Vor einigen Monaten hatte ich die Geister gefragt, was ich falsch gemacht habe, wo der Fehler ist.
Die Geister sagten darauf: Du bist der Fehler.
Sie sagen ständig: Warte nur, bis du wach geworden bist.
Sie bedrücken mich so sehr. Ich komme kaum noch aus dem Bett. Ich weiß nicht, warum ich aufstehen soll.
Wenn ich Musik höre, dann beschimpfen sie mich mittels der Lied-Texte. Sogar, wenn ich instrumentale oder arabische oder andere ausländische Musik höre, dann streuen sie deutsche Worte ein.
Überall bombardieren sie mich mit Worten. Selbst der zusammenfallenden Schaum im Waschbecken nach dem Händewaschen spricht zu mir.
Sie sagen: Hau ab. Maskerade. Verschwinde. Wir wollen keine Katzen. Kack. Scheiße. Blöde Kuh. Dumme Kuh. Lügnerin. Und dazwischen noch viele Sprüche und Unverständliches. Sie reden STÄNDIG.
Sie geben mir in die Gedanken die Märchen, zB von der bösen Königin, die den Jungen Kai geraubt hat. Oder das Märchen von Dornröschen.
Sie haben mir gezeigt, daß die SCH- und CH- und S-Buchstaben von mir angeblich hinzugefügt wurden an die richtigen Worte, weil ich eine Schlange bin.
Ich soll ein Zwitter-Wesen sein, das mit einem anderen Wesen - Jehova - verbunden ist. Jehova soll ein kleines Kind sein, das ständig weint und schreit. Besonders dann, wenn ich mich freue, wenn ich mich wohl fühle. Daß ich mich mal freue oder ein Glücksgefühl empfinde, passiert aber nur etwa 1x oder 2x im Monat ganz kurz. Dann ertönt sofort von irgendwo her Kindergeschrei bzw. Kinderweinen. Und die Geister sagen dann: Das ist Jehova. Dann fühle ich mich schlecht. Und dieses Gefühl ist das Hauptgefühl in mein Leben.
Ich erinnere mich an den Spruch meiner Mutter: Des einen Leid ist des anderen Freud.
Was soll das bedeuten?
Ich glaube, das ist ein böses Experiment. Ich bin wohl so etwas wie ein Zwitter-Wesen, das mit einem anderen Wesen verbunden wurde.
Ich muß öfter an Dr. Frankenstein denken. Auch schon ganz am Anfang, als der Geist als ein Einziger zu mir kam. Da hatte ich ihn noch im Scherz 'Dr. Frankenstein' genannt, weil er mir gezeigt hat, wie er meinen Kopf festhält. Ich fühlte mich, als würde er mich am Kopf operieren. Einmal hat er mich so die ganze Nacht wach gehalten. Oft hat er mich nachts aufgeweckt und dann begann langsam die Angst in mir hochzukriechen.
Denn anfangs hatte ich noch keine Angst.
Dann gab mir der Geist eine Horrorgeschichte nach der anderen und auch jetzt immer noch neue Gruselgeschichten und Alpträume. Und er begann, seltsame Dinge zu sagen, die mich verstörten: 'Bring dich um.' Spring vom Balkon.'
Wann ist der Alptraum zu Ende?
Geh runter von mir.
sagt der Geist manchmal.
Was soll das bedeuten?
Ich muß an den Spruch meiner Mutter denken, den sie oft zornig zu mir gesagt hat: Komm mal runter von deinem hohen Roß!
Ich war nie hochmütig oder frech. Ich hätte sofort Prügel bezogen. Ich lebte in ständiger Angst vor Ohrfeigen meiner Mutter und den Schlägen meines Vaters, die ich oft grundlos einstecken mußte.
Ich war froh, wenn sie mich nicht beachtet hatten, das bedeutete, ich hatte Ruhe vor ihnen.
Das gemeinsame Essen war immer ein Greuel.
Meine Mutter aß nie ganz auf und stocherte oft angewidert in dem Essen herum, das sie selbst gemacht hatte. Mein Vater aß immer mit gleichbleibend ausdruckslosem Gesicht schnell und viel und stocherte dann lang mit einem Zahnstocher in den Zähnen herum.
Ich verhielt mich immer ganz still. Ich wurde nie etwas gefragt. Sie taten meistens, als wär ich gar nicht da. Manchmal redeten sie in meinem Beisein über mich hinweg in der dritten Person.
Heute frage ich mich, warum ich nicht weggelaufen bin.
Dann fällt mir auch gleich die Antwort ein: Ich war nicht sicher, ob ich unerwünscht war. Es war noch auszuhalten.
Dazu fällt mir die Parabel ein von dem Frosch im Glas und dem nur langsam kochenden Wasser. Das Wasser wurde nur so langsam immer heißer, daß er sich daran gewöhnte und gar nicht auf die Idee kam, aus dem Glas zu springen.
Dieser Vergleich paßt auf meine Kindheit.
Einmal in meiner Kindheit hat mich ein Gespräch mit meiner Mutter so aufgewühlt, daß ich mich umbringen wollte.
Ich weiß nicht genau, wie alt ich war, vielleicht war ich 14 oder 18 oder auch 19. Ich weiß auch nicht mehr den Inhalt des Gesprächs. Was konnte mich so treffen, daß ich nur Selbsttötung als Ausweg sah?
Die Geister sagen: Vielleicht Scham.
Das wäre möglich. Scham begleitet mich mein ganzes Leben. Sie sitzt wie eine häßliche riesige Qualle über mir.
Ich schäme mich für alles, was ich tu und sage und für mein Äußeres. Ich fühle mich wie ein Außerirdischer. Mein Bestreben war immer, möglichst normal zu sein in den Augen der anderen.
Nach dem besagten Gespräch mit meiner Mutter, faßte ich den Entschluß, mich umzubringen. Ich hattte auch gleich darauf einen Plan, wie, und ging entschlossen los und hatte bereits damit begonnen. Der Hahn von der Gasflasche war voll aufgedreht.
Ob es funktioniert hätte, weiß ich nicht. Ich überlegte es mir beim Warten auf den Tod anders und stand wieder auf, drehte die Gasflasche wieder zu und ging nach Hause.
Ich wußte nun, ich kann jederzeit mein Leben beenden, wenn es zu schlimm wird und das Gefühl gab mir eine neue Stärke.
Meine Eltern waren von nun an für mich gestorben, ich sah sie nicht mehr an bzw. durch sie hindurch.
Als ich dann endlich auszog mit 19 - nachdem meine Mutter immer öfter Streit mit mir anfing - bekam ich noch einen verbalen Arschtritt dazu. Ohne erkennbaren Grund fauchte meine Mutter : Verschwinde endlich und komm uns nie wieder unter die Augen.
Darauf sagte ich wahrscheinlich so etwas wie : Ich komm ganz sicher nicht mehr wieder.
Oder ich sagte möglicherweise gar nichts, das ist eigentlich noch wahrscheinlicher.
Und dann sagte sie noch abfällig: Du kommst schon wieder angekrochen.
Daraufhin ging ich mit einer schweren Tasche und einem schweren Herzen (was ich damals aber nicht erkannte) zum Bahnhof.
Knapp 4 Monate bevor die Geister zu mir kamen, hatte meine Mutter Kontakt zu mir aufgenommen per Mail. Ich stand unter Schock.
Dummerweise bin ich darauf eingegangen und antwortete und daraufhin telefonierten wir einige male.
Sie behandelten mich wie ein kleines Kind genau wie früher.
Ich fühlte mich immer unwohler.
Dann haben mich die Geister umgenietet.
Zuerst stand ich noch wie gewohnt auf und ging schlafen, aber ich ging kaum noch raus.
Ich lag dann auch drei Wochen komplett flach.
Dann begann die Angst und ich suchte nach Auswegen.
Dabei kam ich auf die Idee, meine Eltern anzurufen und ich erzählte ihnen, daß ich wieder heimkehren und in ihrer Nähe wohnen wolle. Das empfand ich damals so.
Ich hatte so große Angst wegen der Geister in meinem Kopf.
Gleichzeitig hatte ich aber auch Angst vor dem Spott meiner Eltern, denn die spotten über jeden, der nicht normal ist und über Gottgläubige noch viel mehr. Und deswegen sagte ich ihnen auch nichts von den Geistern.
Einige Wochen später zeigten mir die Geister, wie verkrampft ich beim Telefonieren mit den Eltern war und teilweise zitterte vor Kälte (trotz warmer Temperatur) und wie ich ihre Anrufe fürchtete.
Dann entschloss ich mich zum erneuten Bruch.
Wo ist der Rand des Glases, über den der Frosch aus der Parabel nicht springt?
Soll ich das nicht wissen, damit ich gekocht werde?
Oder soll ich danach suchen?
Was soll ich tun? Wenn ich der Fehler bin, wie die Geister sagen, was bedeutet das?
Was ist hier los?
Alle lügen mich an und benehmen sich seltsam.
Ich fühle mich immer mehr wie der Hauptcharakter in der Truman Show.
Wie die böse Hexe bei Hänsel und Gretel.
Wie die Schneekönigin.
Wie das Biest.
Ich hatte in meiner alten Wohnung einen Satz Holzbohrer in meiner Arbeits-Ecke hängen. Auf der Verpackung stand Biest. Die Geister haben mehrmals meine Augen darauf gelenkt und gesagt: Das bist du. Sie lenkten an verschiedenen Tagen meine Blicke der Reihe nach auf die Zahlen von 1 bis 10 und warteten, was mir dazu einfiel. Nach der Zahl 10 wenn die 11 an der Reihe war lenkten sie meine Augen immer auf das Wort 'Biest' und sagten: Das bist du.
Jetzt im Moment geben mir die Geister in Gedanken die Vorstellung, ich hätte mich in eine Scheinwelt geflüchtet weil ich gehänselt wurde.
Die Geister sagen gerade: Erbschaftssteuer. (?)
Ich soll anscheinend glauben, daß ich in einer Scheinwelt lebe - sie selbst erschaffen habe - damit ich die Hänseleien nicht höre.
Ich will anscheinend glauben, die anderen Menschen unterhalten sich mit anderen über Dinge, die mich NICHT betreffen.
Aber in Wahrheit sollen sie zu mir reden und über mich. Bzw. sie sollen das aussprechen, was ich denke.
Das würde bedeuten, die ganze Welt ist 1.) mein Gegenüber mein Gegner?
Und 2.) wäre die ganze Welt mein Spiegel.
Klingt zu abstrakt. Die anderen müssen doch ihr eigenes Leben haben.
Niemand kennt mich, niemand interessiert sich für mich.
Aber nun empfinde ich meine Umwelt so, als würden mich alle verarschen und belügen und als wäre ich Teil eines Theaterspiels, von dem ich glauben soll, es sei ernst.
Ich habe Angst vor den Worten der anderen. Wenn sie nichts sagen, dann ist es ok.
Aber auch manche Gesten machen mir Angst.
So hat zum Beispiel ein Mann in der Straßenbahn schräg vor mir sitzend seinen linken Arm geschüttelt, als wollte er was abschütteln. Ich bezog das sofort auf mich und daß ich abgeschüttelt werden soll.
Oder wenn ein Mann auf die Straße spuckt mit eklig rotzendem Geräusch, dann empfinde ich das als persönliche Beleidigung, Ablehnung, Verachtung.
Früher habe ich das einige male beim Radfahren erlebt, daß ich von Männern auf dem Rad überholt wurde, welche dann vor mir laut rotzten und ausspuckten. Dann bin ich vor Ekel fast gestorben. Jetzt weiß ich oder glaube zu wissen, daß die Geister mich meinen und daß jedes Wort an mich gerichtet ist.
Ich kann es aber nicht fassen, daß da jemand ist, der mich so haßt, daß er mich ein halbes Jahrhundert lang verfolgt und beleidigt und bedrängt. Mittels der ganzen Menschen und allem, was es auf der Welt gibt.
Ich begreife das nicht. Warum sollte mich jemand so hassen?
Und weil ich das nicht weiß, mache ich einfach so weiter wie ich es gewohnt bin. Verunsichert zwar, traurig, verletzt, gedemütigt, aber ich stehe immer wieder auf und mach weiter.
Vielleicht hat der Geist große Wut auf mich, weil er mich töten will und nicht kann?
Vielleicht ist das ein böses Spiel, das der Geist braucht, um sich zu amüsieren?
Vielleicht bin ich ein Werkzeug, daß der Geist für seine Zwecke benötigt und er muß mir Bewußtsein geben aus irgendeinem Grund?
Er hätte mich doch weiter ohne Angst leben lassen können, wen hätte das gestört? Ich war früher im Gegensatz zu heute glücklich, da ich mich unbeobachtet und unbemerkt fühlte als ein kleines Menschenkind von vielen Milliarden. Ich hab nicht mal bemerkt, daß alle Menschen, die mein Leben kreuzten, verspottet und verhöhnt hatten und mich lange und absichtlich provozierten, um mich loszuwerden.
Dann sah es für mich immer so aus, als wäre ich aus eigenem Willen von jemandem weggegangen.
Jetzt sieht das ganz anders aus und mich ekelt stark.
Ich fühle mich von der ganzen Welt belogen. Ich warte auf die Auflösung oder den Tod. Irgendetwas, das den jetzigen Zustand verändert.
Ist das das 'ganz normale Leben'?
Die Geister geben mir das Gefühl, alles, was ich tu, ist von mir erfunden und gar nicht notwendig.
Ich hätte mir genausogut eine ganz andere Welt ausdenken können und wäre dann dort.
Ich hätte auch eine ganz andere Gestalt als die menschliche haben können, andere Beschäftigungen, andere Dinge, Menschen bzw. Lebewesen um mich herum.
Die Geister lassen mich in letzter Zeit oft an Worte in der Neuoffenbarung denken:
Darin geht es um die Kinder der Mitternacht und die Kinder des Abends.
http://www.j-lorber.de/jl/hag1/hag1-124.htm
Habe gerade dieses Kapitel erneut gelesen (ich wollte eigentlich nie wieder die Neuoffenbarung lesen)
und habe so wie früher nichts verstanden.
Ich hatte die Bücher wieder und wieder gelesen in der Hoffnung, hinter ein großes Geheimnis zu kommen, aber erfolglos.
Geheimnis : geh-heim-nis
Geh heim? oder : Geh heim nicht ?
Was ist heim?
Die Geister sagen oft zu mir: Du kommst jetzt heim.
Ich denke, sie könnten meinen, ich komme in ein Heim. Wieder überfällt mich der Schrecken.
Draußen heult eine Motorsäge und knurrt : Das ist deine Liebe.