Wenn Jesus Vegetarier war - warum hat er, als die Menschen ihm geklagt hätten, dass sie hungern würden, dafür gesorgt, dass die FISCHernetze voll wurden? Wäre doch ein leichtes für ihn gewesen, Gemüse und Getreide flugs aus dem Boden spriessen und reifen zu lassen.
Ich glaube man sollte diese zwei Geschichten voneinander trennen. Die eine betrifft die "wundersame Brotvermehrung" (Math. 14, 13-21) und hier wurden alle Nahrungsmittel (Brote und Fisch) eingesammelt, die die Leute mit sich führten und beim nachfolgenden Ver-teilen wurde festgestellt, dass mehr da war als die Leute essen konnten ... und sich die Sachen offenbar vermehrt hatten. Und was spricht in diesem Fall schon dagegen, den Leuten das zu essen zu geben, was sie sonst auch essen. Es hat ja keinen Sinn jemanden die vegetarische Lebensweise aufzudrängen, der dafür nicht bereit ist. Und bereits toten Fisch zu vermehren verursacht kein zusätzliches Leiden.
In der zweiten Bibelgeschichte (vgl. Joh. 21, 1-25) geht es um den Auferstandenen Jesus am See Tiberias, wo er Petrus und einer Gruppe von Aposteln erscheint und ihnen einen Tipp gibt, wo sie die Netze auswerfen sollen. Und das Fischernetz ist dann prall gefüllt ohne zu reißen ... und im Anschluss wird der Fisch dann bei einem gemeinsamen Mahl verspeist.
Diese Geschichte hat halt einen Haken. Sie steht im Widerspruch zu anderen Quellen, wonach Petrus streng vegetarisch gelebt haben soll:
Clementinischen Homilien (XII schrieb:
Ich lebe von Brot und Oliven, denen ich nur selten ein Gemüse zufüge.
Über Jakobus, dem (Halb)Bruder Jesus gibt es auch einige Quellen, dass er kein Fleisch gegessen hat, z.B:
Epiphanius: Gegen die Häresien (78 schrieb:
Er nahm nie Fleisch zu sich, und er trug nur ein Leinentuch als Kleidung.
Ergo: Wir finden in den Schriften so manchen Kirchenvaters oder Schriftgelehrten immer wieder Hinweise auf eine vegetarische Lebensweise verschiedener Apostel. Und ein Funke davon lässt sich noch im heutigen Christentum erkennen, weil es bestimmte Fasttage gibt, an denen es nicht erlaubt ist Fleisch zu essen! Aber weil die Menschen nichteinmal in der Lage das einen Tag durchzuhalten, ist es ihnen erlaubt zumindest Fisch zu essen.
Unabhängig davon finden wir in ALLEN Religionen das Prinzip der Gewaltlosigkeit, das im Osten auch als "Ahimsa" bezeichnet wird. Und dieses Prinzip ist auch in der Bibel verankert und bildet eine wesentliche Grundsäule jeder Spiritualität ...
Geht denn den Tieren die Luft von selber aus? Oder stoßen sie sich das Messer selbst hinein und begehen Selbstmord, damit der Mensch das Fleisch aufnehmen kann? Jedes Tier wird um sein Leben kämpfen und deswegen muss der Mensch GEWALT anwenden ... gegen den Willen des Tieres. Das ist ein Verstoß gegen das Prinzip der Göttlichkeit ... und es steht ganz bewusst nicht in der Bibel: Du sollst keinen Menschen töten! Das Du-sollst-nicht-töten Gebot schließt Menschen natürlich mitein.
Ja, das ist alles sehr tragisch. Die Buddhisten sollten es eigentlich besser wissen und das Ahimsa-Prinzip besser kennen und umsetzen ... aber auch sie sind offenbar von den Gaumenfreuden völlig abhängig. Sie verstehen zwar, dass Leben LEIDEN bedeutet ... und wollen solange wiederkommen um allen zu helfen ... aber offenbar hört das Mitgefühl vor der eigenen Genusssucht schon wieder auf. Aber, wie schon gesagt: Was ist das für ein Genuss der auf dem Leid anderer hoch entwickelter Lebewesen basiert? Bei den damaligen Lebensumständen mag es vielleicht schwierig gewesen sein sich pflanzlich zu ernähren ... aber hallo, in unserem modernen Zeitalter eines weltumfassenden Handels verschiedenster Güter? Es besteht heute nicht die geringste Notwendigkeit Tierkörper zu essen. Vielmehr entwickelt es sich schon langsam zu einem ökologischen Problem, vor dem die UNO warnt (Ressourcenverschwendung).
lg
Topper