"Kaputte" Sprache…

AndyDee

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28. April 2023
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Ein Thema, das mich schon seit vielen Jahren begleitet und mir immer wieder vor Augen geführt hat und führt, weshalb so viele Menschen in Gesprächen oder Schriftwechseln aneinander geraten und anderes geschieht als sie sich gewünscht hatten.

Mir geht es um Sprache, deren Begriffe eine andere Bedeutung transportieren als die sendenden Menschen annehmen.

So frug ich beispielsweise - komplett aus dem Kontext - eine Dame am Telefon, bei der ich mir einen Rat zu einer Situation eingeholt hatte, ob sie einen Arbeitgeber hätte.
Sie antwortete etwas irritiert: "Ja, habe ich."
Ich widersprach ihr: "Nein, haben Sie nicht."
Sie paraphrasierte verblüfft und hinterfragend: "Hab ich nicht…?"
Ich: "Wer telefoniert gerade mit mir?"
Sie: "Ich."
Ich: "Wer verrichtet gerade die Arbeit in ihrem Büro?"
Sie: "Na ich."
Ich: "Ja, genau: Sie geben Ihre Arbeit. Sie sind die Arbeitgeberin."
Sie: "…"
Ich: "Die Firma, der Sie ihre Arbeit geben, die nimmt Ihre Arbeit und ist der Arbeitnehmer. Und im Tausch dafür gibt er Ihnen Geld und ist somit Ihr Geldgeber."
Sie: "Ja, stimmt."

Wenn Arbeitnehmer nun auch noch mehr Geld nehmen wollen, werden sie leicht und schnell als vermessen bis unverschämt dargestellt. Die armen Firmen hingegen werden so gnadenlos ausgenutzt und geben neben Arbeit auch noch ihr Geld an die gierigen Arbeit- und Geldnehmer…

Die Bedeutung von manchen zusammengesetzten Worten werden anders gebraucht als ihre Einzelworte vermuten lassen.

Gibt es ähnliche oder auch ganz andere Erfahrungen?
 
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Ein Thema, das mich schon seit vielen Jahren begleitet und mir immer wieder vor Augen geführt hat und führt, weshalb so viele Menschen in Gesprächen oder Schriftwechseln aneinander geraten und anderes geschieht als sie sich gewünscht hatten.

Mir geht es um Sprache, deren Begriffe eine andere Bedeutung transportieren als die sendenden Menschen annehmen.

So frug ich beispielsweise - komplett aus dem Kontext - eine Dame am Telefon, bei der ich mir einen Rat zu einer Situation eingeholt hatte, ob sie einen Arbeitgeber hätte.
Sie antwortete etwas irritiert: "Ja, habe ich."
Ich widersprach ihr: "Nein, haben Sie nicht."
Sie paraphrasierte verblüfft und hinterfragend: "Hab ich nicht…?"
Ich: "Wer telefoniert gerade mit mir?"
Sie: "Ich."
Ich: "Wer verrichtet gerade die Arbeit in ihrem Büro?"
Sie: "Na ich."
Ich: "Ja, genau: Sie geben Ihre Arbeit. Sie sind die Arbeitgeberin."
Sie: "…"
Ich: "Die Firma, der Sie ihre Arbeit geben, die nimmt Ihre Arbeit und ist der Arbeitnehmer. Und im Tausch dafür gibt er Ihnen Geld und ist somit Ihr Geldgeber."
Sie: "Ja, stimmt."

Wenn Arbeitnehmer nun auch noch mehr Geld nehmen wollen, werden sie leicht und schnell als vermessen bis unverschämt dargestellt. Die armen Firmen hingegen werden so gnadenlos ausgenutzt und geben neben Arbeit auch noch ihr Geld an die gierigen Arbeit- und Geldnehmer…

Die Bedeutung von manchen zusammengesetzten Worten werden anders gebraucht als ihre Einzelworte vermuten lassen.

Gibt es ähnliche oder auch ganz andere Erfahrungen?
sortier das nochmal, dann klappts auch ohne Missverständniss.
das die Dame kein Arbeitgeber ist, das weißt du doch, sondern einen hat,
sagt du ja selbst im letzten Satz.

arbeitnehmer und arbeitgeber sind doch klare Begriffe ,
Da ist Arbeit zu veriichten, der der sie verrichtet ist der Arbeitnehmer und der der die Arbeit jemanden gibt ist der Arbeitgeber,
was versteht man daran nicht?
 
Sie geben Ihre Arbeit. Sie sind die Arbeitgeberin."

Arbeit an sich ist doch ein rein sachliches Wort ohne persönlichen Bezug.
Man/Frau kann eine Arbeitsleistung erbringen. Ist damit aber kein Arbeitgeber.
Arbeitgeber ist der, der Arbeit gibt - anbietet.
Arbeitnehmer ist der, der die Arbeit annimmt und verrichtet.
Arbeitsleistung ist das, war dann vom Arbeitgeber bezahlt wird und der Arbeitnehmer bekommt.

Ich pers. finde, dass sich daran nicht viel rumdrehen lässt. Und wenn doch - so wie zuvor im Beispiel, dann schafft es Verwirrung und kein Mehr an Klarheit
 
Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit der Mutter meines Schwiegersohns in spe.
Sie war informiert über mein früheres Berufsleben, fragte mich aber auf einer Familienfeier
über meine Ausbildung aus.
Ich erklärte ihr die 6 Semester anschaulich.
Im Anschluss folgte die Frage: "Und was ist man dann?"
Habe sie später gefragt, was sie denn gerne hätte. Doktorin oder Professorin?
 
War die Frage im spitzzüngigen Ton gestellt worden? Wenn nicht, finde ich sie absolut harmlos und legitim..
 
Was ich bisher herausgefunden habe: Sie sieht ihre Familienhierarchie durch mich in Gefahr.
Beruf in höherer Position hat auch in der Familie mehr zu sagen. Das ist nun überhaupt nicht mein Ding.
Mir fiel das nur nebenbei zum Thema ein. Will es auch nicht dramatisieren. wäre auch OT.
 
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sortier das nochmal, dann klappts auch ohne Missverständniss.
das die Dame kein Arbeitgeber ist, das weißt du doch, sondern einen hat,
sagt du ja selbst im letzten Satz.

arbeitnehmer und arbeitgeber sind doch klare Begriffe ,
Da ist Arbeit zu veriichten, der der sie verrichtet ist der Arbeitnehmer und der der die Arbeit jemanden gibt ist der Arbeitgeber,
was versteht man daran nicht?
Lies Dir mal Stellenausschreibungen durch:
Da suchen Firmen Menschen, die ihnen ihre Arbeitsleistung geben, wenn die Firmen ihnen als Gegenleistung dafür Geld geben.
Die Begriffe wurden gezielt konstruiert und viele Menschen haben sich daran gewöhnt.

Was passiert bei einem Streik?
Da stellen die Arbeit Gebenden das Geben ihrer Arbeit ein.
In der Folge stehen Züge oder Busse oder Maschinen still.

Bei Fachkräftemangel fehlen Fachkräfte, die ihre Arbeitsleistung geben.

Was niemand gibt, kann niemand nehmen.

Ich kann meine Kompetenzen im Rahmen eines Firmenvertrages der Firma geben - in Anlehnung an den dafür an mich gegebenen Geldbetrag.
Ich kann meine Kompetenzen aber auch frei von jeglicher vertraglicher Bindung anderen Menschen, Tieren und Pflanzen geben, ohne dass es dafür einer Firma bedürfe.

Ein Unternehmen nimmt die Arbeitsleistung und bietet damit ein Produkt auf einem Markt an für - beispielsweise finanzielle - Gegenleistung, die das Unternehmen annimmt und dann anteilig davon ein wenig an den Arbeitgebern als Lohn gibt.
 
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