@ mara:
Empathie (= Einfühlungsvermögen) betrachte ich ja in erster Linie als eine "Funktion", ein Instrument, wie u.A. das Denken oder Gefühle.
Ursprünglich, also von Natur aus erfüllt es wohl einen Zweck, der in die Nähe deines "unerlösten" Begriffes dafür kommt.
Also die Fähigkeit, sein Gegenüber einzuschätzen. Auf es eingehen zu können.
("Selbsttranszendenz" bei Frankl)
Wobei das weder negativ noch positiv wäre, sondern einfach nur ein Instrument. Durch das man sich aus dem primären Narzissmus herauslöst.
Ich kann/sollte wählen, ob ich ein Instrument verwenden möchte oder nicht.
Ja - kann/sollte. Ich muss nur erst mal wissen, dass ich das Instrument habe und ich muss dazu erkennen, was ich damit mache. Da liegt ja der Hase im Pfeffer und solange ich betriebsblind mein Instrument aus Angst einsetze, werde ich das überhaupt nicht wahrnehmen, eben aus lauter Angst mein Instrument zu verlieren.
Erst wenn ich diese Angst nicht mehr habe, bzw. den Schutz nicht mehr brauche, erst dann werd ich damit aufhören/können bzw. hinschauen können.
Neurologen vermuten übrigens die Anlage zur empathischen Fähigkeit in den sog. "
Spiegelneuronen".
Na, des passt ja wieder mal
Kinder lernen Empathie u.A. durch Rollenspiele, durch das Vorstellungsvermögen.
Glaub ich nicht. Meiner Erfahrung nach ist das angeboren und wird aberzogen, bzw. nicht wahrgenommen, weil es einen Bereich berührt hat in der Vergangenheit, den es so nicht geben sollte/dürfte.
Da heutige Kinder kaum noch wirklich spielen, sondern gut gemeinte pädagogisch verrationalisierte Spiele ausführen müssen, und vor dem Fernsehapparat mögliche Aktions- bzw. Reaktonsweisen konsumiert, habe ich den Verdacht, daß den jüngeren Generationen diese Fähigkeit des Einfühlungsvermögens zunehmend abhanden gekommen ist und weiter kommen wird.
Nun ja - aber ich frage mich: Ist das schlecht ? Oder ist das gut ? Andere Generation - andere Fähigkeiten - anderes Bewußtsein.
Empathie ist in meinen Augen nicht gleichbedeutend mit "Liebe" - das wiederum wäre für mich das, was bei dir als "Allverbundenheit" steht.
Ein Verbundensein durch die gleichzeitige Präsenz im Raum-Zeitkontinuum,
jeder aber für sich "gesondert" als einmaliges Wesen.
Ich "bin" nicht der Baum den ich betrachte.
Das wäre Wunsch-denken.
Ich bin höchstens "wie" dieser Baum. Kurzzeitig.
Und ich bin nicht der Meinung, daß IMMER was ich sehe/höre/wahrnehme auch ein Teil meiner selbst ist.
Das würde bedeuten daß ich kein Grenzempfinden mir selbst gegenüber habe.
Wenn ich beobachte, wie ein Unrecht geschieht, ist dieses Unrecht dann in mir?
In mir ist eher ein Unrechtsempfinden (durch Empathie?) vorhanden.
Und nicht jeder hält mir einen Spiegel vor, davon bin ich überzeugt.
Meine Reaktionen machen vielleicht mal einen Spiegel aus mir.
Was anderes ist wieder daß "wir nur erkennen was wir bereits kennen"...
Ja - ich hab lange gebraucht um das zu verstehen. Christina hat mir da sehr viel weitergeholfen in vielen Gesprächen und auch einfach dadurch, dass ich ihre Kommunikation beobachtet hab. Ich meinte das auch mit dem "Einfach SEIN" - irgendwann.
Ich denke, wir legen vielleicht auch viel zu viel Gewicht darauf, auf dieses Spiegeln, Projezieren usw. - na und ? Ist doch okay. Wenn ich das einfach liebevoll annehmen kann. Bei mir, beim anderen. Dann wird es doch erst spannend und net da, wo ich ständig wie ein Luchs auf der Lauer liege und schaue, ob da wohlmöglich jemand projeziert oder nicht oder mich als Spiegel benutzt. Da wirds dann doch easy.
Zumal wo wir eh alle EINS sind. So helfe ich mir doch in dir und dir und dir nur selbst.
Und egal, was mir begegnet, wenn es Thema ist, ist es Thema, wenn der Zeitpunkt da ist, etwas zu "sehen" zu "verstehen" oder sogar aufzulösen, dann kommt der sowieso, unabhängig davon, ob irgendwelche Möchtegernpsychologen mich da mit der Nase draufstoßen oder nicht. Also nehm ich das locker und kommuniziere ohne darauf zu achten, ob ich das nun in mir habe oder nicht.
Ich weiß heute, dass ich mir ganz oft Sachen reingepfiffen habe, die mir tatsächlich gar nicht waren - aus diesem Denken heraus. Bloss keine blinden Flecken haben. Bloss nicht verletzbar sein. Immer schön den Ball flachhalten.
Das ist doch Schmarrn und nicht das, was ich mir unter Spiritualität vorstelle, da möchte ich Menschen, die einfach sein dürfen, so wie sie grad sind und wo ich mich auch aus-einander setzten darf mit ihnen, so wie sie gerade sind oder zusammensetzen - wie auch immer es sich einfach ergibt.
Spiritualität ist für mich ein Gemeinsames, ein Miteinander. Nicht ein Einzelkämpfertum im heimischen Stübchen, wo wir nach außen einen auf taff und cool machen und abends dann im stillen Kämmerlein heimlich unsere Projektionen auspacken und anschauen.
Projektion, Spiegelverhalten, Schatten usf. sind übrigens Begriffe aus der Psychologie bzw. der Tiefenpsychologie.
Sie beschreiben psychische, nicht (gemeinhin) "esoterische" Prozesse.
Denjenigen, die auf diese Feststellung gerne fragen "ist da überhaupt ein Unterschied" antworte ich "ja da ist einer".
Nur - "esoterisch" klingt

halt so schön
alternativ und
anarchisch...
Ahja ... ich hab das denk ich verstanden -und im vorigen Absatz erläutert. Jetzt weiß ich jedenfalls, was mich daran gestört hat schon immer.
Zum Thema Angst, und den "schönen Geschichten" die man sich erfindet um der Auseinandersetzung mit ihr auszuweichen, fällt mir der Film "Vanilla Sky" ein.
(ps: was hast du denn gegen Erich Kästner?

)
Vanilla Sky ? Kenn ich nicht. Und Erich Kästner ? Spätestens nach Kinnis Zitat find ich den einfach super ! Wie kommst du darauf, ich hätt was gegen ihn ?
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