"Ja, es gibt Verrueckte, aber ich habe Recht"

Sowas nenne ich Menschlichkeit.
Irren ist menschlich.

Ja, natuerlich. Aber es gibt Methoden, die Irrtumswahrscheinlichkeit zu reduzieren.

Und der größte Irrtum des Menschen ist sowieso zu glauben, er könnte jemals über irgendetwas wirklich zu 100% bescheid wissen.

Behaupte ich auch nicht. Aber man kann sich diesen 100% weiter naehern.

Ein "Fehler" ist es aber erst dann wenn ich es als solchen definiere.
Ich nenne es lieber "Erfahrung". ;)

Tja, dann hast Du halt Erfahrung mit Fehlschluessen. Das macht die Aussagen, die aus diesen Fehlschluessen resultieren, nicht wahrer.
 
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Ab wieviel Prozent ist denn etwas wahr für dich?

Wie "wahr" oder "wahrscheinlich" eine Behauptung ist, kann man nicht beziffern. Ich habe die Formulierung "100%" von sternja uebernommen.

Dass man nie ganz sicher sein kann - geschweige denn "alles wissen", ist klar. Aber man kann sich und die eigenen Behauptungen besser absichern (oder eben die behauptungen noetigenfalls verwerfen), als es in der Esoterik geschieht.
 
Wer gegen den Strom schwimmt, kann natuerlich zu den Galileis und Semmelweisse der Welt gehoeren, es ist allerdings wesentlich wahrscheinlicher, dass er zu den Hamers und Raths gehoert. Nur wenige, die gegen den Strom schwimmen, haben Recht. Und die, die Recht haben, konnten das auch meist sehr gut belegen und zeigen (oder Leute nach ihnen).

Ich schwimme weder mit noch gegen den Strom.
Ich befinde mich in meinem eigenen Fluß. ;)

Stimmt. Es ist Deine Wahl. Und wieso tauschst Du Dich hier mit mir aus?

Aus Spaß. :)
Und Interesse an deinen Motiven...

Oh, es gibt auch andere Gruende, einer Ansicht deutlich widersprechen zu wollen, als dass man von der eigenen Ansicht nicht ueberzeugt waere. Z.B. wenn man sieht, dass die andere Ansicht gefaerhlich ist - so werde ich nicht muede drauf hinzuweisen, dass ich Hamers Lehren fuer gefaehrlichen Bloedsinn halte. Im Dunstkreis der Freikirche, in der ich aufwuchs, ist auch eine bekannte von mir, die der Ansicht ist, dass ihr Sohn eine Reinkarnation ihres kurz vorher verstorbenen Vaters ist. Sowas finde ich auch gefaehrlich - der Junge braucht eine Mutter und niemanden, der sich jetzt schon als seine Tochter waehnt. Mit ihrem Glauben sehe ich das Kindeswohl durchaus gefaerdet, indem das Kind ueberfordert ist, indem ihm unbewusst eine Verantwortung uebertragen wird, die es nicht tragen kann. Und das habe ich dieser Mutter auch in aller Deutlichkeit gesagt.

Aah ich glaub jetzt kommen wir der Sache näher.
Im Grunde seh ich das genauso wie du. Nicht so prickelnd.
Was hast du aber nun konkret damit erreicht, ihr das zu sagen?
Oder was wünschst du dir damit zu erreichen?
Du willst sie davon überzeugen, dass sie falsch liegt.
Was bringt dir das?

Ein drittes Beispiel: Es gibt Firmen, die Astrologen einstellen um ueber Bewerber Horoskope zu erstellen, ob sie fuer den Job geeignet sind oder nicht. Wenn die Astrologie das koennte, was die eingestellten Astrologen da behaupten, waere das durchaus auch sinnvoll. Kann sie das aber? Oder werden da Bewerber aufgrund von rein zufaelligen Merkmalen eingestellt oder abgelehnt? Meiner Ansicht nach ist das ein sehr frag- und kritikwuerdiges Vorgehen dieser Firmen.

Man kann anhand von Astrologie durchaus ersehen, ob Menschen gut miteinander "können". Aber im Grunde macht das Leben sowieso was es will.
Je eher man vom "Kontrolle über das Leben haben müssen" abkommt, umso "leichter" lebt man.

Natuerlich ist bei weitem nicht jeder esoterische Glaube so gefaehrlich, und wohl diewenigsten Astrologen werden dieses Einstellungsvorgehen der Firmen gutheissen. Aber auch fuer harmlose Behauptungen gibt es durchaus Grund ihnen zu widersprechen - und zwar ganz einfach, damit der Widerspruch auch da steht.

Joa, die andere Seite der Medaille. Is ja nix gegen einzuwenden. :)

Dass ich Glaeubige oder sonstige Behaupter nur selten von der Skepsis ihren Behauptungen gegenueber werde ueberzeugen koennen, ist mir klar. Wenn es in Einzelfaellen mal gelingt, freut es mich - es bleiben aber Ausnahmen. Und, wenn das meine Haupt-Intention waere, wuerde ich automatisch enttaeuscht werden. Von "jemanden unbedingt ueberzeugen muessen" kann also keine Rede sein.

Es freut dich also, wenn Leute "deine Überzeugungen" übernehmen.
Das finde ICH nun ehrlich gesagt, etwas kritikwürdig und zweifelhaft.
Warum darf nicht jeder seine eigene Meinung haben?
Die Geschichte oben hört sich für mich schon so an, als wärs dir sehr wohl genehm und wichtig, du könntest besagte Mutter von ihrem Irrtum überzeugen.

Z.B. hast Du etwas von "andere von was auch immer unbedingt überzeugen zu müssen" geschrieben.

siehe oben. :)
 
Tja, dann hast Du halt Erfahrung mit Fehlschluessen. Das macht die Aussagen, die aus diesen Fehlschluessen resultieren, nicht wahrer.

Solange man noch glaubt, dass es Fehlschlüsse gibt, kann das so sein.
Was immer mich weiterbringt auf meinem Weg und das sind manchmal tatsächlich die allergrößten Dummheiten gewesen, ist gut, richtig und wichtig für mich.
Den Unterschied macht dann aber lediglich meine Be-Urteilung des Ganzen und nicht die Sache an sich. :)

Und auch wenn meine Wahrheit für dich nicht wahr ist, bleibt sie dennoch wahr für mich. :)

Willst du die all einzige allgemeingültige Wahrheit finden?
Da hast dir aber gut was vorgenommen, für dieses Leben. :D
 
Aus Spaß. :)
Und Interesse an deinen Motiven...

Und was interessiert Dich an meinen Motiven?

Dann ist ja auch die Frage, was sind die "wahren Motive"? Sind es die, die ich auffuehre, oder steckt da noch viel Psychologie und "unbewusste Intentionen", die man vielleicht nicht "edel" nennen kann, dahinter? Kann ich nicht sagen... aber ich sehe halt diverse Vorteile in meinem Verhalten.

Aah ich glaub jetzt kommen wir der Sache näher.
Im Grunde seh ich das genauso wie du. Nicht so prickelnd.
Was hast du aber nun konkret damit erreicht, ihr das zu sagen?
Oder was wünschst du dir damit zu erreichen?
Du willst sie davon überzeugen, dass sie falsch liegt.
Was bringt dir das?

In dem konkreten Fall bringt mir das, dass ich dem Kind eine bessere Kindheit gebracht habe - sollte ich die Mutter ueberzeugt haben (was ich nicht weiss).

Man kann anhand von Astrologie durchaus ersehen, ob Menschen gut miteinander "können". Aber im Grunde macht das Leben sowieso was es will.
Je eher man vom "Kontrolle über das Leben haben müssen" abkommt, umso "leichter" lebt man. \

Da werden bewerber aufgrund unplausibler (bestenfalls unbelegter) Kriterien ausgewaehlt. Das finde ich nicht ok.

Es freut dich also, wenn Leute "deine Überzeugungen" übernehmen.
Das finde ICH nun ehrlich gesagt, etwas kritikwürdig und zweifelhaft.
Warum darf nicht jeder seine eigene Meinung haben?

Darf doch jeder. Dass ich mich freue, sollte ich jemanden ueberzeugen, heisst doch nicht, dass ich automatisch traurig bin, wenn es nicht passiert. Wenn Du an Astrologie, tarot, Geistheilen oder was weiss ich was glaubst... Deine Sache. ich werde trotzdem weiter schreiben, warum es zweifelhaft ist, bzw. welche Kriterien eine gute Ueberpruefung erfuellen muesste.

Die Geschichte oben hört sich für mich schon so an, als wärs dir sehr wohl genehm und wichtig, du könntest besagte Mutter von ihrem Irrtum überzeugen.

Weil ich in dem Fall das Kindeswohl leicht gefaerdet sehe, ja.
 
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Zeitalter der Aufklärung heißt was genau?
Dass ab sofort nichts mehr geduldet wird das über mir stehen könnte, sondern Mensch selbst Gott ist und nur das wahr ist, was man sieht und überprüfen kann.
Was allerdings auch nichts daran ändert, dass es so viele Wahrheiten wie Menschen gibt.

Meines Erachtens befinden wir uns genau dank diesem "Zeitalter der Aufklärung" derbst auf dem Holzweg, so global betrachtet.

Habs schonmal angemerkt:
Wissenschaft gegen Religion
oder
Astronomie gegen Astrologie
bleibt sich Knödel.
Und auch Wissenschaft ist nur ein Glaube.
Der Glaube an "nur was überprüfbar ist, ist wahr".

Die Einheit kann nur jeder selbst wieder in sich finden.
Auf welchem Wege man dies erreicht, ist völlig schnurz.
So lange Mensch aber noch irgendetwas ablehnt, solange die Dinge entweder schwarz oder weiß sein müssen, wird das nix.
Dann bleibt der Mensch lediglich in seiner Zwiespältigkeit gefangen.
Und es braucht ein Feindbild, das es zu bekämpfen gilt.
Je nachdem: Wenn mir Schwarz besser gefällt, muss halt alles Weiße weg...

Was immer man meint, da draußen bekämpfen oder ablehnen zu müssen, ist immer etwas das man an sich selbst ablehnt.

Ich lebe lieber!
Ob nun mit oder ohne "bedeutende Sterne".
Hauptsache ich konzentriere mich auf das was ich wirklich als für mich förderlich betrachte und nicht auf Dinge von denen ich eigentlich eh nix halte.

Ein wenig seltsam find ichs nämlich schon.
Warum befasst man sich mit etwas, das einen angeblich überhaupt nicht weiterbringt geschweige denn interessiert bzw. was man eigentlich für totalen Humbug hält?
Da stecken doch ganz andere Motive dahinter.

Oder ich verstehs einfach nur nicht, warum "Mensch" sich lieber mit "Unsinnigem" anstatt mit "Sinnvollem" befasst.
Was auch immer das für jeden Einzelnen nun wiederum bedeutet...


:thumbup:

Das sind genau die Gedanken, die ich dazu auch habe.

Ich wollte schon etwas ähnliches schreiben, die Arbeit hast du mir nun abgenommen, danke schön. :)
 
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