Teil II
Thema Israel, Palästina
Hallo Fist,
DAN HALUZ, der Vater dieses Krieges, dachte, er könne die
Hisbollah mit Hilfe der Luftwaffe eliminieren, mit der raffiniertes-
ten, wirkungsvollsten und der aller-allerbesten Luftwaffe der
Welt. Ein paar Tage massiver Schläge, Tausende Tonnen
von Bomben auf die Wohngebiete, Straßen, Kraftwerke
und Häfen - und das wär' es dann gewesen.
Doch, wie es sich herausstellt, war es damit nicht getan. Die His-
bollah-Raketen landeten weiter im Norden Israels, Hunderte pro
Tag. Die Öffentlichkeit schrie auf. Man kam nicht um eine Boden-
offensive herum. Zunächst drangen nur kleine Eliteeinheiten hi-
nein. Das half nichts. Dann wurden Brigaden eingesetzt -
und nun werden ganze Divisionen angefordert.
Zuerst wollten sie die Hisbollah-Stellungen entlang der Grenze ver-
nichten. Als man sah, dass dies nicht genügt, entschied man sich,
die Hügel, die die Grenze beherrschen, zu erobern. Dort warteten
die Hisbollahkämpfer und brachten ihnen große Verluste bei.
Und die Raketen flogen weiter über die Grenze.
Nun sind die Generäle davon überzeugt, dass es keine Alternative
gibt, als das ganze Gebiet bis zum Litani-Fluss zu besetzen; das
sind etwa 24 km von der Grenze entfernt, um zu verhindern,
dass Raketen von dort abgeschossen werden. Dann werden
sie herausfinden, dass sie den Awali-Fluss, 40 km weiter
drinnen, erreichen müssen - die berühmten 40 km, von
denen Menachem Begin 1982 geredet hatte.
Und dann? Die israelische Armee wird sich über ein weites Ge-
biet verteilen und überall wird sie Guerilla-Attacken ausgesetzt
sein, in der Art, die die Hisbollah auszeichnet. Die Raketen
werden weiter im Norden Israels landen.
Was nun? Man kann nicht anhalten. Die öffentliche Meinung wird
entschiedenere Schritte fordern. Politische Demagogen werden
schreien. Die Kommentatoren werden murren. Die Leute in
den Luftschutzkellern werden heulen. Die Generäle werden
den Zorn zu spüren bekommen. Man kann nicht Zehntausende
von Reservesoldaten unbegrenzt mobilisieren. Es ist unmöglich,
eine Situation auszudehnen, in der ein Drittel des Landes gelähmt ist.
Alle verlangen, vorwärts zu stürmen. Doch wohin?
Nach Beirut in den Norden?
Oder nach Damaskus in den Osten?
DIE KABINETTSMINISTER rufen einstimmig: "Nein, niemals!
Wir werden Syrien nicht angreifen!"
Vielleicht beabsichtigen einige tatsächlich, dies nicht zu tun. Sie
träumen nicht von einem Krieg mit Syrien. Absolut nicht. Aber
die Minister machen sich etwas vor, wenn sie glauben, dass
sie den Krieg kontrollieren. Der Krieg kontrolliert sie.
Wenn es klar wird, dass nichts hilft, dass Hisbollah weiter kämpft
und Raketen weiterhin nach Israel fliegen, wird die politische
und militärische Führung dem Bankrott gegenüberstehen.
Sie werden dann jemandem die Schuld geben müssen.
Aber wem? Nun, natürlich Assad.
Wie ist es nur möglich, dass eine kleine "Terrororganisation", mit
zusammen nur ein paar tausend Kämpfern weiterkämpfen kann?
Woher erhalten sie die Waffen? Der Finger zeigt nach Syrien.
Die Armeekommandeure bestehen darauf, dass die ganze Zeit
neue Raketen von Syrien zur Hisbollah fließen. Die Straßen sind
zwar ruiniert, die Brücken zerstört - doch die Waffen kommen
weiter an. Die israelische Regierung fordert, dass eine internatio-
nale Truppe nicht nur entlang der israelisch-libanesischen Grenze
entlang stationiert wird, sondern auch an der libanesisch-
syrischen. Da wird es sicher keine lange Schlange von
wartenden Freiwilligen geben.
Dann werden die Generäle verlangen, dass die Straßen und
Brücken in Syrien bombardiert werden. Dafür muss aber die
syrische Luftwaffe neutralisiert werden, kurz gesagt: ein wirklicher
Krieg, der Auswirkungen auf den ganzen Nahen Osten haben würde.
EHUD OLMERT und Amir Peretz dachten nicht darüber nach,
als sie vor 17 Tagen in Eile und leichtfertig ohne ernsthafte Debatte,
ohne Prüfung anderer Optionen, ohne die Risiken zu kalkulieren,
entschieden, die Hisbollah anzugreifen. Für Politiker, die keine
Ahnung haben, was Krieg ist, war es eine unwiderstehliche
Versuchung: es war eine klare Provokation durch die His-
bollah, und internationale Unterstützung war sicher.
Was für eine wunderbare Gelegenheit!
Sie taten, was nicht einmal Sharon zu tun gewagt hätte.
Dan Haluz machte ein Angebot, das nicht abgelehnt werden konnte.
Ein niedlicher, kleiner Krieg. Die militärischen Pläne waren fertig
und eingeübt. Der Sieg war sicher. Um so mehr, als die andere
Seite kein richtiger Feind war, sondern nur eine "Terrororganisation".
Wie sehr der Wunsch in den Herzen von Olmert und Peretz brannte,
wird dadurch bestätigt, dass sie nicht einmal an den Mangel von
Schutzräumen für die Bevölkerung im Norden gedacht hatten,
geschweige denn an die weitreichenden wirtschaftlichen und
sozialen Konsequenzen. Hauptsache war, schnell die
Siegeskränze zu erwerben.
Sie hatten keine Zeit, ernsthaft über das Kriegsziel nachzudenken.
Nun ähneln sie Bogenschützen, die ihre Pfeile auf eine leere Tafel
schießen und danach die Ringe um den Pfeil ziehen. Das Kriegs-
ziel ändert sich täglich: die Hisbollah zerstören, sie entwaffnen, sie
aus dem Südlibanon vertreiben und vielleicht sie nur schwächen.
Hassan Nasrallah töten. Die gefangenen Soldaten nach Hause
bringen. Die Souveränität der libanesischen Regierung über den
ganzen Libanon ausdehnen. Noch einmal eine neu-alte Sicherheits-
zone errichten, die von Israel besetzt ist. Die libanesische Armee
und /oder eine internationale Truppe entlang der Grenze aufstellen.
Die Abschreckung wiederherstellen. Ins Bewusstsein der Hisbollah
einätzen. (Unsere Generäle lieben den Ausdruck: ins Bewusstsein
einätzen. Das ist ein wunderbares, sicheres Ziel, weil es nicht
gemessen werden kann.)
JE LÄNGER der niedliche, kleine Krieg dauert, um so klarer wird
es, dass diese sich ändernden Ziele nicht realisierbar sind. Die herr-
schende Gruppe des Libanons vertritt nur eine kleine reiche und
korrupte Elite. Die libanesische Armee kann und will die Hisbollah
nicht bekämpfen. Die neue "Sicherheitszone" wird den Guerilla-
angriffen ausgesetzt sein, und die internationale Truppe wird
nicht ohne Abkommen mit der Hisbollah in dieses Gebiet
hineinkommen. Und diese Guerillatruppe, die Hisbollah,
kann von der israelischen Armee nicht vernichtet werden.
Das ist keine Schande. Unsere Armee ist in guter - oder besser - in
schlechter Gesellschaft. Der Begriff "Guerilla" ( "kleiner Krieg") wur-
de in Spanien während der Besatzung des Landes durch Napoleon
geprägt. Irreguläre Banden spanischer Kämpfer griffen die Besatzer
an und schlugen sie. Dasselbe geschah den Russen in Afghanistan,
den Franzosen in Algerien, den Briten in Palästina und in einem
Dutzend anderer Kolonien, dann den Amerikanern in Vietnam
und nun passiert es ihnen im Irak. Selbst wenn man annimmt,
dass Dan Halutz und Udi Adam bessere Feldherren als
Napoleon und seine Marschälle sind, werden sie dort
keinen Erfolg haben, wo jene fehl schlugen.
Als Napoleon nicht wusste, was er als nächstes tun könnte, fiel
er in Russland ein. Wenn wir die Operation nicht abbrechen,
wird sie uns in einen Krieg mit Syrien führen.
Condoleezza Rice's sturer Kampf gegen den Versuch, den Krieg
zu beenden, zeigt, dass dies wirklich das Ziel der USA ist. Vom
ersten Tag von George Bush's Präsidentschaft an riefen die Neo-
Cons dazu auf, Syrien zu eliminieren. Je weiter Bush in den irak-
ischen Morast sinkt, um so mehr benötigt er Ablenkungs-
manöver durch andere Abenteuer.
Übrigens: Einen Tag vor Kriegsausbruch nahm unser Minister für
Infrastrukturen Binjamin Ben-Eliezer an einer Einweihungsfeier
der großen Pipeline teil, die Öl aus den großen Ölfeldern am
Kaspischen Meer zum türkischen Hafen Ceyhan, nahe der
syrischen Grenze, bringt. Die Baku-Tiflis-Ceyhan -Pipeline
meidet Russland und läuft durch Aserbeidjan und Georgien,
zwei Länder, die, wie die Türkei eng mit Israel verbunden
sind. Es gibt einen Plan, einen Teil des Öls von dort entlang
der syrischen und libanesischen Küste nach Aschkelon zu bringen,
wo eine dort bestehende Pipeline das Öl nach Eilat bringt, um in
den Fernen Osten verschifft zu werden. Israel und die Türkei
sollen dieses Gebiet für die USA sichern.
MUSS DIESES Hineinschliddern in einen Krieg mit Syrien
passieren? Oder gibt es eine Alternative?
Natürlich gibt es die. Den Krieg sofort beenden!
Als Präsident Lyndon Johnson spürte, dass er im Morast von Vie-
tnam versinken würde, fragte er seine Freunde um Rat. Einer von
ihnen antwortete mit sechs Worten: "Erkläre den Sieg und hau ab!"
Das können wir auch tun. Wir sollten aufhören, in ein Verlustge-
schäft zu investieren, zufrieden sein mit dem, was wir jetzt erreichen
können: Z.B.ein Abkommen mit der Hisbollah erreichen, sich ein
paar Kilometer von der Grenze zurückziehen, eine internationale
Truppe und/ oder die libanesische Armee dort aufstellen,
die Gefangenen austauschen.
Olmert kann dann sagen, er habe einen großen Sieg errungen, behaup-
ten, wir hätten bekommen, was wir wollten, hätten den Arabern eine
Lektion erteilt und wir hätten nicht die Absicht gehabt, mehr zu erlan-
gen. Nasrallah wird erklären, er habe einen großen Sieg errungen
und habe dem zionistischen Feind eine Lektion erteilt, die er nicht
vergessen werde, und Hisbollah stark und bewaffnet am Leben
bleiben, und er habe die libanesischenGefangenen zurückgebracht.
Das wird zwar nicht viel sein. Aber das ist es, was getan werden
kann, um die Verluste zu begrenzen, wie man in der
Geschäftswelt sagt.
Das könnte geschehen. Wenn Olmert schlau genug ist, sich aus
der Falle herauszuziehen, bevor sie ganz zufällt. (Eine alte Volks-
weisheit sagt: eine schlaue Person ist die, die weiß, wie sie aus
einer Falle wieder herauskommt - ein Kluger gerät gar nicht
erst hinein). Und wenn Condoleezza den Befehl von
ihrem Boss bekommt, dies zu gestatten.
AM 17. TAG des Krieges sollten wir erkennen, dass wir bald
vor einer klaren Entscheidung stehen: entweder in einen Krieg
mit Syrien zu schliddern - absichtlich oder unabsichtlich - oder
ein Abkommen im Norden erreichen, das notwendigerweise
die Hisbollah und Syrien mit einschließt. Im Zentrum eines
solchen Abkommens, werden auch die Golanhöhen stehen.
Olmert und Peretz dachten in jenen berauschenden Momenten
des 12. Juli nicht an so etwas, als sie die Gelegenheit ergriffen,
und einen niedlichen,kleinen Krieg begonnen haben. Aber -
haben sie denn überhaupt nachgedacht?
q:
http://www.zmag.de/artikel.php?id=1882
http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=318&type=2&menuid=4
&topmenu=4
bzw.
http://www.short-link.de/3653
Weißt Du egal in welchem Land man lebt, jeglicher Fanatismus und Extremismus ist abzulehnen, weil er bringt nix gutes dem Volke.
Ich finde es klasse dass Du es so richtig kritisch siehst, was in Israel abgeht.;-))
Soll ich Dir mal mitteilen wie ich es sehe, es gibt auch nur ein Gott für alle und der macht keine Unterschiede und hält alle gleich, er ist gegen jeglichen Krieg.
Es gibt keine Kriege im Namen Gottes!!!
Weißt Du was ich damit sagen will, alle Korane, Bibeln,
sind von Menschenhand kreiert und deswegen differenzieren sie sich,
jedes Volk hat deswegen auch andere Religiöse Ansichten,
wie gesagt es sind die Ansichten der Menschen wie Sie den Gott, Allah, Manitu, Buda
.sehen.
Es ist alles ein und derselbe Schöpfer, wenn die Menschen das endlich mal sehen, dann gibt es keine Unterschiede mehr.
Weißt Du Feist, was am besten ist es immer den Weg der goldenen Mitte zu gehen,
nicht weit links und nicht weit rechts.
Man muss sich auch immer versuchen sich genau in sein Gegenüber hineinzuversetzen, dann weiß man was er fühlt und trifft eine gerechte Entscheidung, wo keiner von beiden Parteien gewinnt und einen Vorteil hat, nur so ist es gerecht.
Es muss Palästina vergrößert werden (Landzurückgabe), nur so ist ein Unrecht wieder etwas korrigiert worden.
Es ist nun mal so, eine Gefahr ist auch der fanatische Iran mit seiner Atombombe und der Libanon und diese Verringerung des palästinensischen Landes ist immer so ein Brennpunkt der ohne Korrektur niemals Frieden ins Land bringt.
Israel ist zu groß geworden und Palästina hat lange stillgehalten,
aber die Brüder helfen und rasseln mit den Schwertern.
Wir wollen keinen 3. Weltkrieg weder mit Russland noch mit dem Morgenland
So was mit Atombomben überlebt kein Mensch.
>Ich bin ein ziemlicher Fan des Judentums, und finde kein Volk so stark und >ausdauern (Starrhalsig) wie das Judentum, aber es scheint so, als ob die >besten Seiten des Judentums immer nur in der Diaspora zum vorschein >kommen, nicht aber im Lande Kanaan.
Es sei Dir auch gegönnt Feist. ;-))
>ich denke, was Israel wirklich braucht ist ein Prophet
>mfg by FIST
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>Wie könnt ich nicht an Wunder glauben, seh ich doch jeden Tag das Wunder >Leben
>Tiefer Friede sei mit euch
In tiefer Sorge und hoffe auf Vernunft und Gerechtigkeit,
auch den Palästinensern gegenüber, damit deren Brüder die Schwerter verstummen,
Ihnen der Wind aus den Segeln genommen wird und Friede auf Erden einkehrt.
Die Völker leiden sonst unnötig Tod Hunger
wenn sie es überhaupt überstehen,
mit Atombomben im Nacken, Menschen sind unberechenbar
Besonders liebe Grüße an Dich, Du bist ein vernünftiger Mensch.
Sonja
**P*S**
Wenn Ich nur ein schönes Land für Israel und Palästina zaubern könnte,
ein richtiges Paradies für jeden mit gleichgroßer Landfläche,
damit jeder Mensch glücklich ist, ich würde es sofort absolvieren. ;-))
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Alle Atombomben und Waffen auf der Welt würde ich natürlich weg zaubern und den kleinsten Gedanken an Krieg, damit niemand mehr weiß wie man so was absolviert,
was das überhaupt ist.
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