Naja, ein bißchen stehe ich mit dem Müssen auch auf Kriegsfuß - aber es kommt darauf an. In meiner Jugend war ich im Schulchor und in einem Sportverein, weil ich es WOLLTE. Als ich keine Lust mehr hatte, bin ich halt ausgetreten. Ebenso in den 90ern, als ich politisch engagiert war - natürlich war das mit "Pflichtveranstaltungen" verbunden, aber da bei mir ein gewisser Idealismus vorhanden war, habe ich diese nicht als lästig empfunden - im Gegenteil, ich hab mich gefreut, wenn mal eine größere Veranstaltung war und ich unter interessante Leute kam
Als mein Denken dann über das ideologische Konstrukt dieser Kreise hinauswuchs, hab ich mich zurückgezogen, aber ich bereue nicht, einmal dazugehört zu haben - es war eine Zeit sehr wichtiger Erfahrungen.
Es gibt Strukturen, in die man sich einfach freiwillig begibt - das finde ich vollkommen in Ordnung.
Aber von außen aufgezwungene Verpflichtungen sind mir genauso zuwider wie Dir - z. B. warum muß ich Rechenschaft über meine Einnahmen und Ausgaben ablegen? Warum kann ich nicht einfach von dem, was ich mit meiner Arbeit verdiene, leben, ohne daß das irgendwen Drittes angeht? Nur damit das Finanzamt mir was wegnehmen kann (und damit teilweise Dinge finanziert, mit denen ich nicht einverstanden bin)
Oder all die anderen Verpflichtungen, die uns von außen aufgebürdet werden und eher eine Belastung sind... da wird etwas zur Vorschrift erklärt (was teilweise auch verständlich ist, z. B. wenn es sich um Sicherheitsvorschriften handelt wie den regelmäßugen TÜV), aber es wird verlangt, daß wir die Erfüllung dieser Vorschriften aus eigener Tasche bezahlen (was ich wiederum nicht in Ordnung finde - heißt es nicht, "wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch"?). Oder, Thema Krankenversicherung: da muß ich als Patient etwas einbezahlen und kann mir dafür nicht mal die Form der Behandlung aussuchen - habe also nicht mal mehr die Bestimmung über die Verwendung MEINES Geldes!
Also, ohne SOLCHE Verpflichtungen könnte ich sehr gut leben!
Und was andere, eher alltägliche Dinge betrifft, mag ich auch nicht unbedingt "müssen". Ich koche hin und wieder sehr gerne und freue mich, wenn Besuch kommt und ich den mal bekochen kann. Aber wenn ich das jeden Tag machen müßte, hinge es mir sehr schnell zum Halse raus. Oder Putzen - natürlich habe ich es gern sauber, aber ich sterb' nicht gleich davon, wenn es mal ein paar Tage etwas staubig ist... wenn mir nicht danach zumute ist, sondern ich lieber ein Buch lesen mag, dann nehme ich mir die Zeit für das Buch (verstehe die Leute nicht, die sagen "lesen? Für sowas hab ich keine Zeit, hab immer im Haushalt zu tun") und laß' den Haushalt Haushalt sein. Klar, irgendwann kommt der Punkt, an dem mir die Unordnung zuviel wird, und dann mutiere ich freiwillig zum Putzteufel
Es kommt immer darauf an, wo man die Prioritäten setzt.
Ich denke, in einigen Dingen ist es bei mir nicht das "Müssen" an sich, das mir auf die Nerven geht, sondern wenn ich etwas nicht für mich tun soll, sondern um die Erwartungen anderer zu erfüllen, und wenn ich etwas regelmäßig tun soll, weil es mir dann keine Freude mehr macht.
Als mein Denken dann über das ideologische Konstrukt dieser Kreise hinauswuchs, hab ich mich zurückgezogen, aber ich bereue nicht, einmal dazugehört zu haben - es war eine Zeit sehr wichtiger Erfahrungen.
Es gibt Strukturen, in die man sich einfach freiwillig begibt - das finde ich vollkommen in Ordnung.
Aber von außen aufgezwungene Verpflichtungen sind mir genauso zuwider wie Dir - z. B. warum muß ich Rechenschaft über meine Einnahmen und Ausgaben ablegen? Warum kann ich nicht einfach von dem, was ich mit meiner Arbeit verdiene, leben, ohne daß das irgendwen Drittes angeht? Nur damit das Finanzamt mir was wegnehmen kann (und damit teilweise Dinge finanziert, mit denen ich nicht einverstanden bin)
Oder all die anderen Verpflichtungen, die uns von außen aufgebürdet werden und eher eine Belastung sind... da wird etwas zur Vorschrift erklärt (was teilweise auch verständlich ist, z. B. wenn es sich um Sicherheitsvorschriften handelt wie den regelmäßugen TÜV), aber es wird verlangt, daß wir die Erfüllung dieser Vorschriften aus eigener Tasche bezahlen (was ich wiederum nicht in Ordnung finde - heißt es nicht, "wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch"?). Oder, Thema Krankenversicherung: da muß ich als Patient etwas einbezahlen und kann mir dafür nicht mal die Form der Behandlung aussuchen - habe also nicht mal mehr die Bestimmung über die Verwendung MEINES Geldes!
Also, ohne SOLCHE Verpflichtungen könnte ich sehr gut leben!
Und was andere, eher alltägliche Dinge betrifft, mag ich auch nicht unbedingt "müssen". Ich koche hin und wieder sehr gerne und freue mich, wenn Besuch kommt und ich den mal bekochen kann. Aber wenn ich das jeden Tag machen müßte, hinge es mir sehr schnell zum Halse raus. Oder Putzen - natürlich habe ich es gern sauber, aber ich sterb' nicht gleich davon, wenn es mal ein paar Tage etwas staubig ist... wenn mir nicht danach zumute ist, sondern ich lieber ein Buch lesen mag, dann nehme ich mir die Zeit für das Buch (verstehe die Leute nicht, die sagen "lesen? Für sowas hab ich keine Zeit, hab immer im Haushalt zu tun") und laß' den Haushalt Haushalt sein. Klar, irgendwann kommt der Punkt, an dem mir die Unordnung zuviel wird, und dann mutiere ich freiwillig zum Putzteufel
Es kommt immer darauf an, wo man die Prioritäten setzt.
Ich denke, in einigen Dingen ist es bei mir nicht das "Müssen" an sich, das mir auf die Nerven geht, sondern wenn ich etwas nicht für mich tun soll, sondern um die Erwartungen anderer zu erfüllen, und wenn ich etwas regelmäßig tun soll, weil es mir dann keine Freude mehr macht.