Die Diskussion um die Schuld finde ich übrigens sehr passend in diesem Thread, der vom Frieden handelt.
Denn betrachtet man die Kriege dieser Welt, wird stets die Schuld dem Feind zugewiesen; sie ist die Ausrede für die profitablen Interessen eines Staates.
Früher hat das die religiöse Instanz übernommen; man gab den "Ungläubigen" die Schuld am Leid des Volkes etc.
Letztlich kann man sehen, dass es nur das Konzept der Schuld ist, das Unfrieden zwischen Menschen stiftet. Nur mit diesem Konzept kann man die Massen anstiften, unvorstellbare Dinge zu tun.
Ob die Nazis aus reiner Herzenslust Hitler gefolgt sind? Sicher nicht! Ein gemeinsames Ziel schweißt zusammen. Und je mehr dieses Ziel verfolgen, desto unwichtiger wird das Ziel an sich, es zählt nur noch die Gemeinschaft. Die Juden waren "schuld".
Deshalb bin ich überzeugt, das Wegwerfen des Konzeptes der Schuld ist der wichtigste Schritt zu einem friedlichen Miteinander.
Denn die Geschichte hat gezeigt, dass wir Menschen nicht mündig sind, mit dem Konzept der Schuld vernünftig zu verfahren.
Jemandem Schuld anzulasten, öffnet einen Graben zwischen demjenigen und sich selbst.
Fehler machen wir alle. Aber ohne sie verzeihen und aus ihnen lernen zu können, bleibt es ein Hamsterrad.