ich werde oft unterbrochen und fühle mich manchmal nicht wahrgenommen

wer das Wort hat, zu dem geht die Energie von allen Beteiligten.
sie hören ihm zu, sehen ihn an, er bekommt Energie von ihnen.
das Wort an sich reißen heißt diese Energie an sich reißen.

im gelungenen Gespräch spürt der Sprechende, wann seine Redezeit
um ist und der Ball an den nächsten weiterzugeben ist. der bekommt
dann als Nächster Energie von den Zuhörern.

wie gesagt, steht sehr schön im Celestine Buch.
 
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Ich denke nicht, dass es eine Lernaufgabe in dem Sinne ist.
Du solltest an deinem Auftreten arbeiten, an der Art und Weise, wie du dich nach Außen präsentierst. Es gibt z.B. als Hilfestellung auch Rhetorik-Seminare u.Ä.
Auch ist eine laute und klare Aussprache wichtig.

Wie hier schon teils erwähnt wurde, Worte haben viel mit Macht zu tun. Erst, wenn du diese Macht in dir spürst und dir dieser gewachsen fühlst, kannst du sie auch richtig transportieren. Schwierig zu erklären, ich hoffe es wird klar, wie ich das meine.
 
Schwierig zu erklären, ich hoffe es wird klar, wie ich das meine.

Das sehen wir doch selbst hier, wie oft einander behauptet wird, man würde sich nicht verstehen, obwohl wir doch die selbe Sprache sprechen/schreiben.

... ich spüre, wenn

- jemand bewusst bockig blockt
- jemand interessiert tiefer verstehen möchte, weil er auf ner anderen Sinnebene versteht
- jemand direkt versteht

Das Problem beim Nichtverstehen, ist hauptsächlich, "das von sich auf andere Denken", statt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, es könnte was anderes gemeint sein.


Wenn ich in eine Runde war, gab es unterschiedliche Reaktionen von mir...

Thema Autos: Da bin ich mehr als still, weils mich einfach nicht interessiert, ich lass sie dann quasseln, bis sie umfallen oder, wenns mir zu viel wird, geh ich weg

Thema das mich interessiert: Da versuch ich mitzureden. Wenn ich jedoch merke, es ist oberflächliches Gekasper, dann werd ich nach ner Zeit auch still, weils nix bringt

Interessierte Themen Partner: Da kann es vorkommen, dass ich auch mal länger rede als die Mitanwesenden, wenn ich merke, dass sie mir hinhören, und ich lass sie dann auch ausreden - ist da jedoch jemand bei, der untief quasselt, dann kann ich auch schon mal "ins Wort fallend sein"......

Streitgespräche: Die kommen meist dann auf, wenn statt zu versuchen einander zu verstehen, das Meinungsaufzwingen wie Tischtennis geschossen wird...da kann ich dann auch rabiat werden, weil das dann, obwohl fern von Religion, auch gewisse Missionare sind......geistige Missionare, die ihr Denken einimpfen wollen....

Einem guten Sprecher kann ich stundenlang hinhören ohne zu ermüden oder selbst was zu sagen.
 
Irgendwie fühle ich mich nicht wahrgenommen... manchmal... vielleicht liegts auch daran, dass ich oft zur falschen Zeit das Wort ergreife? (keine Ahnung ob das so ist).... außerdem bin ich introvertiert und brauche meine Zeit zum Auftauen.


Welche Schlussfolgerungen könnte ich daraus ziehen, dass ich nicht so wahrgenommen werde? Also wie könnte ich die wiederholende Muster durchbrechen?

Indem du dich sichtbar,spürbar machst, dich zuwendest, statt dich seelisch zu verbarrikadieren...introvertierte Menschen wollen nicht gleich erkannt, wahrgenommen werden...sie tun alles, um nicht gesehen zu werden...sie ziehen sich in sich zurück und haben ein großes imaginäres Stoppschild in der Hand...und das wirkt und ist erlebbar für andere Gesprächsteilnehmer...ein Mensch, der in einem angeregten Gespräch schweigend dabei sitzt, strahlt für mich immer etwas Unangenehmes aus...vielleicht geht es anderen in deinem Fall auch so...

Nun ist es ja ein Leichtes, zu fordern : * geh mal aus dir raus * ( bitte genau im Wortsinne verstehen! ) Dem introvertierten Menschen ist genau das trotz allem Verstandesbemühen nicht möglich...er muß also Tiefenforschung betreiben und in sich nachschauen, woher diese Menschenscheu kommt...sie hat ja ihren Sinn und hilft dem betreffenden Menschen, seelisch zu überleben...irgendwann aber ist die Zeit gekommen, sich selbst zu befreien und da muß der Mensch schonungslos nach der dahinterstehenden Angst suchen und sie verstehen lernen...da kann meiner Meinung nach eine Rückführung sehr gut helfen...
 
Wie reagierst Du wenn Du unterbrochen wirst?

Man könnte folgendes sagen: Ich finds nicht in Ordnung das du mir ins Wort fällst. (Man unterbricht also den Unterbrecher ebenso)

Oder man wartet einen Moment ab und sagt es dem Unterbrecher hinterher z.b.: Ich fand es nicht in Ordnung das du mich unterbrochen hast, ich empfinde das als unhöflich

Am besten höflich aber bestimmt reagieren, so das der andere die Ernsthaftigkeit bemerkt.
 
.... und fühle mich manchmal nicht wahrgenommen.
Welche Schlussfolgerungen könnte ich daraus ziehen, dass ich nicht so wahrgenommen werde?
Zwischen sich nicht wahrgenommen fühlen und nicht wahrgenommen werden ist ein gewaltiger Unterscheid.
Vielleicht solltest du erstmal für dich klären was genau da stimmig ist.

Ansonsten haben die Küchentischpsychologen ja schon ihre Diagnosen gestellt und Empfehlungen abgegeben. :blue2:

R.
 
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Also wie könnte ich die wiederholende Muster durchbrechen?
Kläre als erstes für Dich die Ursache. Du könntest Dich z.B. an einen Menschen wenden, mit dem Du dieses Problem öfter mal hast. Es sollte jemand sein, mit dem*der Du einigermaßen gut reden kannst und der*die Dir zuhört, wenn Du ihn*sie darum bittest.

Sprich unter vier Augen das Problem an, gib ein oder zwei Beispiele von Momenten, in denen Du von ihm*ihr unterbrochen wurdest und frage nach dem Grund. Hat er*sie Dich absichtlich oder unabsichtlich unterbrochen? Hat er*sie gedacht, Du wärst fertig mit Reden? Wenn ja, was hast Du gesagt oder getan oder wie hast Du geguckt, dass er*sie diesen Eindruck hatte? Was müsstest Du tun / sagen, damit er*sie merkt, dass Du noch nicht fertig warst?

Wenn es nur daran liegt, dass Du Dich zu sehr zurückhältst, dann hilft normalerweise Folgendes:
  • dem*der Unterbrecher*in freundlich in die Augen sehen (wichtig!)
  • dabei ggf. zusätzlich die Hand heben oder Stop sagen, um die Aufmerksamkeit auf Dich zu ziehen (oder beides, je nachdem was für Dich funktioniert)
  • mit oder ohne Lächeln sagen "Moment, ich bin noch nicht fertig" und weiterreden als wäre nichts passiert, will sagen: warte NICHT auf die Erlaubnis weiterreden zu dürfen, weder auf einen Satz noch auf einen Blick oder ein Nicken der anderen Person. Mach einfach, notfalls obwohl der*die andere noch redet. Dann redet ihr eben kurz mal beide gleichzeitig, na und? Davon stirbt niemand, sowas ist normal, passiert jedem*jeder mal und ist wirklich nichts Schlimmes.
Achte dabei darauf, dass das möglichst nebenbei, selbstverständlich und ohne Pausen abläuft. Pausen bzw. Warten signalisieren: ach, rede doch Du weiter, war nicht wichtig.

Und danach nicht weiter drüber nachdenken. Es ist völlig ok und angemessen sich so zu verhalten.

Es ist übrigens absolut unnötig laut zu werden, allerdings ist es sinnvoll generell laut genug zu reden, damit sich die andere Person nicht anstrengen muss um Dich überhaupt zu hören. Wenn das bei Dir ein Problem ist, könnten Atemübungen helfen, aber damit kenne ich mich nicht aus, da müsstest Du im entsprechenden Unterforum fragen.

Und zum Schluß das von mir gern wiederholte Mantra: erlaube es Dir. Das geht so: achte auf Deine Gedanken. Wenn Du merkst, dass Du den Gedanken hast "mir hört niemand zu" oder "mich nimmt niemand wahr", dann denke "STOP, das ist Blödsinn. Ich erlaube mir gehört / verstanden / wahrgenommen zu werden. Ich kann das. Ich werde gehört / verstanden / wahrgenommen.".

Viel Erfolg dabei,

:winken2:

the_pilgrim
 
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