Wegen dem alten Testament ... für mich ist die Aufnahme der meisten Schriften daraus in die Bibel schon immer unfassbar gewesen. Und da scheine ich in guter Gesellschaf zu sein ... nur darf ich heute meinen Kopf dranbehalten
wikipedia schrieb:
Dem gnostischen Denken in mancher Hinsicht verwandt und teilweise noch radikaler ist die Theologie des Markionismus, der Lehre, die der außerkirchliche (häretische) Christ Markion im 2. Jahrhundert begründete. Markion fand viele Anhänger und schuf eine religiöse Gemeinschaft. Er identifizierte den Demiurgen mit dem Gott des Alten Testaments, der schwere charakterliche Mängel aufweise. Der Demiurg sei der Erschaffer und Beherrscher der Welt, der Urheber des alttestamentlichen Gesetzes, nicht aber der Vater Christi. Christus habe einen anderen, schlechthin guten Gott verkündet, von dem der Demiurg nichts wisse. Dieser Gott sei vollkommen und barmherzig, von ihm gehe die Gnade und Erlösung aus.
Quelle
Demiurg ... kommt aus dem Griechischen und bedeutet vereinfacht sowas wie "Schöpfergott". Die (Neu)Platoniker haben schon darüber diskutiert, was genau er wirklich ist ... ob er der Höchste, Eine ist oder ob über ihm noch jemand steht usw. und wie genau die Welt erschaffen wird.
Ich kenne den "Demiurgen" aus den Weisheitslehren (vgl. den Mystiker Kabir) des Ostens, wo er den Namen "Kal" trägt. Er ist die erhaltende/negative/nach außen führende Kraft. Es heißt, ohne ihn gäbe es diese Welt nicht ... und er sei eine göttliche Emanation. Aber zugleich ist im Menschen selbst anzufinden ... durch den Intellekt, das Ego, das Gemüt ... und er ist sehr tief im Menschen verankert ... sogar in unseren höheren Energiekörper ... wo die Wurzeln bis in den Kausalkörper (Kausalebene) zurückreichen. Aber es ist alles sehr schwer zu unterscheiden von unserem wahren Selbst, der Seele. Wie ein Schleier liegen die Schichten darüber und wir besitzen noch nicht die Unterscheidungsfähigkeit unser wahres Selbst davon zu unterscheiden. Wir halten uns vielmehr für diesen Körper oder diese Persönlichkeit. Aber das ist eben die Illusion, von den äußeren Kräften (Kal), geschaffen. Er beherrscht die unteren drei Ebenen: Erde, Astralebene, Kausalebene und er lässt die Seelen in seinem Spiel tanzen ... und ist nicht daran interessiert, dass die Seelen seinem Einflussbereich entkommen und zurück zum Höchsten, Einen gehen ... sehr milde ausgedrückt. Und selbst wenn das Ego bereit ist nicht den 5 Sinnen zu folgen, die nach außen gerichtet, insbesondere über den Sehsinn nach außen gehen ... und sich hinsetzt um seine Aufmerksamkeit nach innen zu richten ... und selbst wenn der der es schafft das Körperbewusstsein zu übersteigen und in die inneren Regionen vorzudringen ... wird Kal alamiert sein, und alles unternehmen, um diesen Menschen von seinem Ziel (= Vereinigung mit Gott) aufzuhalten.
Der Kal/Demurg des alten Testaments muss dennoch eine unglaubliche Erscheinung sein ... sehr, sehr mächtig und auch schön. Und Gott liebt ihn, wie jeden anderen auch. Aber ist eben nicht der höchste Eine. Stattdessen agiert er in seinem Auftrag wie ein Statthalter. Das Ganz ist aber sehr schwer zu erfassen (nämlich, wieso Gott das alles zulässt). Im Endeffekt ist es nur ein Spiel ... und die Seele immer unsterblich, göttlich.
Jedenfalls hat Kal das Gesetz des Karma eingerichtet "Aug um Aug, Zahn um Zahn", wie es im Alten Testament steht ... und er fordert von allen Seelen den Tribut ein ... entsprechend ihrer Handlungen, Worte und sogar Gedanken ... weswegen die Seele dem Kreislauf der Geburten kaum entkommen kann. Das Göttliche aber, wie oben in der letzten Zeile steht, ist Barmherzigkeit. Ohne Gnade könnten wir dem Kreislauf nie entkommen ... und hier beginnt die Arbeit eines inkarnierten Gottmenschen.
Immer wieder finde ich meine Anschauung bei den Gnostikern wieder ... wobei ich jetzt das erste Mal von diesem Markion höre.
Es gibt jedenfalls viele christliche Abspaltungen, die das alte Testament ganz offen nicht anerkannt haben: Valentinianer, Archontiker, Kerdonianer, Severianer, Manichäer ...
Und es gibt auch einige, die kein Fleisch gegessen haben. Aber es ist problematisch den Leuten so etwas von außen aufs Auge zu drücken, wenn sie es selber nicht wirklich nachempfinden können, WARUM sie das machen sollen ... und dafür nicht bereit sind. Deswegen finde ich den Ansatz der Essener besser, wo man sich freiwillig dafür entscheidet ... und sich zuerst bewähren muss, um in den Kreis aufgenommen zu werden. Die Essener hatten eine Art asketische Lebensweise (natürlich auch Vegetarismus) mit Gütergemeinschaft, Keuscheit ... und sie vertraten das Prinzip der Seelenwanderung ... denn sie glaubten, dass die die Seele präexistent und sozusagen im Körper gefangen ist.
Nach meinen Quellen stammt Apostel Johannes aus den Kreisen der Essener ... und nach den Beschreibungen des AT hat er genau wie die Essener gelebt. Und das Taufritual, wie wir es in der Kirche noch heute betreiben war eines ihrer Einweihungsrituale. Ich glaube, dass Jesus viele Dinge von den Essenern übernommen hat (Weisheitslehre) bzw. davon in seinen Jugendjahren profitierte. Witzig in dem Zusammenhang auch der Begriff Essener ... weil zufällig "Essen" darin steckt
lg
Topper