Wie jeden Tag in den letzten Wochen ging er über die Kingsbridge, eine etwa 300 Meter lange Brücke, die über den Fluss führte. Wie jeden Tag in den letzten Wochen blieb er auf der Hälfte der Strecke auf der Brücke stehen und blickte in den Fluss. Wie jeden Tag in den letzten Wochen sah er sich die Brücke herunterspringen, um endlich seinem Leben ein Ende zu setzen. Er wollte ertrinken, er war schon ertrunken, lief als lebender Leichnam über die Brücke, blieb auf der Hälfte der Strecke stehen, blickte in den Fluss, sah sich die Brücke herunterspringen, beendete sein Leben, ging über die Kingsbridge, bis zur Mitte, sah herunter und sich die Brücke herunterspringen, um endlich seinem Leben ein Ende zu setzen.
Dieses Mal sprang Garon. Er sah sich fallen, fühlte das Wasser näher kommen, ahnte das Eintauchen und seine Kälte. Blasen aus Wasser, ein dumpfes Geräusch des Aufschlags. Eine Panik. Ein kurzer Moment des Lebenwollens, in der Ferne, dann das Ausatmen und die Gewissheit: Jetzt. Garon sank herab, die Augen offen, wartend auf das Ende. Ein Ringen. Ein Einatmen und ein Schmerz, kurz, entsetzlich kurz, die Kälte, Nebel auf einmal, der Gedanke "keine Angst", dann wieder Ringen, der Wunsch nach Bewegung, aber die Kälte. "Das" war das Letzte, was Garon dachte.
Garon's toter Körper wurde 5 Meilen flussabwärts an das Ufer des Flusses gespült und von einem jungen Liebespaar aufgefunden, das sich an den Händen haltend den Uferweg entlangschlenderte. Seinen Sprung in's Wasser hatte niemand bemerkt.