Körperwelten: haben seelen-und geistloser Materialsimus derMenschenwürde geschadet?

Ich habe bei der Ausstellung gearbeitet als sie in Wien war, demnach auch fast täglich gesehen.
Ich fand es von Anfang an weder scheusslich noch grauslich noch sonst was...
Eher interessant.

Viel schlimmer und wirklich etwas grauslich, und makaber finde ich die Leute die ihren mal toten Körper bei Lebzeiten für rund 2000€ der medizinischen Uni verkaufen.
Daran lernen dann die Studenten das sezieren usw...und der Körper landet danach mit allem drum und dran im Abfall.

Also ich habe die ausstellung in Frankfurt gesehen und war auch mit gemischten gefühlen hingegangen . Ich Arbeite in der Pflege und wir waren mit unserer schule dort wegen dem Anatomi unterricht . Ich hab die Plastinate mir angeschaut wegen der anatomie und den einblicken die man dort bekommt . Die "kunst" in der die Platinate aufgestellt sind hat mich weniger berührt da sie bei näherem hinsehen eh nicht ins gewicht fällt . Ich fand sogar das manch eine Pose der genauen betrachtung sogar noch geholfen hat (Schachspieler- Rückenmark freigelegt) .
Die austellung hat mir weiter geholfen und mir zusätliches wissen gegeben das mir bei meiner ausbildung viel gebracht hat .

Zum thema Körper an die Uni vermachen .
Ich war auch in Marburg in der Anatomie/pathologie
Dort war ich auch wieder mit meiner Klasse im rahmen der Altenpflegeausbildung.
Mir wurde dort erklärt das die körper umsonst im dienst der wissenschaft an die Uni und die dortigen studenten vermacht werden . Die Uni kümmert sich nach erfolgter untersuchung und studium der körper um die Beerdigung - soll heissen es kommt dort kein einiger körperteil weg oder in den Abfall. Jedes teil wird komplett mit seiner leiche verbrannt und auf dem Marburger friedhof von den Studenten bei einer gemeinsamen bestatung beigesetzt . Jeder Studi verabschiedet sich sozusagen von seiner "Leiche" und bestattet sie.
Die leichen dort sind nicht nur für studenten zugänglich sondern werden auch so personen wie Altenpflegern oder Krankenpflegern gezeigt . Ich finde auch die Idee gut das Feuerwehr und Retungswagenpersonal dort mit der inneren Anatomie vertraut gemacht werden um im notfall ein wenig vorbereitet zu sein wens sozusagen ans eingemacht geht.

Mein fazit ist das ich bei beiden sachen viel gelernt habe und das wissen dort unbezahlbar ist . Die Arbeit die ein Günther Hagens sich macht ist reiner wahnsinn und sprengt jede vorstellungskraft da sie sehr detailreich und genau ist.
Wissen sollte jedem zugänglich sein - und wenn man dabei über grenzen geht dann nur weil die neugier größer ist .

Lg Thor 78
 
Werbung:
Ich hab es gesehen und toll gefunden, sehr lehrreich. Die Lunge hat mich am meisten fasziniert, da sieht man, wie fein und verletzlich alles ist und daß man auf den Körper einfach gut aufpassen muß.
Auch die anderen Organe sind so, man muß sich gut drum kümmern, meistens nimmt man sie ja als selbstverständlich und in der Ausstellung hat man sie gesehen, ihre Aufgaben und wie alles zusammenhängt.

Mich hat die Ausstellung auf jeden Fall Respekt vor dem Körper gelehrt.

Was ich noch sagen will, im Mittelalter hat man das Öffnen von Leichen komplett verboten, die Ärzte konnten überhaupt nichts lernen und die Leute sind reihenweise gestorben.

All die Errungenschaften der heutigen Medizin, das Wissen der Ärzte und die Erfahrungen der Medizinstudenten hat man der Tatsache zu verdanken, daß man nachgeschaut hat, die Körper studiert hat und eben auch geöffnet und die Organe rausgenommen hat um sie zu untersuchen.
Ich glaube nicht, daß einer von den hier Anwesenden sich oder seine Angehörigen gern von einem Arzt operieren lassen würde, der sein Wissen nur aus Büchern hat und noch nie einen Menschen von innen gesehen hat, oder?
Und auch das Wissen in den Büchern ist nicht vom Himmel gefallen!
 
dazu ist erstens eine Plastination nicht notwendig
zweitens kein Massenpublikum

und erst recht keine Kinder !

ich bin doch ein wenig erstaunt, wie wenig unter der sinnfälligen Oberfläche Menschen etwas sich bewusst machen können, die sich anscheinend mit "Esoterik" oder ähnlichem befassen :confused:
 
d
ich bin doch ein wenig erstaunt, wie wenig unter der sinnfälligen Oberfläche Menschen etwas sich bewusst machen können, die sich anscheinend mit "Esoterik" oder ähnlichem befassen :confused:
Vielleicht solltest Du dich eher darüber wundern, wie vielfältig die Menschen sind, die sich mit Esoterik befassen und wie wenig Scheu und Tabus sie kennen.

Was ist denn bitte an einem toten Körper tabu?

Was ist denn bitte an einem aufgeschnittenen toten Körper tabu?

Was bitte ist denn an einem aufgeschnittenen plastinierten Körper tabu?

Warum sollten Kinder das nicht sehen? Kinder haben die Tabus nicht, die ihre Eltern gegen das Wunder, das sie selber sind, aufgebaut haben. Sie können ja vielleicht noch das Wunder erkennen, das ihnen dort gezeigt wird.

Ich stimme Dir aber insofern zu, als daß es Kindern vielleicht nur gestattet sein sollte, einen Teil der Ausstellung zu besuchen. Für ein Kind ist doch interessant: wie sehe ich von innen aus? Und das kann man ihm zeigen, in Büchern, in Modellen und warum denn nicht in Plastinaten? Schritt für Schritt. Das wird viele Kinder interessieren, wie sie von Innen aussehen und wie es funktioniert. Sie können es ja dann am eigenen Körper ausprobieren, was sie sehen und erklärt bekommen.

(Wenn ein Elternteil mit einem Kind in so eine Ausstellung geht, ohne sich selber vorher abschließend damit auseinandergesetzt zu haben und ohne in der Lage zu sein, das Kind durch die Ausstellung gescheit zu führen, dann kann es natürlich nicht klappen, liebe Eltern.)

Man weiß vielleicht noch nicht, wie vorteilhaft genaue Kenntnisse über das Innere und besonders über das Funktionieren in Aktion sind. Es ist von großem Vorteil, das Aussehen und die Funktionalität des eigenen Körperinneren visualisieren zu können. Denn man kann so lernen, das Stück, das man betrachtet, dort zu visualisieren, wo es tatsächlich im Körper ist. Nicht im Geist, sondern im Körper. Und so kann man sogar lernen, das Organ in seiner Funktion zu entspannen, und das ist heilsam. Das machen viele Menschen so, z.B. während eines Asthmaanfalles. Das ist sehr heilsam, denn durch das Bild kann man geistig entspannen, was der Körper nicht entspannen kann. Und dies entspannt dann wiederum reflektorisch den Körper. Man muß es halt üben, es funktioniert.

Tja, und ohne genaues Wissen, wie ein Organ aussieht und wie z.b. das Nervensystem in den Körper hinein vernetzt ist, ist das gar nicht möglich. Man kann aber nicht von Jedem verlangen, Medizin zu studieren und so das notwendige Wissen für eine solche Gesundheitsaktivierung überhaupt zu erlangen. Also finde ich es phantastisch und genial zu gleich, mit einer solchen Ausstellung durch die Gegend zu ziehen und endlich zu zeigen: DA. DA ist Dein Inneres.

Darüber kommt man dann geistig vielleicht sogar zur Ruhe. Falls man entdeckt, daß man bis auf die Vitalität nichts Anderes ist als diese toten Leute da, die sich entschieden haben: ich zeige mich der Welt von Innen. Das mache ich.

;-) Andere, Esoteriker zum Beispiel, machen das vielleicht schon während des Lebens und können daher der eigenen Sterblichkeit ein anderes Aussehen geben, weil der Körper nicht wichtig ist. ;-)

Tja. Ich merke, ich bin zum Moralisieren nicht geeignet.

Ethisch finde ich es okay. Ganz im Gegensatz zu den vielen nackten Weibern überall in den Medien, das finde ich menschenverachtend. Aber doch nicht ein Plastinat, der Mensch ist ja tot und hat sich dafür entschieden. Das ist sein Glaube, könnte man sagen, und dafür müßte doch gerade ein Esoteriker oder eine Esoterikerin doch Verständnis haben.

lg,
Trixi Maus

P.s.: Für die Medizin ist das Ganze echt ein Segen, für alle medizinisch-therapeutischen Ausbildungen und Studiengänge. Das ist unbezahlbar, daß sich der Mann als Künstler sieht und gleichzeitig Anatom ist.

P.s.: Und doch, das weiß ich und erkenne es an: es ist eine Schändung der Schöpfung Gottes in dem Bild, in dem die Schöpfung im Mittelalter als Wert, den es zu schützen gilt, gestaltet wurde. Mit einem modernen christlichen Menschenbild finde ich es aber kein Problem, eigentlich. Gott hat das Alles gemacht. Und daher auch diese Ausstellung. Und unsere Aufgabe ist die Auseinandersetzung mit der Schöfung und nicht die Verurteilung von Menschen.

Ach, und ein Schlußwort, quasi einen ungefragten Tip: Denke weiter, dann kommst Du weiter.
 
Kinder gehen viel natürlicher mit dem Tod um, das sieht man ja, wenn ein Kind irgendwo einen toten Vogel oder so findet, viele Eltern sagen "igitt" und zerren das Kind weg, wollen gar nichts damit zu tun haben.
Das Kind hat Fragen, sieht, daß das ein Tabu ist, der Tod, verinnerlicht es und wettert als Erwachsener dann gegen alles, was öffentlich mit Tod und Sterblichkeit zu tun hat.

Zum Beispiel über die Ausstellung "Körperwelten".:rolleyes:
 
Mausi, es geht gewiss nicht um Tabus!

Auch nciht darum etwas zu moralsiieren (Karma wird schon bestmöglich das seine dazu beitragen)


.....es geht um das Erleben spiritueller und tieferer menschlicher Qualitäten.

Und die liegen sowohl im Wie der Aufmachung der ganzen Geschichte als auch in der Wahl der Substanzen.

Diese Qualitäten wirken, gerade dann besonders wenn man sie nciht bewusst wahr nimmt, wenn man sich nciht bewusst durch innere Abstraktion davon distanzieren kann. Und das können Kinder im Allgemeinen nicht.



Esoterik scheint heutzutage in vielen Bereichen etwas sehr materialistisch geprägtes geworden zu sein und hat nur noch sehr wenig mit der ursprünglichen Bedeutung des Wortes zu tun

eigentlich müsste man von exoterischer "Esoterik" sprechen ;)
 
Welche Aufmachung und Substanzen wären Dir denn lieber?

Plastik ist halt gut geeignet und hält lange, mit welchem Material kann man denn sonst so feine Blutgefäße darstellen?
 
Mausi, es geht gewiss nicht um Tabus!

Auch nciht darum etwas zu moralsiieren (Karma wird schon bestmöglich das seine dazu beitragen)
Ich bin ja ein feinsinniger Mensch, und daher dachte ich mir, daß Du dich durch diese Worte von mir angesprochen fühlst und Dich zu obigen Aussagen veranlaßt siehst, freeleid. ;-)

War aber nicht auf Dich bezogen, sondern es war eine von Dir unabhängige, selbständige Reflekxion meines eigenen Geschriebenen im eigenen Denken. (aber das nur nebenbei.)
.....es geht um das Erleben spiritueller und tieferer menschlicher Qualitäten.

Und die liegen sowohl im Wie der Aufmachung der ganzen Geschichte als auch in der Wahl der Substanzen.

Diese Qualitäten wirken, gerade dann besonders wenn man sie nciht bewusst wahr nimmt, wenn man sich nciht bewusst durch innere Abstraktion davon distanzieren kann.
Ja, besonders insofern, als daß man nicht kontrolliert, was in einem vorgeht. Ich nenne das "Nicht-Selber-Fühlen", sondern "Gefühl-Werden" durch die eigenen Meinungen und Einstlellungen. Meinst Du das?

Und das können Kinder im Allgemeinen nicht.
Das halte ich für einen Irrtum im Verständnis des kindlichen Geistes und seiner Entwicklung hin zum Erwachsenen. Das Kind kann nicht und muß auch nicht unterscheiden, was es sieht, indem es irgendwelche spirituellen oder tieferen menschlichen Qualitäten in sich zu sehen meint, sondern es möchte die Welt kennenlernen, in der es lebt. Es lebt in der Körperwelt. Und das Erleben, das Du meinst, lebt in einer geistigen Welt und das tut das Kind eben nur in der Phantasie und nicht aus Prinzipien heraus. Das ist der Unterschied.

Für mich, natürlich, nur. Ich bin halt Realist und integriere meine Spiritualität in mein laufendes Tun und Handeln und meine innere Einstellungen versuche ich den Dingen gegenüber frei zu halten, freelight.

Mit Deinem Namen dürftest Du das doch verstehen wollen können? Schließlich ist ein Name ja ein Ziel.

lg,
Mausi :blume:
 
Werbung:
Esoterik scheint heutzutage in vielen Bereichen etwas sehr materialistisch geprägtes geworden zu sein und hat nur noch sehr wenig mit der ursprünglichen Bedeutung des Wortes zu tun

eigentlich müsste man von exoterischer "Esoterik" sprechen ;)

Pruuust, irgendwie ja auch logisch, die Ausbildung muß man ja auch wieder reinbekommen. Oder andersgesagt, nur was teuer ist, ist einem dann auch teuer ..... neeeh, das geht doch anders, da war doch irgendwas mit gut.

exoterisch ist gut, frag mal einen selbsternannten Esoteriker, was Esoterik ist. :D
 
Zurück
Oben