Hallo Long Road,
Am Beispiel meines Freundes, der schon ein paar Jahre drüben ist, kann ich Dir vielleicht eine Ahnung geben, was ich meine. Er hatte als Sechsjähriger Kinderlähmung und konnte danach nicht mehr gehen. Lange litt er unsäglich, und ich lernte ihn kennen als er etwa 50 war. Damals schon gestand er mir, dass er dass er heute sehr froh sei, dieses Handicap zu haben. Denn er sei dermassen jähzornig und überzeugt, im letzten Leben deswegen Menschen umgebracht zu haben und überzeugt, es auch in diesem Leben wieder getan zu haben, hätte er dieses Leiden nicht.
Es ist nicht einfach, Leid generell zu verstehen, im Einzelfall schon gar nicht. Das Einzelschicksal lässt sich nur aus der Summe der Vorleben verstehen - doch die kennen wir nicht. Erahnen nur und das Woher und Wohin der Menschen erkennen.
Besser wird es nur, wenn man nicht mehr leidet? Glaubst Du? Mein Freund kann nun wieder herumspringen im Jenseits, denn seine geistigen Beine haben nicht gelitten.
Mit Tugenden wieder erlangen meine ich die Liebe leben, so wie Jesus es vorgelebt hat.
lg
Syrius
Lieber Syrius
Ich blicke da nicht ganz durch: Einerseits schriebst du von Wiedergeburten (Vorleben) anderseits vom Jenseits. Das eine schließt das andere für mich aus. Da du anscheinend Christ bist (du schreibst von Jesus) würde das aus deiner Sicht Tod -> Himmel/Hölle bedeuten, für mich als Buddhisten Tod der einen Existenz-> Wiedergeburt einer anderen Existenz oder Ausstieg aus dem Kreislauf (Nibbana). Beide Konzept sind einer direkten Beobachtung nicht zugänglich, weshalb beide ihre Berechtigung haben, aber eine Vermischung finde ich nicht gut.
Zu deiner Frage: Ja, das glaube ich und du hast dir die Frage mit deinem Beispiel selbst beantwortet. Jetzt (im Jenseits), wo er nicht mehr Leiden muss, ist es für deinen Freund besser geworden als auf der Erde, wo es Krankheit, und Tod gibt.
Alles Liebe