Maraiah
Sehr aktives Mitglied
Hi,
als "aussenstehender" Mitleser habe ich das Gefühl, daß es Euch hier um Macht geht. Um die Macht des geschriebenen Wortes. Will sagen: Wer argumentiert besser? Wer contert besser? Wer kann die besseren "Spitzen" verpassen? Wie kann ich den anderen so "picksen", daß es wehtut, aber nicht so aussieht, alsob...?
Wie ein Detektiv wird versucht, hinter die verborgene Motivation des jeweils anderen zu kommen, (obwohl es vielleicht gar keine verborgene Motivation gibt?) Und was der andere erwidert, wird bestenfalls hinterfragt, aber meistens als Projektion oder Unterschiebung verneint.
Gar nicht hübsch anzuschauen sind die Begegnungen dieser instinkthaften "unerlösten" Seite der verschiedenen Persönlichkeiten. Gefühle von Wut, Kränkung und Ohnmacht, die evtl. aus der Kindheit übrig geblieben sind, und den Wunsch nach Allmacht hervorbringt, brodelt hier in den Zeilen. Das Unterbewusstsein ist eine große Triebfeder, aber um den Urtrieben und Emotionen ins Auge blicken zu können, muß jeder halt seine verborgenen Anteile hinterfragen.....
LG
Urajup
Hi Urajup.
Ja. Genauso ist das und so sehe ich das auch.
Die Aufarbeitung dessen, was dahintersteckt hab ich aber - mir zuliebe - woanders hinverschoben, wo nur Menschen mitlesen, denen es nicht darum geht, mich zu benutzen, sondern die mich einfach so mögen, wie ich bin
Da wird mir auch nicht geraten oder da wird auch nix analysiert. Da sagt man mir einfach: Ich nehm dich mal in den Arm oder das hast du gut ausgedrückt oder schön, dass du die Dinge so erkennst für dich. Oder auch: Hey da seh ich aber viele Paralellen zu mir selbst - ich hab das so und so erlebt bei mir. Oder einfach: Das hat bei mir jetzt auch was in Bewegung gebracht, da muss ich mal hinschauen.
Aber eins ganz ehrlich: Mir geht es nicht um Macht und auch nicht um die Wirkung meiner Worte. Mir geht es einzig um meine Gefühle und mein Befinden und darum, dass ich endlich mal lerne, mich auch wenn es unangenehm wird weiter auseinanderzusetzen und dazubleiben und nicht nachzugeben und so zu tun, als wenn ich da locker drüber stehe, wenn es ja gar nicht wahr ist oder als ob es mir egal ist - ist es ja eben nicht.
Nur wenn es mir egal ist, ist es mir egal und dann schreib ich auch nix mehr dazu. Dann hab ich das erlöst in mir und dann ist es gut
Harmonie und Disharmonie bedingen einander. Echte Harmonie kann nur da entstehen, wo auch das disharmonische einen Platz hat. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.