Ist Gauk der Richtige?!

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Soviel zu den ach so gebeutelten Parteibonzen, die deiner Vorstellung nach ofenbar von der Hand in den Mund lebten.

;)

Hast du einen an der Waffel?
Abgesehen von deiner Unterstellung,drehst du dir die Worte wie du sie brauchst.
Aber egal,träum weiter von deinen marxschen Theorien,und davon dass sie eines Tages umgesetzt werden könnten.
 
Zitat von Leonard Beitrag anzeigen
Gauck ist Realist,kein Träumer,mehr Denker als Visionär.
Das unterscheidet ihn von Käßmann:
"Dort wo wir leben,wird nicht das Endgültige,nicht das Paradisische gestaltet,sondern das Machbare und das weniger Schlechte."
Status quo. Sach ich doch.
Das realistische machbare und weniger Schlechte ist nicht der Status Quo.
Nur derjenige,dem dies nicht reicht,für den ist es der Status Quo.
 
Zitat:Wenn du dann noch dazu schreiben würdest, von welcher zurückliegenden Wahl du jetzt grad sprichst? Nur damit wir dir ggf. folgen können.

Die Anspielung ist doch eindeutig. Der Mann ist aus dem Osten und bekommt jetzt fast so viele Stimmen wie seine alten "Freunde";). Und das Volk hat dabei auch nichts zu sagen. Ironie der Geschichte. Aber sehe ihn jetzt nicht als schlechteste Wahl an.
 
ad 1: Wenn er so voll auf Merkels Linie wäre, was stösst sie dann derart ab?
Merkel und Gauck sind ja befreundet. Ich glaube nicht, dass sie an der Person etwas stört. Ihr Problem ist: Als Köhler zurücktrat hob sie Wulff aufs Schild. Das tat sie vermutlich, um ihn als Konkurrenten (potentieller Kanzlerkandidat) wegzuloben. Auf diese Personalie reagierten Grüne und SPD mit Gauck... Auch das war Parteistrategie, gerade weil Merkel eigentlich nichts an ihm aussetzen konnte. Und sie schafften es ja auch Stimmen von Union und FDP abzubragen, so dass Wulff drei Wahlgänge brauchte. DAS war der Grund dass Gauck nominiert wurde.

Jetzt war Merkel gegen Gauck, weil er wie ein Eingeständnis wirkt sich mit Wulff vertan zu haben.

Jetzt kommt der Oberwitz: SPD und Grüne hätten ihn wahrscheinlich gar nicht mehr ins Spiel gebracht. Dazu hat er in den letzten Jahren zuviele Reden gehalten in denen er Hartz4, Sozialabbau und Afghanistan befürwortete, die Occupy-Demos albern fand, gegen die Anti-AKW-Demos war usw. Aber die FDP brachte ihn ins Spiel... SPD und Grüne konnten jetzt wiederum nicht sagen, sie würden nicht den Mann wollen den sie selbst vor 1 1/2 Jahren groß rausbrachten und dadurch MUSSTE Merkel zustimmen, weil der neue Präsident sonst gegen die Union gewählt worden wäre (FDP, SPD und Grüne hätten ja die Mehrheit).

Der Witz ist also: Merkel findet ihn vermutlich gut, aber aus Parteistrategie eher schlecht.

SPD und Grüne fanden ihn aus Parteistrategie mal schlecht, es sind aber viele von ihm abgerückt.

Bin mal auf die Wahl gespannt. Ich denke, er wird mit einer sehr sehr breiten Mehrheit gewählt, aber ich denke es wird zumindest bei den Grünen einige geben die ihn nicht wählen, möglicherweise auch bei der SPD.


ad 2: Ich plane und voraussage nicht, sondern lasse es kommen wie es kommt und dann werden wir sehen. Er ist ja noch nicht einmal gewählt, also lassen wir ihn doch erst einmal das Amt antreten, oder?
Klar... Kann mich ja auch irren. Ich schreibe nur, wovon ich denke das es seine Richtung sein wird.



Kennst du ihn denn persönlich?
Es gibt doch mittlerweile genug Reden und Pressekonferenzen von ihm, und am liebsten spricht er von sich selbst. Als ich hörte, dass er nach Merkels Anruf dem Taxifahrer gesagt haben soll (laut Taxifahrer): "Sie fahren den zukünftigen Bundespräsidenten"... musste ich echt lachen. Das ist ja nicht nur eitel, dass ist auch sehr unprofessionell.

Übrigens: Ich finde ihn ja nicht nur schlecht. Er hat auch vieles gesagt, dem ich zustimme. Aber das Haupt-Thema 2012 wird der Euro sein und möglicherweise Kriege (Iran). Und was diese beiden Themen angeht, ist seine Einstellung dazu zumindest bisher sehr komplett gegensätzlich zu dem was ich mir von einem BP wünschen würde.




So geht´s natürlich auch.

;)

In einem Jahr durchsuche ich diesen Thread, hole alle Vorhersagen hervor die eintrafen und lasse alle weg, wo ich falsch lag. :D
 
Merkel und Gauck sind ja befreundet. Ich glaube nicht, dass sie an der Person etwas stört.

Würde ich nicht ganz so sehen. Ich hatte es schon mal scherzhaft angedeutet, daß Merkel vielleicht Angst hat, daß er was über ihre Vergangenheit ausbuddeln könnte. Jetzt aber lese ich, daß diese als Scherz gemeinte Bemerkung durchaus einen realen Hintergrund haben könnte. Hört euch das an:

Der ehemalige Pastor gilt als eigenwillig, wie eine weitgehend unbeachtete Szene zeigt. In der Laudatio, die ihm Kanzlerin Merkel bei seiner Feier zum 70. Geburtstag im Januar 2010 widmete, wies sie darauf hin, man dürfe stolz auf die gemeinsame Ostbiografie sein, zu der auch der Mut zur Friedlichen Revolution gehört habe. Gauck antwortete daraufhin, auf Merkels Rolle in der FDJ anspielend: "Aber man musste, liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht unbedingt Sekretärin für Agitation und Propaganda werden." Das gefrorene Lächeln von Merkel damals unterschied sich wenig von dem bei der Zwangspräsentation "ihres" Kandidaten am vergangenen Montag.

http://www.welt.de/print/die_welt/p...oesler-laesst-weiter-die-Muskeln-spielen.html

Zur Erklärung: Merkel scheint tatsächlich besagte Funktion "Sekretärin für Agitation und Propaganda" ausgeübt zu haben. Sicher ist das nicht, aber, Zitat Wikipedia:

Nach eigenen Angaben war Merkel in ihrer FDJ-Gruppe als Kulturreferentin tätig, während Quellen, die der Merkel-Biograf Gerd Langguth befragt hat, davon sprechen, sie sei für „Agitation und Propaganda“ zuständig gewesen.[9]

http://de.wikipedia.org/wiki/Angela...ie_der_Wissenschaften_.281978.E2.80.931989.29

Hoppla, da könnte jemanden unvermutet die Vergangenheit einholen. :D
 
Wenn Gauck stichhaltige Beweise gegen Merkel hätte, wäre er sicher viel früher aktiv gewesen. Ich weiß nicht, wieweit eine Sekretärin für Agitation und Propaganda bei FDJ anderen einen Schaden zufügte, was für mich relevant wäre. Ich lebte zwar nur bis Gymnasium in einem Staat des Warschauer Paktes, aber mit Gewißheit weiß ich, daß man ohne Punkte für Abstammung (Bauer-, Arbeiterfamilie) und Aktivitäten im genehmen politischen Rahmen (Zugehörigkeit zu Jugendorganisationen) sogar mit excellent bestandener Aufnahmeprüfung auf eine Universität keinen Platz bekäme. Jede Art von Karriere war nur mit politisch-gesellschaftlichem Engagement möglich, und Merkel ist und war eine karriereorientierte Frau. Das meiste Engagement könnte man mit Parteibuch im Westen vergleichen. Kritik ist sinnvoll im Kontext mit Lebensumständen - Ostdeutschland war nach dem faschistischen Regime automatisch in ein anderes Joch gefallen, 1933-1989, 55 Jahre, drei Generationen.

Kulturreferenten, Kulturattaches waren in meinem Land meist Tarnposten für Spitzel.

Ich vermute eher, Merkel wollte nicht Steigbügel für einen Mann aus Ostdeutschland sein, gleiches Phänomen gibts häufig bei Leuten aus gleichem Ort, bzw. in erster Linie eigene Interessen verfolgen, d.h. mögliche Konkurrenten für sich günstig parken.
 
Wenn Gauck stichhaltige Beweise gegen Merkel hätte, wäre er sicher viel früher aktiv gewesen.

Warum sollte er aktiv werden? Davon hätte er doch nichts. Es ist doch viel stärker, einen Trumpf in der Hinterhand zu haben, den man jederzeit, falls die Zeit reif ist, ausspielen kann. Da gilt in der Politik das gleiche wie im Schach: Die Drohung ist stärker als ihre Ausführung. :)

Ich weiß nicht, wieweit eine Sekretärin für Agitation und Propaganda bei FDJ anderen einen Schaden zufügte, was für mich relevant wäre. Ich lebte zwar nur bis Gymnasium in einem Staat des Warschauer Paktes, aber mit Gewißheit weiß ich, daß man ohne Punkte für Abstammung (Bauer-, Arbeiterfamilie) und Aktivitäten im genehmen politischen Rahmen (Zugehörigkeit zu Jugendorganisationen) sogar mit excellent bestandener Aufnahmeprüfung auf eine Universität keinen Platz bekäme. Jede Art von Karriere war nur mit politisch-gesellschaftlichem Engagement möglich, und Merkel ist und war eine karriereorientierte Frau.

Das stimmt, ähnliches habe ich auch gelesen:

Dem Abitur folgte das Studium der Physik an der Leipziger Karl-Marx-Universität. Wer es einmal bis dorthin geschafft hatte, dem war die naturwissenschaftliche Karriere sicher - vorausgesetzt, daß man bei dem mit viel Ideologie flankierten Studium nicht aneckte. Dissidenten wie Biermann und Havemann waren für Angela Kasner kein Thema, sondern das Engagement in der SED-Jugendorganisation. Sie selbst berichtete, sie sei Kulturreferentin gewesen und habe sich um die Bereitstellung von Theaterkarten gekümmert. Andere, die Langguth ebenfalls befragt, erinnern sich, daß sie "Sekretärin für Agitation und Propaganda" gewesen sei. Auf Unterlagen kann Langguth hier nicht zurückgreifen, denn es gibt sie offenbar nicht mehr, genauso wenig wie Angela Kasners Pflicht-Arbeiten in Marxismus-Leninismus.

http://www.welt.de/print-wams/article129161/Angela_Merkels_zweierlei_Welten.html

Und:

Nach der damaligen Promotionsordnung musste dem Antrag auf Promotion der Nachweis beigefügt werden, dass die während des Studiums erworbenen Kenntnisse des Marxismus-Leninismus („ML“) wesentlich vertieft und erweitert worden waren.[7] Merkel fertigte zum Nachweis eine schriftliche Arbeit an. Die Arbeit ist heute verschollen

http://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Merkel

Hm...verschollen... Und wenn sie nicht ganz verschollen sind, sondern nur ein bißchen verschollen? :)

Also ums noch deutlicher zu sagen: wenn es jemanden gäbe, der sie gefunden hat?

Wie kommt Gauck in der von mir zitierten Äußerung zu dem doch ziemlich unverblümten Satz:

"Aber man musste, liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht unbedingt Sekretärin für Agitation und Propaganda werden."

wenns dafür keine Beweise oder Unterlagen gibt? So formuliert doch nur jemand, der ein profundes Wissen darüber hat.

Wieveiel würde es ihr schaden, wenns rauskäme, daß es so war?

Nun, vielleicht nicht allzuviel, aber immerhin wäre es doch ein Ärgernis und eine Schramme im Lack der Frau *Kulturreferentin*.
:)
 
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Sie selbst berichtete, sie sei Kulturreferentin gewesen und habe sich um die Bereitstellung von Theaterkarten gekümmert.

Theaterkarten bereitgestellt... :lachen:

Das ist irgendwie noch besser als Wulffs Geschichte mit der Urlaub-zahlenden Schwiegermutter.
 
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