Hallo Markus
Es gibt aber auch viele Leute, die ihr Radix oder sonstwas gedeutet haben möchten, ohne auch nur zu ahnen, wieviel Zeit die Beantwortung ihrer Frage eigentlich erfordert.
Das sehe ich als ein persönliches Problem.
Wenn ich Astrologie wirklich begreifen würde, dann bräuchte ich nicht zwanzig Minuten auf das Radix schauen, sondern sehe sofort was. Das , was ich dann zu erblicken beginne, vertiefe ich und das bringt auch während des Prozesses von einigen Minuten Freude. Vielleicht kann es auch eine Stunde dauern.
Wenn ich auf eine Frage nicht eingehe, dann gehe ich darauf nicht ein, aus welchen Gründen auch immer.
Wenn man nun eine bestimmte Art verfolgt, wie man deutet, und was für Ziele man verfolgt , zB:
Es geht um eine ganz spezielle Person oder Stundenfrage. Die Person ist, wie sie ist; die Frage hat meistens eine und nur eine richtige Antwort. Es kommt jetzt darauf an, mit welchen Techniken man zur richtigen Antwort kommt, bzw. mit welchen Techniken man eine Person und deren Leben möglichst exakt beschreiben und prognostizieren kann.
Ist das , was Du richtiges Ziel nennst, das einzig anstrebende Ziel, das man als Astrologe nur verfolgen kann? Was ist, wenn ein Anfänger, oder nicht ausgereifter Astrologe dieses Ziel gar nicht verfolgen kann? Und was, wenn die Astrologie darin auch ihre Grenzen hat , und es dies von der Wahrsagerei unterscheidet?
Es ist egal, ob man das so macht, aber es ist was anderes, wenn man die Meinung ins Feld führt, es gäbe nur diese eine richtige Vorgehensweise-
Das Leben ist viel zu dynamisch, dass es solche Richtlinien oder Ideale nicht gehörig prüfen würde.
Es ist egal, ob man das so macht. Aber dann hat das erst mal nichts damit zu tun, ob andere das genauso machen oder nicht. Das muss man mit sich selbst ausmachen, wie man dazu stehen will, dass andere ein anderes Verständnis von der Sache haben, und subjektiv wie man selbst auch subjektiv die Dinge erfährt dann auch vielleicht etwas anderes dazu meinen. Und wenn es falsch ist, ist das wieder etwas anderes. Dann kann man konstruktiv sich einschalten und verbessern. Also sehe ich da eigentlich kein Problem, dass man ans Kollektiv richten könnte. Aber es ist bestimmt auch mal gut, darauf aufmerksam zu machen.
Die Astrologie, tja. Es wäre ja schön, wenn sich das Ergebnis mit jeder Perspektive messen liesse - wer richtig deutet, hat recht , könnte man sagen. Bei der Stundenastrologie ist das Ergebnis relativ gut zu überprüfen, bei anderen Formen der Astrologie eher nicht so leicht, da die Deutung vorzugsweise vom Erleben abhängt, das sich nicht in Formeln ausdrücken lässt.
Die Astrologie lebt jedenfalls davon, dass es jeder anders begreifen kann. Und das es so viele Unterschiede gibt, die einem vor Augen führen können, dass die Wahrheit in der Struktur (Art der Erfahrung) wie in dem Ergebnis (Stundenfrage) liegen kann, aber selten beides zusammen sichtbar wird. Das erinnert an die Heisenbergsche Unschärferelation.
Denn würden wir unsere Zukunft genau kennen, und alle Abläufe, könnte sie nicht existieren, weil wir eingreifen werden und sie sich so ändert.
Wir erfahren auch mit der Stundenastrologie meiner Ansicht nach nur einen Ausschnitt des Geschehens; etwas, was bereits gefügt ist - ob sich dabei konkrete Antworten herauskristallsieren, vielleicht. In vielen Fällen, wenn man den Blick dafür hat. Im Nachhinein viel leichter. Aber es ist eine gewisse Verantwortung, nicht unbedingt Mühe für mich, ein Stundenhoroskop zu deuten nämlich mit einer genauen Antwort. Die Mühe sehe ich nicht darin, von Astrologie eine Ahnung zu haben. Ich verstehe, dass andere eine grössere Mühe finden, in der Anwendung, weil sie eben anders vorgehen.
Ist ja nicht meine Sache.
Jedenfalls liegen die erkannten Zusammenhänge und Inhalte eines Stundenhoroskops dabei nicht immer in einem Bereich, der sich mit anderen Fragen , die man bereits kennen lernen konnte, deckt. Jedes Radix ist anders. Eine Regel erscheint immer wieder in neuem Gesicht, und bleibt doch eine Regel.
Wenn ich das aber so sage, richte ich das nicht gegen andere Formen der Stundenastrologie, die mir persönlich eben nicht so liegen. Es ist nur meine Art der Beschreibung, bei der - wer es wirklich erkennt, oder mich besser kennt, als wie nur im Forum, versteht was ich meine: Eine Beschreibung , bei der einfach eine andere Art des Erkenntnisgewinns zur Verfügung steht... -
Usw.
Es ist im Grunde bei solchen Sachverhalten doch wirklich eher nur eine persönliche Angelegenheit. Der Blick des Astrologen ist an seine Anlagen gebunden, an seine Fähigkeiten , die im Radix angelegt sind. Logik oder Intuition, sollten begriffen werden als gleichgültige Zugangswege. Beide sind notwendig, aber einer davon hat immer den SChwerpunkt. Das kann man immer wieder bei Astrologen beobachten. Meist sind es die Logiker, die die Intuitiven nicht verstehen, obwohl sie selbst auch intuitive Anteile, sogar sehr deutlich ausdrücken (in Form der Methode, die am Ende zu einer Aussage kommt), .
Es wäre einfach eine persönliche Sache, die man da zur Sprache bringt... wenn es darum, geht, was für einen richtig ist. Wenn es um Anfänger gehen sollte, dann ist das im Grunde trivial und finde ich, an solcher Anmaßung gegenüber den Anfängern will ich mich nicht beteiligen. Wenn es um Schnorrer und einfache Fragen geht, sind sie mir willkommen und stören nicht. Wenn einer nicht begreift, wie viel Zeit es ist, frage ich mich: Warum sollen sie mir Anerkennung zollen? Wenn ich etwas beantworte, versuche ich die Astrologie anzuwenden, es kann mir ein Spaß sein, die Astrologie für jemanden anzuwenden, um ihm zu helfen. Vielleicht übe ich auch gewisse Feinheiten. Was auch immer. Ich tue es, weil es meine Entscheidung ist. Das einzige, was noch eine Rolle spielen könnte, wäre Renomme, das man beachtet wird und so auch zu Leuten findet, die einen wahrnehmen. Aber das sollte ich danken durch angemessene Hilfeleistung. Dass man dabei auf die Schnauze fliegen kann ist klar, wenn man etwas wagt zu antworten oder eine bestimmte Rolle des Antworten einzugehen. Ich wirke wie jedermann übrigens so auch mit beim kosmischen Theater des Weltgeschehens.
Für mich ist das ein normaler Vorgang, über den man sich stundenlang bereden könnte ohne dass sich etwas wirklich bahnbrechendes ereignen würde...

Da wende ich mich doch einfach den wirklichen astrologischen Sachverhalten zu, sofern ich das kann, und lerne derweil, auch mir fremde Positionen zu tolerieren. Oder beschäftige mich mit Chakren oder Energiekörper oder Darmreinigung im Advent.
So sehe ich das jedenfalls.
LG
Stefan