Da ich es wie du zu spät erfuhr (16), hätte sie auch die Klappe halten können. Ich war bereits 1 Jahr weg und bei Pflegeeltern. Hätte sie es früher erzählt, wäre ich früher gegangen. Oder hätte sogar beim Leiblichen wohnen können.
So war das Erzählte umsonst.
Ich kenne beide Versionen.... in der einen Familie hat die Mutter nur über den Vater abgelästert, ihn vermonstert, dämonisiert, kleingemacht... obwohl er anwesend war... in der anderen wurde wenn überhaupt nur in positiven, witzigen Formen über ihn gesprochen, schöne Geschichten über seine Talente, sein Charakter, seinen Beruf usw... das hat für mich eine wichtige Identitätsgrundlage gebildet, ich konnte mich gut in ihn einfinden, wenn auch unbekannterweise, mir auch gerne hier und da eine Scheibe von ihm abschneiden, das wichtigste aber, mich selbst in der allfälligen Andersartigkeit meiner Mutter gegenüber erkennen und verstehen, annehmen lernen.
Mütter, die das Verhältnis ihrer Kinder zum Vater kaputt machen wollen sind mir zutiefst zuwider, das ist durchaus mit eine meiner Wunden, die am schwersten heilen woll(t)en.
Hingegen ein Elternteil, der bei einem kranken, tyrannischen und Persönlichkeitsgestörten anderen Elternteil bleibt und das aus eigener Schwäche seinen Kindern zumutet ist in meinen Augen genauso fatal und verantwortlich für den Schaden, den Kinder hier nehmen können.
Gottseidank sind der Vater und ich uns in Erziehungsfragen im Grossen sehr einig und nehmen unsere Aufgabe als gemeinsame Eltern wahr, auch, dass uns das Kind gegen eindander ausspielt gibts nicht. Der eine steht hinter der Entscheidung des anderen und wenn nicht, wird anständig, auch oft im Beisein unserer Tochter darüber diskutiert und Kompromisse gefunden, wobei sie natürlich ein Mitspracherecht hat, sofern möglich immer.