Elli schrieb:
Und wieso sollte ausgerechnet der, der am dringendsten hier weg will, nicht drüben ankommen? Vielleicht weil Erzkatholiken ihm kein Grab auf dem kirchlichen Friedhof gewähren?
*kopf schüttel*
Ja, Elli, das ist eigenartig : der Selbstmord ist verboten - andere zu töten, da gibt es hingegen schon eher Ausnahmen, in denen es erlaubt wird.
Die Selbstmord-Verteufelung ist ja eigenartiger Weise vor allem im monotheistischen Bereich zu Hause, in anderen Kulturen ist der Selbstmord bei weitem nicht so geächtet und verpönt - manchmal ist er sogar "Ehrenpflicht".
Das kommt u.a. aus dem monotheistischen Verständnis von Gott als "alleinigem Besitzer des Lebens" - und nicht so sehr aus Mitgefühl zu Menschen, die sich töten "wollen".
Jeder Mensch kann froh sein, der nicht in die Situation kommt, in dem Selbstmord der einzige Ausweg scheint oder ist.
Selbstmord dürfte in einzelnen Fällen durchaus erlösend und befreiend sein - wenn man den Gesichtsausdruck eines Verstorbenen als Hinweis nimmt.
Wenn jemand es nötig hat, Menschen abzuwerten, die diesen Verzweiflungsschritt getan haben, kann er sich ja mal überlegen, was ihn selbst dabei so berührt (dass er es so massiv abwehren muss).
Für mich gibt es keinen Hinweis auf spirituelle wenn-dann Regeln - eher im Gegenteil : dass auf der spirituellen Ebene viel mehr möglich ist, als wir uns träumen lassen.
Ich schreibe das auch deswegen, weil es im Forum sicher Menschen gibt, die unter dem Selbstmord einer nahestehenden Person leiden. Denen muss man den Umgang damit nicht auch noch mit Schauergeschichten erschweren, welche Auswirkungen ein Selbstmord auf karmischer Ebene angeblich unausweichlich haben soll.
Liebe Grüße, Reinhard