Maraiah
Sehr aktives Mitglied
Ich lese nur noch Empathie - Einfühlung. Was soll das? Einfühlen in was? Das lesen von Texten mag ja eine Einfühlung in sich selbst einschliessen, der Autor hat jedoch damit erstmal gar nichts zu tun! Schliesslich habe ich ja nicht von jedem einzelnen Leser ein Psychogramm vorliegen und halte solches auch gar nicht für wünschenswert. Es kann doch nicht sein, dass man um jede Befindlichkeit eines x-beliebigen, imaginierten Lesers herumschreiben muss.
Wieso kommt niemand auf die Idee der Abgrenzung, statt sich in uferloser Einfühlung zu erschöpfen? Diese Abgrenzung kann ja durchaus auf der sachlichen Ebene erfolgen. Man muss ja nicht mit jeder Idee, jeder Ausführung konform gehen. Nochmals, sich über solcherart Differenzen aufzuklären wäre ja Kommunikation, Dialog. Nicht aber die Unterstellung von Phantasien von denen der Autor nichts wissen KANN. Warum? Weil er nicht über die Befindlichkeit des Lesers informiert sein muss. Es ist Sache des Leser sich als Gesprächspartner gegenüber seiner eigenen Befindlichkeit klar zu werden, bevor er Projektionen in seine Antworten lädt. Selbst Gefühlsäusserungen wollen ja erst b e s c h r i e b e n sein, was ein gewisses Mass an Reflexion beinhaltet.
bernstein
Das ist genau das, was ich eben auch für mich herausgefunden habe und denke.
Und wenn Menschen in andere reinfühlen, ständig und immer und das was sie da zu finden "glauben" dann auch noch jedesmal und zu jedem Topic zum Thema machen, dann doch nur, weil sie selbst auch gerne so durchfühlt werden wollen.
Davon rede ich hier die ganze Zeit. Aber es ist einfach sinnlos, weil es nicht an dem Filter vorbeikommt.
Es geht nur um die Texte und kann nicht um die Autoren gehen - ich für meine Person wäre/bin damit völlig überfordert und verliere mich dann nur selbst in den anderen. Das kann nicht Sinn der Sache sein.
Schöne Rede, Bernstein. Danke