Kind Verhaltensauffällig...

Blödsinn. Annie ist kein Wassermann, ihre Individualität ist ihr wurscht. Ausserdem ist jeder immer nur er selbst- ihr zu sagen, sie wäre nicht in ihrer Krebs-Natur, ist ne Frechheit.
Himmel, Simi!! Die Individualität eines Menschen ist das, was ihn ausmacht. Es gibt jeden nur einmal.


Klappt nicht, ich bin sauer- von wegen "eine reicht".
Als sei ich kopierbar. Frechheit, das!
Ah, du fühlst dich damit in deiner Individualität angegriffen.;)
 
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Ich frage mich, was wir uns immer so anpissen, wenn es um Schuld geht.
Als "astrologisch-esoterisch Denkender" muss ich ein Gesetz verstanden haben: Wie Oben, so Unten; Wie Innen, so Aussen. Das führt in letzter Konsequenz immer zu der Frage: was hat das mit mir zu tun? Wir sind alle Schuld, das geht gar nicht anders.

Wenn ich also als Mutter, Vater, Lehrer, Therapeut, sonstwas mit ADS/ADHS Kindern zu tun hab, dann hab ich was damit zu tun, und ich stehe in Verantortung dazu.

Als ich anfing mit ADHS Kindern zu arbeiten (da ging Saturn in den Löwen), haben die mich in den Wahnsinn getrieben: die haben mich und die Gruppe und meine hehren Ziele auseinandergenommen. Und die haben mich, und sie tuns weiterhin, brutal ins spüren gebracht: Wie ich mit meiner Lebendigkeit umgehe;Wo meine größte Angst ist; wo ich mir, auch in meinen Idealen echt was vormache, wo ich echter Begegnung ausweiche.

Und das ist nicht immer lustig, weil, wie sollt es anders sein, da gings um meine Geschichte, meinen Gefühlen.

Ein Problem ist oft, dass wir mit unserer Geschichte, unseren Gefühlen, unserem Tonus, wenn wir es nicht wissen, den Kindern im Weg stehen. Wir drücken uns den Kindern auf.

Wir halten uns schon an Regeln fest, die nicht die unseren sind, und wollen diese dann auch noch weitergeben. Und das ist das eigentliche Thema: ADS/ADHS sprengt den Rahmen, dort wo er nicht mehr der Wirklichkeit entspricht, der persönlichen, menschlichen Wirklichkeit.So geht es um Gesellschaftliche Probleme, deren Lösung wir immer weiter aufgeschoben haben.

ADS/ADHS spiegelt eine Gesellschaft von Aussitzern, Stillhaltern und Angepassten.

Daran ändert auch eine "genetische/körperliche Ursache" nichts.
Es geht um Handlungsunfähigkeit: wir haben da keine "eigenen" Kompetenzen; Aber genau das will ADS/ADHS: lass Dich ein, was kannst DU mir sagen.
"Normale Bildung", "Normaler Beruf"...
Das sind Beruhigungspillen!
(Z.B. für all die Lehrer, Erzieher, Ärzte, Politiker, Therapeuten, sonstwas, die sich z. B. ihr
astrologisch-symbolisches Denken für den Freizeit - Bereich aufheben; Sie müssen dann keine Konsequenzen ziehen, die real Bedeutung haben könnten! - Der musste jetzt sein...)

Zu Ritalin: Ritalin schafft dem Kind keine Handlungskompetenzen, mit seiner Geschichte, seinem Leid umgehen zu können. Dafür schafft es die Gefahr, das Kind in eine spätere Drogenabhängigkeit zu führen. Es hilft also nur denen, die, das wurde schon gesagt, in Verantwortung stehen, damit sie ihr TAGWERK verrichten können.

Also, was ist unser Problem mit unserer Schuld? Wollen wir uns ihr nicht stellen, die Verantwortung übernehmen? Wofür? Für das Leben, das wir eigentlich Leben wollen! Wo haben wir unsere Träume gelassen, jenseits des TAGWERKS?

YES, WE CAN!

Was mich persönlich antreibt, auch und gerade in meiner Arbeit mit Kindern, ist meine eigene Betroffenheit; mit der muss ich umgehen können; und dann kann ich ein Teil zur Befreiung der Kinder beitragen.

Die Sprache der Kinder ist Spiel und Bewegung...

Das ist Symbolik und Bedeutung pur.

Eine schlechte Wissenschaft sucht Erklärungen. Eine gute Wissenschaft geht den Umweg über Subjektivität und kommt dabei der Wahrheit auf der Spur.
Und das ist bestimmt nicht ein Genetischer Defekt!
 
Hallo Baubeau, :)

ein sehr leidenschaftlicher Beitrag, der schon sehr auch in die Ursachenbetrachtung geht, die wir ja bisher eher ausgelassen haben. :danke:

Ja, wir haben Verantwortung, alle, die ganze Gesellschaft. Deshalb haben wir aber auch eine Verantwortung für z.B. die Kinder, die nicht den Unterricht stören, die keine AD(H)S Symptome zeigen....

Wir können gesellschaftliche Betrachtungen anstellen wie: sind unserer Kinder überbehütet, werden unsere Kinder vernachlässigt, sind wir als Nachkriegsgenerationen tatsächlich zu angepasst, gar feige oder zu materialistisch? Können wir nicht (mehr) mit Gefühlen umgehen? Sollen wir keine Gefühle mehr zeigen? Bewegen wir uns zu wenig? Ernähren wir uns falsch? Leben wir den Kindern etwas vor, was ihrer Entwicklung schadet? Fragen über Fragen.

Dich, Baubeau, würde ich gerne fragen: Die Kinder, mit denen Du arbeitest, nehmen da welche Medikamente? In welcher Form arbeitest Du mit ihnen? Wo siehst Du ihre Chancen, wo ihre Perspektiven?

Was die Wissenschaft anbelangt, die scheint hilflos angesichts der vielen Fragen, die man zum Thema stellen kann. Die neue Medizin sieht auch bei AD(H)S die Grundlage in Konflikten und lässt genetische Betrachtungen außen vor. Wie ich mehrfach anmerkte, wir wissen zu wenig über die Zusammenhänge und es geht hier aus meiner Sicht zweifelsfrei um Zusammenhänge, die sich aus unser aller Verantwortung zusammenstellen.

Die Eltern sind keine Wissenschaftler, die Therapeuten sind nicht die Eltern, Lehrer sind keine Ärzte, Ärzte sind keine Götter in Weiß .... zusammen - alleine geht es nicht.

Liebe Grüße
Martina
 
Hi, Kayamea,

ich bin Psychomotoriker , habe mir in der Praxis ein eigenes Konzept erarbeitet, was ich dann ähnlich (und vor allem ausgefeilter) im Ansatz AUCOUTURIER (Suchmaschine) wiederfand, wonach ich jetzt arbeite.
Dieser Ansatz arbeitet mit der Körpersprache des Kindes; Er erlaubt eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, weil er eine Haltung ermöglicht, die das Kind bei seinen KOMPETENZEN aufnimmt und nicht bei seinen Defiziten. Kurz gesagt findet das Kind über Beziehung und symbolisches Spiel die Möglichkeit, seine Welt, seine Gefühle auszudrücken und zu neuen Handlungsoptionen zu gelangen.
Und das funktioniert, individuell verschieden, gut. Dabei ist es kein "Wundermittel".
Gut heißt: die Kinder werden fähig, eigene Bedürfnisse auszudrücken und auf Anforderungen von Aussen einzugehen, was jedoch nicht immer den Erwartungen des Umfeldes entspricht. Die Kinder kommen durchaus in die Lage, die Dinge zu ende zu denken, und Widersprüche miteinander in Verbindung zu bringen, was ja in der Schule als Grundvoraussetzung gefordert wird.
Nachhaltige Veränderungen beziehen immer das Elternhaus mit ein.
Und da geht es in der Tat darum, Vertrauen zu gewinnen, und das geht nicht über Schuldzuweisung, klar. Wenn man so kommt, hat man schon verloren.
Meiner Erfahrung nach ist es witzigerweise gerade das bewußte Einräumen von Entscheidungsfreiheit, worüber ich Vertrauen gewinne.
So überlasse ich die Entscheidung über Ritalin, wenn verordenet, den Eltern; (kann ich ja auch nicht anders.) erkläre ihnen aber, was ich davon halte. Als Mensch!

Also, da ich total begeistert bin von dieserArbeit, weil ich sie auch persönlich als sehr bereichernd empfinde, kann ich betroffenen diesenAnsatz nur empfehlen! Wie gesagt: Aucouturier in die Suchmaschine geben; Auf der Seite des BPA gibt es Therapeutenlisten,
(bin ich noch nicht aufgeführt, brauch noch n bisschen...)

Literaturtipps: Bernard Aucoutier, "Bruno", ein Therapiebericht auch für Laien geeignet,
ebenso Beweg-Gründe von Marion Esser;
für Menschen mit pädagogisch-medizinisch-psychologischem Hintergrund: Bernard Aucouturier:" Der Ansatz Aucouturier- Handlungsfantasmen und psychomotorische Praxis"

Dort findet man auch einen fundierten Erklärungsansatz.
 
@Gabi, Silke und Co., warum gründet ihr eigentlich nicht alle ne Interessengemeinschaft "Simi-und-alle-Double-Gegner"? :lachen:

Ach nö Annie. Bin bisher in keiner einzigen Interessengemeinschaft (Pluto in 11;)). Wüßte auch nicht, warum ändern....Wegen Simi? I wo....mit ihr ist von meiner Seite aus alles geklärt: Sie wohnt unten im Kellergewölbe bei Pluto und ich hoch oben im Zenit bei Zeus. Was uns verbindet? Rein gar nichts. ;)

Aber das ist ja auch nicht weiter schlimm. Nicht jeder muß mich mögen und ich muß auch nicht jeden mögen.


Schönen Abend noch!:)


LG
Silke
 
Ja, ich weiss. Das ist das, was ich so lieblos an Randi's Schreibe finde: er behauptet, dass die Ängste erst durch ein moralisches Fehlverhalten entstehen.

Und das ist wahr ;)

Und erst durch moralische Korrektur seines Willens und seiner Person werden sie wieder aufgelöst.

Die Liebe, die ich euch "gebe" ist die Wahrheit,
- die man aufgeben muss um in die Hölle zu gehen
- und wieder anerkennen muss, um aus ihr auszubrechen ;)

Ich sage: man wird mit diesen Ängsten geboren, dh man kann nix dafür, dass man sie hat. Die moralischen Fehlurteile und Verhaltensweisen sind also vorprogrammiert- sie können erst nach und nach gesichtet und dadurch aufgelöst werden.

Und das ist falsch ;)
 
Ach nö Annie. Bin bisher in keiner einzigen Interessengemeinschaft (Pluto in 11;)). Wüßte auch nicht, warum ändern....Wegen Simi? I wo....mit ihr ist von meiner Seite aus alles geklärt: Sie wohnt unten im Kellergewölbe bei Pluto und ich hoch oben im Zenit bei Zeus. Was uns verbindet? Rein gar nichts. ;)

Aber das ist ja auch nicht weiter schlimm. Nicht jeder muß mich mögen und ich muß auch nicht jeden mögen.


Schönen Abend noch!:)


LG
Silke


Also liebe Urajup,

die dicke Ente auf deinem Bild wohnt aber nicht am Zenit, das weiß ich, die wohnt da wo die prüde Allgemeinheit sich befindet :D

LG
flimm
 
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Hallo baubeau, :)

:danke: für Deine Antwort. Ich habe mir die Seite angesehen, sehr interessant. Da steckt wirkliches Konzept dahinter und die Herausforderungen die da drinstecken kann ich mir gut vorstellen.

Meiner Erfahrung nach ist es witzigerweise gerade das bewußte Einräumen von Entscheidungsfreiheit, worüber ich Vertrauen gewinne.
So überlasse ich die Entscheidung über Ritalin, wenn verordenet, den Eltern; (kann ich ja auch nicht anders.) erkläre ihnen aber, was ich davon halte. Als Mensch!

Ja, klar, versteh' ich. :) Wenn Du z.B. die Eltern mit Deiner persönlichen Ablehnung von Medikamenten konfrontieren würdest, wäre schnell eine Abwehrhaltung erzeugt und womöglich noch eine Kluft zwischen Dir als Therapeut und dem Arzt, was dem Kind und dem ganzen System mit Eltern, Lehrer etc.. wiederum schaden würde.

Es liegt einem schon mal auf der Zunge, den Eltern den Marsch zu blasen :D aber wie Du sagst, Vertrauen gibst Du und kriegst Du, wenn Du den Eltern "zutraust", richtige Entscheidungen für das Kind zu treffen. Und in dem Maße, wie sie sich sicherer fühlen, in dem Maße vertrauen sie auch ihrem Kind mehr und mehr Selbstverantwortung zu ... und im günstigen Fall erkennen sie dann auch, dass es u.U. ohne Medikamente geht und dass sie diese Entscheidung selber treffen "dürfen" und sich nicht z.B. bevormundet zu fühlen brauchen.

Einen schönen Tag
Martina
 
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