G
Gallia
Guest
Ich möchte dazu auch mal meine Erfahrung niederschreiben.
Ich bin (noch) evangelisch und spiele auch schon längere Zeit mit dem Gedanken aus der Kirche auszutreten.
Es hat nicht nur damit zu tun das ich mich einfach nicht (mehr) damit identifizieren kann, sondern auch das meine Überzeugungen denen der christlichen Kirche einfach widersprechen.
Als ich 1996 zur Konfirmation ging, tat ich das aus Überzeugung, weil ich (auch heute noch) an einen Gott glaube.
Ich kann sagen so gut wie niemand in meiner Konfirmandengruppe ging aus diesem Grund zur Konfirmation.
Es wurde vielmehr brav im Unterricht gesessen um danach draussen die Augen zu verdrehen und schonmal durchzurechnen wieviel Geld wohl von allen Verwandten "zum Ehrentag" zusammen kommt!
Letzendlich waren genau diese Konfirmanden diejenigen die der Pfarrer am liebsten mochte und manche bekamen wirklich knapp 12000DM zusammen weil auch Tante Trutchen von nebenan so stolz auf ihren "Kleinchristen" war!
Aber wie war es bei mir, wir hatten einige Tage vor dem grossen Tag eine "Prüfung", so ist das in manchen Städten auch heute noch gang und gäbe.
Und jeder hatte einige Tage vorher einen Zettel mit einem Text bekommen den man wissen sollte.
Ich habe ihn dann gelernt und sagte als ich in der Prüfung dran kam mit meinen eigenen Worten was ich verinnerlicht hatte.
Die anderen braven Schüler hatten einfach Wort für Wort alles auswendig gelernt und runtergerattert ohne auch nur einen Gedanken was sie da jetzt überhaupt erzählen.
Das Ergebnis war: Der Pfarrer weigerte sich mich zu konfirmieren weil ich wörtlich: "Nicht gläubig genug wäre!!"
DAS sollte man sich mal vor Augen halten, da geht ein Kind mit 14 1/2 Jahren aus Überzeugung zur Konfirmation und wird ausgeschlossen weil es einen Text nicht Wort für Wort wiedergeben konnte.
Sieht man dadurch etwa das jemand glaubt?
Ist überhaupt eine "PRÜFUNG" wenn sie in so einem Zusammenhang schon sein muss, nicht eher etwas traditionelles, das nicht darüber entscheiden sollte ob überhaupt am Ende des monatelangen Unterrichts eine Konfirmation stattfindet?
Sollte dieser Unterricht nicht eigentlich eher etwas vermitteln das einem nach der Konfirmation weiterhilft?
Jedenfalls sollte ich laut unserem "Pfarrer" nicht konfirmiert werden aus o.g. Grund.
Ich war am Boden zerstört. Der Kirchenvorstand einigte sich dann darauf mich zu einer "Nachprüfung" zuzulassen wo ich noch mehr auswendig lernen sollte!
Ich kam mir vor als sollte ich nicht versetzt werden!
Meine Mutter ist selber evangelische Diakonin und hat sich sehr für mich eingesetzt und so wurde ich einige Dörfer weiter in einer Kirchengemeinde mit fremden Konfirmanden konfirmiert, weil dieser Pfarrer keine "Prüfung" abhielt!
Ich war dennoch bis ich dort wegzog in meiner Heimatgemeinde kein wirklicher Konfirmand!
Das war ein Erlebnis mit der Institution Kirche!
Man kann natürlich nicht sagen alle die damit zu tun haben sind schlecht, man sieht es an dem Pfarrer der mich ohne Vorurteile einfach mitkonfirmiert hat.
Aber das sind Ausnahmen.
Es wurde schon viel hier gesagt wo ich nur zustimmend nicken konnte.
Es ist einfach Fakt, es geht hier um ein Gebäude das Menschen gebaut haben, ein Buch das Menschen geschrieben haben und um Menschen die sich *sorry* erdreisten als die Vertreter Gottes herrschen zu wollen.
Das hat nichts mit Glauben zu tun.
Aber die Kirche wird es weiterhin geben und warum? Weil sie viel zu grosse materielle Macht auf der Welt hat.
Der Papst ist so gut wie der einflussreichste Mann der Welt.
Er könnte alles tun was er will und hätte Leute die hinter ihm stehen.
Glaube, hat nichts mit der Institution zu tun.
Ich persönliche müsste eine eigene "Glaubensgemeinschaft" gründen um alles zu vereinen woran ich glaube
Aber eins ist sicher, man ist kein guter Christ nur weils im Ausweis steht und man brav zu allem AMEN sagt, zu Geschichten die Menschen geschrieben haben.
Jesus gab es, für mich ist er eine historische Figur die viele Menschen inspiriert hat.
Aber mehr auch nicht!
Alle die Gott oder Teufel personifizieren haben meiner Meinung nach diese Metapher nicht verstanden.
Für das Gute und das Böse.
Erst die Kirche hat die Einfältigkeit der Menschen für ihre eigenen (meist finanziellen) Interessen genutzt... warum haben das bis heute so wenige verstanden?
Was mir auch des öftern auffällt: Nur Menschen die in irgendeiner Weise vom Schicksal extrem gefordert wurden, werden ganz plötzlich religiös.
Ich denke die Religion dient eigentlich dazu nicht "durchzudrehen", sich noch auf etwas fixieren zu können das man nicht das Gefühl hat dass das Leben völlig sinnlos ist!
Mancher dreht durch und wird ein seelisches Monster, mancher sucht sich eine spezielle Aufgabe, mancher stürzt sich in tiefe Religiosität.
Wenn es Leuten dadurch besser geht schön, wenn andere dadurch zu schaden kommen (egal ob durchs moralisieren Anderer, durch Straftaten auf Grund von missgedeuteten "Buch" interpretationen, oder durch eine saublöde Rede am Grab) nicht so toll.
Dies alles sind nur meine Gedanken zu dem Thema und ich will niemanden angreifen.
Ich für mich kann nur sagen, mein Eindruck von der Kirche ist nicht besser sondern schlechter geworden, mein Austritt liegt in nicht mehr so weiter Ferne.... da glaub ich lieber an "meinen" Gott und bin froh das es ihn gibt, ob mit Absegnung oder ohne
Ich bin (noch) evangelisch und spiele auch schon längere Zeit mit dem Gedanken aus der Kirche auszutreten.
Es hat nicht nur damit zu tun das ich mich einfach nicht (mehr) damit identifizieren kann, sondern auch das meine Überzeugungen denen der christlichen Kirche einfach widersprechen.
Als ich 1996 zur Konfirmation ging, tat ich das aus Überzeugung, weil ich (auch heute noch) an einen Gott glaube.
Ich kann sagen so gut wie niemand in meiner Konfirmandengruppe ging aus diesem Grund zur Konfirmation.
Es wurde vielmehr brav im Unterricht gesessen um danach draussen die Augen zu verdrehen und schonmal durchzurechnen wieviel Geld wohl von allen Verwandten "zum Ehrentag" zusammen kommt!
Letzendlich waren genau diese Konfirmanden diejenigen die der Pfarrer am liebsten mochte und manche bekamen wirklich knapp 12000DM zusammen weil auch Tante Trutchen von nebenan so stolz auf ihren "Kleinchristen" war!
Aber wie war es bei mir, wir hatten einige Tage vor dem grossen Tag eine "Prüfung", so ist das in manchen Städten auch heute noch gang und gäbe.
Und jeder hatte einige Tage vorher einen Zettel mit einem Text bekommen den man wissen sollte.
Ich habe ihn dann gelernt und sagte als ich in der Prüfung dran kam mit meinen eigenen Worten was ich verinnerlicht hatte.
Die anderen braven Schüler hatten einfach Wort für Wort alles auswendig gelernt und runtergerattert ohne auch nur einen Gedanken was sie da jetzt überhaupt erzählen.
Das Ergebnis war: Der Pfarrer weigerte sich mich zu konfirmieren weil ich wörtlich: "Nicht gläubig genug wäre!!"
DAS sollte man sich mal vor Augen halten, da geht ein Kind mit 14 1/2 Jahren aus Überzeugung zur Konfirmation und wird ausgeschlossen weil es einen Text nicht Wort für Wort wiedergeben konnte.
Sieht man dadurch etwa das jemand glaubt?
Ist überhaupt eine "PRÜFUNG" wenn sie in so einem Zusammenhang schon sein muss, nicht eher etwas traditionelles, das nicht darüber entscheiden sollte ob überhaupt am Ende des monatelangen Unterrichts eine Konfirmation stattfindet?
Sollte dieser Unterricht nicht eigentlich eher etwas vermitteln das einem nach der Konfirmation weiterhilft?
Jedenfalls sollte ich laut unserem "Pfarrer" nicht konfirmiert werden aus o.g. Grund.
Ich war am Boden zerstört. Der Kirchenvorstand einigte sich dann darauf mich zu einer "Nachprüfung" zuzulassen wo ich noch mehr auswendig lernen sollte!
Ich kam mir vor als sollte ich nicht versetzt werden!
Meine Mutter ist selber evangelische Diakonin und hat sich sehr für mich eingesetzt und so wurde ich einige Dörfer weiter in einer Kirchengemeinde mit fremden Konfirmanden konfirmiert, weil dieser Pfarrer keine "Prüfung" abhielt!
Ich war dennoch bis ich dort wegzog in meiner Heimatgemeinde kein wirklicher Konfirmand!
Das war ein Erlebnis mit der Institution Kirche!
Man kann natürlich nicht sagen alle die damit zu tun haben sind schlecht, man sieht es an dem Pfarrer der mich ohne Vorurteile einfach mitkonfirmiert hat.
Aber das sind Ausnahmen.
Es wurde schon viel hier gesagt wo ich nur zustimmend nicken konnte.
Es ist einfach Fakt, es geht hier um ein Gebäude das Menschen gebaut haben, ein Buch das Menschen geschrieben haben und um Menschen die sich *sorry* erdreisten als die Vertreter Gottes herrschen zu wollen.
Das hat nichts mit Glauben zu tun.
Aber die Kirche wird es weiterhin geben und warum? Weil sie viel zu grosse materielle Macht auf der Welt hat.
Der Papst ist so gut wie der einflussreichste Mann der Welt.
Er könnte alles tun was er will und hätte Leute die hinter ihm stehen.
Glaube, hat nichts mit der Institution zu tun.
Ich persönliche müsste eine eigene "Glaubensgemeinschaft" gründen um alles zu vereinen woran ich glaube
Aber eins ist sicher, man ist kein guter Christ nur weils im Ausweis steht und man brav zu allem AMEN sagt, zu Geschichten die Menschen geschrieben haben.
Jesus gab es, für mich ist er eine historische Figur die viele Menschen inspiriert hat.
Aber mehr auch nicht!
Alle die Gott oder Teufel personifizieren haben meiner Meinung nach diese Metapher nicht verstanden.
Für das Gute und das Böse.
Erst die Kirche hat die Einfältigkeit der Menschen für ihre eigenen (meist finanziellen) Interessen genutzt... warum haben das bis heute so wenige verstanden?
Was mir auch des öftern auffällt: Nur Menschen die in irgendeiner Weise vom Schicksal extrem gefordert wurden, werden ganz plötzlich religiös.
Ich denke die Religion dient eigentlich dazu nicht "durchzudrehen", sich noch auf etwas fixieren zu können das man nicht das Gefühl hat dass das Leben völlig sinnlos ist!
Mancher dreht durch und wird ein seelisches Monster, mancher sucht sich eine spezielle Aufgabe, mancher stürzt sich in tiefe Religiosität.
Wenn es Leuten dadurch besser geht schön, wenn andere dadurch zu schaden kommen (egal ob durchs moralisieren Anderer, durch Straftaten auf Grund von missgedeuteten "Buch" interpretationen, oder durch eine saublöde Rede am Grab) nicht so toll.
Dies alles sind nur meine Gedanken zu dem Thema und ich will niemanden angreifen.
Ich für mich kann nur sagen, mein Eindruck von der Kirche ist nicht besser sondern schlechter geworden, mein Austritt liegt in nicht mehr so weiter Ferne.... da glaub ich lieber an "meinen" Gott und bin froh das es ihn gibt, ob mit Absegnung oder ohne
