondern Verwandlung. Der Krieg als Ereignis endet, aber seine Wirkungen bleiben und leben in anderer Gestalt weiter.