ich mach mich selbst fertig

nervensache

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11. Dezember 2006
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Hi,

ich habe seit etwa zwei Jahren Probleme mit meinem ich. Und zwar zeigt sich das in bestimmten Situationen.

Beispiel:

Ich sitze in einem Wartezimmer und alles ist still, manche Leute schauen mich an oder sitzen gegenüber von mir. Ich frage mich was diese Menschen jetzt gerade denken und ob sie negativ über mich denken. Ich löse bei mir selbst eine Art panik aus, dass mir jemand "verbalen" schaden zufügen könnte und so meine Seele noch weiter zu verletzen als sie schon verletzt wurde. Mit der Zeit werde ich dann ganz nervös und versuche nicht dran zu denken, dass ich gerade dran denke, dass jemand über mich schlecht denken könnte. (kompliziert ausgedrückt, aber ich krieg den Gedanken echt nicht aus dem Kopf) Das läuft dann so weit hinaus, dass ich wie gesagt sehr nervös werde, mein Gesicht verziehe, von innen her das Gefühl bekomme, dass ich wahrscheinlich gleich heulen muss und so weiter. Ich versuche oft meine Hand über die Mundwinkel bzw. Kinn zu legen um meine Gesichtszüge zu verstecken. Ich fühle mich dabei auch viel wohler, wenn ich das tue.

Das Problem besteht nicht nur im Wartezimmer, sondern auch beim Bahn fahren. Wenn ich schon an der Haltestelle stehe, bekomme ich ähnliche Symptome wie bereits oben genannt. Und sobald ich in der Bahn bin, die meist überfüllt ist, wird das Problem verstärkt. Ich schaue mich um, nehme alle Menschen wahr und frage mich, ob mal wieder jemand negativ über mich denkt. Das ist manchmal so schlimm, dass einfach aus der Bahn aussteige und nach hause laufe oder anrufe, dass mich jemand abholen soll. Komisch ist auch, dass sobald ich wieder zu Hause bin, ist das Gefühl garnicht mehr da, dann fühle ich mich wieder ganz fit.

Sogar wenn Freunde dabei sind oder Familienmitglieder wird das Problem oftmals ausgelöst. Meine Schwester meinte zu mir "wenn du in der Bahn bist, sieht es immer so aus als würdest du gleich anfangen zu heulen". Und seit dem sie mir das gesagt hat, habe ich immer Angst, dass ich gerade so aussehe als würde ich gleich heulen.

Wenn in der Schule Diskussionen stattfinden, die mir nicht gefallen und mich persönlich ansprechen, dann bekomme ich dieses Gefühl ebenfalls. Auch bei Referaten, kann ich mich kaum halten, obwohl ich das sehr gerne mache und relativ selbstbewusst bin.

Ich habe dieses Problem schon länger, allerdings habe ich das zu spät wahrgenommen.

Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, ist es auch oft so, dass ich langsam um mich schaue um heraus zu finden, was ringsherum passiert. Ich kann mich an öffentlichen Plätzen quasi garnicht mehr in Gespräche vertiefen oder an bestimmte Dinge denken, sondern habe immer im Hinterkopf, dass hier Personen stehen, von denen einige böse sein könnten.

Da ich übergewichtig bin, habe ich mir lange zeit eingeredet, ich hätte komplexe die bald wieder vorübergehen. Da ich mittlerweile an Gewicht verloren habe und mein Problem sich nicht gebessert hat, bin ich mir nicht mehr sicher, was mit mir los ist. Zu mir wurden schon Dinge gesagt, die mich sehr getroffen haben, gerade auch weil meine schulische Karriere nicht gerade super lief / läuft. Das hat mich sehr getroffen und in den letzten Jahren ist auch sehr viel passiert, was ich vielleicht nicht verkraftet habe. Mein soziales Umfeld hat sich verändert. Ich habe eine wichtige Person in meinem Leben verloren und mich ebenfalls mit meinem besten Freund gestritten, mit dem ich jahrelang befreundet war und noch weiteres.

Das Gefühl ist schwer zu beschreiben, aber es ist nicht dauerhaft vorhanden. Manchmal komme ich auch in die Bahn und alles ist gut, dann ist die Bahn aber meist auch nicht so gefüllt und keiner guckt mich an oder so.

Ich hätte professionelle Hilfe aufsuchen können, aber woher sollte ich wissen, dass mir nichts böses getan wird. Ich möchte weder zu Hause noch bei meinen Freunden oder in der Schule als krank abgestempelt werden.

Achja bei mir stauen sich auch Aggressionen, die ich nicht so leicht abbauen kann und meist dann an meinen Eltern rauslasse. Das tut mir hinterher immer total leid, dass ich sie angeschriehen habe oder wieder ein Streitgespräch geführt habe.

Ich weiß einfach nicht weiter, die Sache macht mich so fertig und zieht mich auf den Boden, dabei habe ich mit niemandem ein Problem, viele wollen mit mir abhängen und finden mich symphatisch usw. Nur ich bin oftmals der, der immer abblockt und mit vielen keinen direkten privaten Kontakt möchte, weil ich irgendwie angst habe verletzt zu werden.

Ich bin in dieses Forum gekommen, in der Hoffnung, auf Heilmethoden zu stoßen, die mir eventuell weiter helfen können.

Zu mir: Ich bin 20 Jahre alt, männlich und komme aus dem Süden Deutschlands, bin noch Schüler.

Gruß,
nervensache
 
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Hi nervensache!

Hab mir das jetzt alles mal durchgelesen. Das mit dem anstarren kenne ich auch. Mir gings auch mal so, zum Glück jetzt nicht mehr. Du bekommst dann ein gefühl von Panik, hab ich das richtig verstanden? Ist das nur beim Gefühl des anstarrens und eben in der Schule bei Referaten vortragen oder noch in ganz anderen Situationen? Wieso hast du Angst dir professionelle Hilfe zu suchen? Vielleicht hilft es ja? Und wiso die Angst als krank abgestempelt zu werden? Was ist daran jetzt das Problem? Ich weiß - viele Fragen. Aber ich möchte es gern verstehen. Dann hab ich evtl. ein Rat für dich.

Liebe Grüße

Babsi
 
Hallöchen.
Hab gerade deinen Beitrag gelesen und ich kann dir vielleicht einen Rat geben, da ich deine Gefühl kenne. Ich hab jahrelang darunter gelitten anders zu sein, wie alle es erwartet haben. Dass ging so weit das ich Antidepressiva nahm und eine Gesprächstherapie machte. Vorweg muß ich aber sagen:
ich war dick
ich hatte kein Selbstwertgefühl von zuhause nicht
von meinem Ex mann schon gar nicht
ich hatte Panik davor irgendwohin zugehen, habe ausreden erfunden usw.
Also irgendwann kam dann die Diagnose Depression. Was tust dann - Therapie.
Meine Therapeutin hat zugehört und zugehört und irgendwann die Frage gestellt: Also du hast dich um die Kinder usw gekümmert, hast funkttioniert, aber was hast du unterdrückt.
Stell dir mal die Frage was du eigentlich möchstest. Wer du bist? und denk nicht daran was andere von dir erwarten, denn das ist selten das was du selber bist. Und wenn dein nächster Zustand kommt: Schließ die Augen und bitte aus vollen Herzen deine Engel dir zu helfen, Glaub mir sie tun es.
Und warte nicht zu lange damit, ich habe 23 Jahre mein wahres ich unterdrückt um so zu funktionieren wie ich glaubt andere würden es erwarten.
Sei du selbst und sag dir "ICH BIN ICH" .
 
@Babsi
Ja, das tritt eigentlich besonders immer dann auf, wenn mich Menschen anstarren oder mir hinterher schauen. Eigenlich in allen für mich unangenehmen Situationen. Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht. Wenn ich zu einem Arzt gehe, wird dieser mir entweder Tabletten verschreiben oder irgendwelche Therapien machen die Standard sind. Wahrscheinlich kann er sich nicht mal in mich hinein versetzen. Außerdem würde das bei der Krankenkasse erfasst werden und man könnte mir noch nach Jahren nachweisen, dass ich beim Psychater / Therapeuten war und ich weiß zwar, dass es ein psychisches Problem ist, möchte das aber irgendwie alleine in den Griff bekommen.

Ich weiß doch wie über Menschen mit leichten psychischen Problemen gesprochen wird. Das ist fast schon Rufmord, was hinterher betrieben wird und ich möchte sowas verhindern, das wäre für mich ein harter Rückschlag, wenn meine Umgebung darüber sprechen würde.

Solange nichts schriftlich festgehalten wurde, kann man mir nichts nachweisen. Für einige ist es schwer zu verstehen, für mich ist es einfach nur wichtig, dass ich die Sicherheit habe über mein Problem weiterhin selbst bestimmen zu können.

Obwohl ich eigentlich garnicht mehr Herr meiner Mächte bin...

Ich habe von diesen EFT Methoden gelesen, bei denen man "klopfen" betreibt... könnte sowas helfen? :(

@Samech
Das Problem besteht bei mir auch, ich habe ehrlich gesagt auch so gut wie kein Selbstwergefühl und versuche das aber keinem zu zeigen.

Ich denke du könntest recht haben... bei mir ist es wirklich so, dass ich mich meiner Umgebung anpassen will und mich immer zuerst Frage ob jemand vielleicht was dagegen hat wenn ich dies oder das mache. Ich werde auch sehr ausgenutzt und bin so ein Mensch der nie "nein" sagen kann...

Wie hast du dein Problem in den Griff bekommen? Wie kann ich mein ICH rauslassen und mich dabei gut fühlen? Ich werde mir deinen Rat zu herzen nehmen und das mit dem Schließen der Augen ausprobieren.

Was könnte ich denn noch probieren?
 
Huhu nervensache,

habe mir mal deinen Beitrag durchgelesen.
Mach dich mal davon frei was andere von dir denken, das tu ich auch nicht. Denn durch dieses was denkt nun der oder der oder die nun von mir, ist die Erwartungshöhe oder der Erwatungsdruck den du dir selber machst noch höher.

Mach das was du für richtig hälst, hör auf dich und deine Innere Stimme. Und mach dich auch vorallem davon frei, wer zum Therapeuten wird abgestempelt, das ist völliger Blödsinn.
Ich gehe auch zu einer Therapeutin zwar aus Gründen, weil ich böse überfallen wurde etc, aber ich spreche offen darüber über mein Trauma und das dadurch auch andere Traumen reaktiviert wurden.
Es wissen viele Leute davon, na und sag ich mir und ich habe die Erfahrung gemacht, je offener man darüber spricht, desto eher findet man Verständnis und du erfährst das viel mehr eine Therapie aus versch. Gründen machen. Du gehst doch auch zum Doc wenn du Bauchweh oder Kopfweh hast, warum nicht zum Thera wenn du so etwas wie Seelenschmerzen hast?? :-)

LG und viel Liebe für deinen Weg Arielle37
 
hallo nervensache,

huiuiui, Du hast ja jede Menge Selbstbeobachtungsgabe. Das mal als Positives vorweg.

Wenn ich so lese, was du schreibst, dann kommt mir ganz laut das Wort "Stress" in den Sinn. Was du beschreibst, sind alles Stressymptome.

Nun muss man zunächst einmal davon ausgehen, dass das, was Du wahrnimmst auch tatsächlich da ist. Wenn Du wahrnimmst, dass in einem Raum jemand negativ über Dich denkt, dann halte ich das schon für wahr. Aber mir scheint, das bist du selber, der da so negativ über dich denkt.

Eigentlich weist das doch darauf hin, dass du etwas versteckst. Z.B. in dem Sinne, dass du etwas kannst oder in Dir hast, das Du anderen nicht zeigen darfst. In dem Zusammenhang fällt mir der Begriff Scham ein, also ein letztlich sexuell motivierter Komplex. Du kannst ja mal darüber nachdenken, wie bei Dir in der Familie so mit Natürlichkeit umgegangen wurde und damit, sich normal zu finden so wie man ist. Vielleicht war/ist es ja eher sehr "geregelt", wie man zu sein hat. Aber das ist ja überhaupt heute nicht so leicht, da heraus zu finden, wie man nun ist. Die Vorbilder fehlen ein bisschen, denke ich mal so.

Du sagst du sitzt in einem Wartezimmer- ich habe meine halbe Kindheit in Wartezimmern verbracht. Mit chronischen Abwehrgeschichten. Heute weiss ich, dass ich immer einen Angriff empfand durch alles was mir so begegnete. Die ganzen Umtände, in denen ich steckte- vom Körper über die Schule, die Familie bis zu diesem merkwürdigen Bilderuniversum hier aus unreifem Wissen hat mich irgendwie von Anfang an abgestossen. Du wirst in Geschichten hineingesteckt, die Du gar nicht erlebt hast, die Leute haben teilweise sehr merkwürdige Verhaltensweisen und alles ist doch mitunter recht merkwürdig ausgerichtet- wertemässig. Das fiel mir auch schon sehr früh auf.

Und mir sind auch schon gewissermassen die Sicherungen durchgebrannt, aber später als Dir, so mit 30. Also Sicherungen insofern, als dass ich Blicke spüren konnte und durch die Wände hören konnte, wenn wieder mal jemand über mich palavert hat. Dabei weiss ich da heute: ich war nur ein Teil eines riesigen Palavers und habe mitpalavert.

Und dann habe ich mit und mit gelernt, dass ich meinen Körper kontrollieren kann. Und dass Grenzen geistiger Natur sind und zum Beispiel sehr viel mit der Achtung vor sich selber zu tun haben. Wenn man Achtung vor sich selber hat, dann haben auch die anderen Achtung. Und auch: sei freundlich, dann wird Dir auch freundlich begegnet.

Nur heute ist das schwierig alles, so wie ich das höre, mit 20 hat man heute schlechte Karten, meine Nichte ist jetzt 19 und die kann nicht machen, was sie gerne machen würde mit ihrem Abi-Durchschnitt. Dabei könnte sie das gut. Das finde ich schon sehr schade. Mir scheint das gesamte Förderungssystem, das unsere Gesellschaft so anbietet, nicht sonderlich geeignet, wirklich zu wissen was man kann, oder?

So, das waren ein paar Worte für Dich, mich hat das sehr gerührt, was Du oben geschrieben hast und ich Drücke Dich, denn du brauchst ein bisschen Druck im Körper. Wenn von aussen die Dinge auf Dich einströmen, dann kannst Du dem ein bisschen entgegenwirken, indem Du die Luft anhältst und Druch in Deinem Körper aufbaust, so als wolltest Du dich aufblasen wie ein Ballon. Wenn Du richtig viel Gas gibst- aber das muss man üben- dann kannst du damit sogar Deine Tränenkanäle durchblasen. Dann heulste so schnell nirgenwo mehr.

hey, mach Dir keinen Kopp Alter, die anderen haben alle gar nicht die Gabe das zu bemerken, was Du in Dir bemerkst. Die hören innerlich nur ralalalalalala.... Echt!

:weihna1 ist witzig, aber das ist wirklich so, Du bist wahrscheinlich einfach nur zu achtsam für diese Welt. Kultiviere das und tritt ihnen in den Arsch, würde ich sagen. Gib Dir dabei Zeit. Geduld- puuh, eine grosse Übung.

Liebe Grüsse,
Trixi Maus
 
Hallo du,

...mein Erinnerungsbruder :clown: ... du erinnerst mich an mich selbst, vor knapp 10 Jahren als mein persönliches Faß überlief.
Da hat sich auf einmal meine Wahrnehmung der Welt verändert. Wenn ich mal irgendwo saß und eine Situation aushalten musste...Bus,Bahn, Arzt/Klassenzimmer usw.... da bekam ich das Gefühl, wenn ich da länger sitz/stehe...dann... irgendwie fühlte sich das an, als könnt ich jeden Augenblick explodieren. Dieses Gefühl enstand abprupt mitten in einer Situation-...wie Bus, Bahn, Arzt/Klassenzimmer usw.- als ein gewisses Maß an Ruhe erfordert wurde- ich konnt mich der Situation total schlecht, o.überhaupt nicht anpassesn- denn mein Kopf(Gedanken) u.Innenleben(Gefühle) raßten umher. Denn ich war innendrin ständig auf Stress eingestellt.

Kann Trixi Maus nur Recht geben- mir fällt auch immer nur das Wort Stress ein.
Deine Nerven liegen blank, und was du zu erzählen hast, ist schon wahnsinnig viel.
Dir ist viel passiert in letzter Zeit und vieles was dir sehr sehr weh tat. Und du hast bestimmt nur einen minimalen Teil erzählt.
Und innerlich raßt du umher, deine Gedanken tun ihr übriges- wie soll sich da die Gelassenheit auf den Tag schmeißen?

Damals bekam ich auch immer zu hören:"Guck doch nicht so böse!"Guck doch nicht so traurig!"
Mein Gott, wie hat mich das alles verunsichtert- irgendwann hab ich dadurch so auf meine Körper/gesichtshaltung geachtet, dass ich motorisch sonstwie umhergedackelt bin. Es hätt nicht viel gefehlt und (jedenfalls dachte ich das damals) das meine Körperteile unter dem Zwang der Selbstkontrolle alle in verschiedene Richtungen von mir weggelaufen wären. :O(

Bist du auch so ne Type, die immer versucht lieb zu sein? Bist der jenige der alles über sich ergehen läßt? Jedenfalls mehr als dir lieb ist? Hast ja schon sowas gemeint.
Damals war ich sone Type. Äusserst sensibel-sowieso, immer den Kopf gemacht um alles und jeden. Dazu noch meinen eigenen Leidenslebensweg zu ertragen ;o).
Und irgendwann als, auch ume 20zig rum, ist bei mir das Faß einfach übergelaufen. Mein ganzes Selbstbewusstsein, was ich mir so mühsam bis dahin-und es lief eine Zeit total prima- aufbaute, war dahin.

Weisst, als das Faß überlief, hab ich auch oft agressiv reagiert und habs auch im familiären Bereich abgelassen. Dampf ablassen. Wo sonst?
Und ich wurd trotzig, wütend usw. Jeder konnt mir quer von denen kommen. Und das ist wahrscheinlich das, was mich aus dem weiter Überlaufen gerettet hat.
Eltern müssen das aushalten, deshalb sind sie ja deine Eltern. Natürlich bitte keine Gewaltanwendungen starten ;o), aber Eltern und Familie sind die Umgebung in der du dich halbwegs auslassen kannst. So, und wenn deine Eltern noch a bissel beteiligt daran sind, dass in deinem Leben nicht alles paletti lief/läuft, umso besser.... so merken sie, dass nicht alles in Ordnung ist in deinem Leben, so wie sie`s dir von Herzen wünschen würden. Und wenn sie nicht verstockt sind, können sie dir bei der Suche, damit es dir bald besser geht, mithelfen.

Deine Selbstbeobachtung ist allerdings wirklich prima und das hätt ich mir damals auch von mir gewünscht-denn ich hab mich damals irgendwie garnicht kapiert und lange im Dunkeln gedümpelt.
Du bist sensibel, mache dir das zum Vorteil, das ist eine ganz wertvolle Gabe- verurteile dich deswegen nicht, nur weil du'n Mann bist. Mache dir deine Sensibelheit zum Freund und du kannst dich immer auf ihn verlassen. Du hast ein liebes liebendes Herz.
Es ist wichtig, dass du aber auch deine Grenzen wahrnimmst und nicht alles in dein Herz reinlässt, was da nicht reingehört. Mann muss so'n Gleichgewicht in allen Dingen und Beziehungen schaffen.

Lern dich zu durchschauen. Dieses Nervenspiel, diese Angst. Geh unter Menschen, wenn du unter Menschen sein willst. Zieh dich zurück, wenn du alleine sein willst und wahre dir das Recht aufs Alleinsein....das ist heutzutage sowas von wichtig. Aber hör auch auf das Stimmchen in dir, was dir in manchen Situationen "rät", deinen inneren Schweinehund zu überwinden....dieses innnere Bauchstimmchen unterscheidet sich von den Gedankenwirrwar, indem es dich mutig macht, motiviert o. dir auch bescheid sagt, wenn du Ruhe für dich benötigst.

Aber was ich dir ganz doll ans Herz legen möchte, ist, dass du wirklich einen guten Therapeuten findest. Damit du dich mal ohne Reue u.Scheu ausprechen kannst. "Niemand" wird dich einsperren oder in weiterer Zukunft deine Therapeutenbesuche gegen dich verwenden. WEIL, wie du schon meintest- du bist "Herr der Sache" und wirst es "!immer!" sein. Deine Angst, ist diejenige... die dir viel Unsinn versucht einzureden.

Wer dich deswegen abstempelt, weil du therapeutische Hilfe in Anspruch nimmst/ nehmen möchtest- gehört ganz dringend in eine Klinik... dem sollte auch geholfen werden :o).
Nein, Witz beiseite...deine Angst wird dir noch so manchen Quatsch einreden wollen, also durchschaue deine Angst... und es wird noch so mancher Doofmann kommen, um dir Flöhe ins Ohr setzten wollen, ob du das willst oder nicht- hör auf dich selbst.

Würdest du jemanden verurteilen, "nur" weil er sich Hilfe sucht? Ich denke nicht. Und wer das tut, ist kein guter Freund, kein sehr liebes Familienmitglied (zumindest sehr unaufgeklärtes), oder ein ziemlich dummer Mensch!
Therapeuten sind ne gute Sache, (wenn der Richtige gefunden ist), man kann sie vollquatschen, oftmals sagen sie helle Sachen, geben prima Tipps und später machts Klickklickklick (der berühmte Groschen fällt) und ein Bereich deiner Nervensache knotet sich auf und ist gelöst. Bis nichts mehr zum aufknoten gibt.

Liebe Grüße :kiss3: ,

Mirja

PS: Es ist super, wenn du im Forum Kontakte knüpfst, aber hier kann dir niemand real helfen... hier ist ein Ort zum zurückziehen, sich besinnen und auszutauschen. Aber wenn man Angstattacken, wie du sie schilderst und andere persönliche Probleme aushalten muss, ist die reale Welt angesagt, um sich in deiner Umgebung professionelle Hilfe zu suchen.
 
Ich wurde per PN angeschrieben, ob ich Kiffer bin, wenn ja soll ich damit aufhören und alles wird besser. Vorweg: Ich rauche nicht, trinke kaum alkohol und so gut wie kein Kaffee. Tee ab und zu.

@Trixi Maus
Das hat sicherlich etwas mit Stress zu tun, ich habe außerdem auch erhöhten Blutdruck und nehme dafür schon Tabletten ein. Und ich bin mir gegenüber wirklich sehr negativ gestimmt. Ich sehe mich teilweise als loser, als jemanden, der weniger erreicht hat, als so manch anderer in meinem alter.

Heute habe ich eine Klausur geschrieben und bin ebenfalls in leichte panik ausgebrochen, habe ähnliche Symptome bekommen wie bereits genannt. Es hat mich fertig gemacht. Ich denke, dass es nicht nur mit Menschen zusammen hängt, sondern wie du bereits erwähnt hast mit mir selbst. Die Angst zu haben eine weitere Niederlage zu erleiden? Oder wie nennt man das?

Ich habe auch das Gefühl, dass die Zunge sowie die Lippen eine sehr große Rolle spielen. Zumindest zeigt sich dabei die Nervosität. Vielleicht mache ich mich auch nur wieder verrückt und versuche Gründe für das zu finden was da ist.

Sehr lange habe ich geforscht, an mir selbst, mein Verhalten wahrgenommen, mich teilweise studiert. (hört sich komisch an, ich weiß) Und konnte zwar laufend neue Erkenntnisse gewinnen und neue Theorien aufstellen, aber das Problem nicht bekämpfen.

Ich finde auch dein Beispiel garnicht so schlecht, dass die jungen Leute es heut zu tage schwerer haben. Das Problem ist, wenn man übergewichtig ist, dann wirkt sich das auf den ganzen Alltag aus und es entwickeln sich Probleme, die wiederum neue Probleme auslösen. So eine Art Teufelskreis.

Deine Anspielung auf meinen Scham, kann ich auch verstehen, allerdings bin ich mir bereits sicher, dass ich hetero bin und war nie anderer Meinung :) (das heißt nicht, dass ich was gegen anders orientierte bin)

Aber dennoch könnte das mit dem Scham zutreffen. Wie jeder dicke habe ich einige Rundungen auch am Brustkorb. Ich würde von einem Männerbusen sprechen, der durch das Übergewicht entstanden ist und solche Dinge, möchte man natürlich verstecken. Das sind ja solche Probleme, die bei mir regelrechte Komplexe oder sowas auslösen. (sitzt das Hemd richtig? sieht man zuviel? usw). Es gibt natürlich noch viel mehr, was man an sich kritisieren kann oder wie man sich fertig machen kann, aber das reicht schon aus.

Ich verstehe es selbst nicht...

Ich versuche immer freundlich zu sein und mich anzupassen und respektiere wirklich sehr viele Menschen. Bin ich das Gegenteil von einem Egoisten? Mache ich zuviel für andere Menschen, bin ich deshalb beliebt? Werde ich ausgenutzt? Diese Fragen habe ich mir so oft gestellt und bin oft schon der Meinung gewesen, dass man mich wirklich leicht ausnehmen kann. Ich bin ein implodierender Mensch, denke ich.

Meinst du wirklich, dass es außergewöhnlich ist, dass ich so vieles an mir selbst erkenne?

Funktioniert die Sache mit dem Druck wirklich? Ich habe das gerade getestet das scheint Spannungen zu entladen? Gibt es da noch mehr Infos darüber?

@Mirja
Hey, genau so ist es bei mir auch, wie du das im ersten Absatz beschrieben hast. Ich bin innerlich immer auf Stress eingestellt und lasse nie dampf ab, obwohl ich das oftmals gerne tun würde, nur um keinem auf die Beine zu fallen oder "umzustimmen".

Und ja wie schon gesagt, ich bin auch so ein Typ mit dem man alles machen kann, natürlich in Grenzen, aber ich bin zu gutmütig...

Welche Arten von Therapeuten gibt es denn und zu welchem sollte ich gehen? Muss das mein Hausarzt unbedingt erfahren?

Wisst ihr ich bin so negativ gegenüber Psychologen eingestellt, da ich selbst einen kenne, der mir dann immer Geschichten über seine "lästigen" Patienten erzählt und sich manchmal drüber lustig macht. Zwar wird kein Name genannt, aber er sieht seine Patienten wohl nicht als Mensch. Wie soll ich jemandem etwas anvertrauen, wenn er mir nicht ernsthaft helfen will, sondern alles nur zum eigenen Interesse macht?

Die vielen Fragen tun mir leid und auch meine negative Meinung über Ärzte, aber es ist nun mal so :(

Ich bin jedoch wirklich beeindruckt, wieviele Menschen sich hier für mein Problem interessieren und sogar drauf eingehen und ihre Zeit investieren. Das bedeutet mir sehr viel und manche Zeilen von euch haben mich selbst auch gerührt, deswegen habe ich auch noch heute Abend auf eure Beiträge geantwortet, obwohl ich mich wieder total mies fühle.

Ich danke euch allen für eure Hilfe, die hat mir definitiv weiter geholfen auch wenn ich noch nicht sehr weit bin.

Wünsche euch weiterhin viel Erfolg!

Gruß,
nervensache

PS: Wenn jemand irgendeinen Vorschlag hat, wie ich das Problem vielleicht ohne Dritte Person versuchen könnte zu lösen, dann wäre ich euch 1000 mal dankbar! (Buch, Webseite etc.)
 
Hallo nervensache,

ich nenne mal Schlagwörter, die mir auf- und eingefallen sind:

Kontrolle
Macht
Schutz
Abhängigkeit
Angst

Du versuchst, deine Umwelt zu kontrollieren, damit sie dir nichts böses tut. Die Macht hast du nicht, befindest dich eher in der Opferrolle, also den möglichen Angriffen deiner Umwelt ausgeliefert. Das macht natürlich Angst. Deinen Schutzmantel in Form deines Übergewichtes hast du abgegeben (du hast ja abgenommen, sagst du), deshalb fühlst du dich umso schutzloser deiner Umwelt ausgeliefert.
Abhängig bist du insofern, als dass du dich auf alle anderen konzentrierst und versuchst, es ihnen Recht zu machen.

Die Lösung hast du aber auch schon erkannt:


...und mich anzupassen und respektiere wirklich sehr viele Menschen.

Tu das bitte auch mit dir selbst! :-))) Das ist der Schlüssel :-)
Außerdem solltest aufhören zu funktionieren! Lebe! Warum versuchst du, immer freundlich zu sein? Du bist Mensch mit allen Gefühlen, weshalb unterdrückst du einen Teil deiner Gefühle? ;-)

Und deine Überschrift fällt mir auch gerade nochmal auf: "Ich mach selbst fertig" - - - warum um alles in der Welt tust du das??? ??? ???

LG
Esofrau
 
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Hi du,

Kiffer *lol*- des is ja luschtig. Ach, mach dir nix raus- hats wahrscheinlich nur gut gemeint...

Wie du dich beschreibst, bist du wirklich ein toller junger Mann :)
Du machst dir soviele Gedanken, ob das jetzt positiv oder oftmals negativ ist- ist erstmal egal... denn man versteht durch dein Geschriebenes, wie sehr du an dir und an deinem Umfeld interessiert bist.
Und Trixi Maus Beispiel, dass viele- sehr viele Menschen- nur "Ralalalala" innendrin von sich bemerken.
Ich hab das erst vor einiger Zeit völlig erstaunt rausgefunden :eek: , dass die Menschen aus meiner Umgebung nie/kaum- bewusst jedenfalls- innerlich Zwiegespräche mit sich führen, umso für sich Erkenntnisse zu erfahren o. abzuspeichern. Da ich ja fast ständig im Dauerdialog zu mir stand (und jetzt nach belieben), hab ich natürlich gedacht... jeder macht das.

Auch wenn die innerlichen Zwiegespräche ihren Vorteil haben, ab einem gewissen Punkt wirds zuviel.
Je älter du wirst, je mehr du an deiner Umwelt sowie an dir interessiert bist, je mehr Information von aussen auf dich einprasseln... usw., kann dieses Geblubber dich- so wie du es beschrieben hast- überreizen und Zwänge auslösen, denn der Selbststop fehlt- da man sein Bauchgefühl kaum wahrnimmt, welches dich schützt.

Ständig wird über dies u.das gedacht. (Und grad als junger Mensch vergisst man rechtzeitig den Ausgleich zu schaffen o.weiss garnicht wie das funktioniert). Gleichzeitig muss man noch hier und da hingucken. Dinge erledigen. Schule kümmern. Fast jeden Tag geschieht was Neues. Man muss dies, man muss das- um den Alltag zu gestalten. Dann sind da noch Freunde, noch Familie und und und.
Naja, wenn sich das Denken erstmal angedrillt hat, dann sagen dir eben deine Nerven wirklich bescheid, weil du es von dir selbst aus nicht richtig umsetzen kannst:"STOP- so geht das nimmer, das wird alles zuviel!"- zB.wie d.genanntes Bsp.mit der Klausur gestern.
Wenn du auch noch hohen Blutdruck hast, zeigt der Körper ja schon, dass du in deinem Nervenkostüm leichter erregbar bist, als andere. Die Tabletten regeln den Blutdruck, aber das Wechselspiel zwischen Körper u. seelischem Befinden bleibt.

Neben körperlichen ungewolltem Getue, fangen leider dann auch zwischendurch wieder die Gedanken an-
weil man der Typ ist, der alles analysieren "muss":"Wieso hab ich mich jetzt so verhalten- hab ich mich jetzt komisch verhalten? Woran liegts? Bekommt das jemand mit? Komm, behalt bloß die Ruhe!" und ZACK, hat man den nächsten Druck, sich nicht komisch zu verhalten- bis man garnicht mehr weiss, dass die Lösung in der Einfachheit liegt o. liegen sollte, nämlich einen Weg zu finden das Gedankenwirrwarr runterzuschrauben o. für den Augenblick still zu halten, dass es nicht auf die Gefühle übergreift. Denn so ensteht dieser blöde "Druck"- der dich implodieren o. explodieren lässt, zumindest es dolle versucht.

Welche Gründe es hat- warum du dich im Dauerstress befindest..., ob es daher kommt, weil deine Komplexe dich da hintreiben o. dieses o. jenes- ist ne Sache...da kann man Ewigkeiten debattieren und man würde im Teufelkreis drinstecken bleiben, da diese Verhaltensweise schon angewöhnt ist, die Komplexe u.andere Probleme sind vorhanden.

Jeder Mensch lebt nach gewohnten Verhaltensweisen,( so kann man sich auch das Denken "ohne Sendepause" angewöhnen), manche Verhaltensweisen sind postiv, manche einfach nur belastend. Als Beispiel: Der eine empfindet Kummer als Stärke eins, du dagegen als Stärke 10- und so ergehts einem mit Komplexen, mit Wut usw.

Diesen Gedanken/gefühlswirrwarrknäul zu entwirren, schadene Verhaltensmuster zu durchbrechen, da ist ein Therapeut supi.

Würde dir natürlich von Herzen her wünschen, das du ohne Dritte, diese Angst- diesen inneren Druck usw.- los wirst, aber das ist wie in die eigene Tasche lügen, wenn es dir schon so extrem ergeht, wie du es schilderst.

Mach dir nix raus- ich hab auch nicht die beste Meinung von Ärzten und kaum einer wird hier ein absolutes Hoch auf Ärzte singen. Zwischen 10 Ärtzen hab ich einen Netten gefunden. Das ist einfach ein zwischenmenschliches Ding- man muss sich nicht mit jedem verstehen und da du ein heller Kopf bist...muss auch erstmal wer gefunden werden, der dir ebenbürtig ist.
Manchmal hat man einen Giftpilz als Arzt vor sich stehen o. ne Dumpfbacke oder, oder- aber dafür kommt dann auch der Nette und man weiss ihn/sie zu schätzen.

Da du nicht möchtest, dass dein Hausarzt davon erfährt, muss er es auch nicht erfahren. Denk dran, es gibt noch andere Hausärzte.
Du kannst dich auch sofort an einen Therapeuten wenden und mit ihm das Vorgehen (Krankenkasse blabla) besprechen, bishin wie die Therapie erfolgt.

Schau mal: http://www.psychotherapiesuche.de/Suchen.asp -dort klick dich durch und dir wird der entsprechende Therapeut plus Adresse empfohlen, in deiner Umgebung.

(Zu deinem Bekannten:Klar macht das einen blöden Eindruck auf dich, den dein Bekannter verursacht mit seinem Gerede- aber entweder ist er als Psychologe einfach ein Idiot o. sein Gerede dient ihm einfach nur dazu, um sich Luft zu machen- unter Freunden versteht sich.
So ein Gerede sollte dich nicht beirren.)

Solltest du an einer Therapie Interesse haben- Angst/Stress und das ganze Drumunddran, kann sehr gut behandelt werden, wenn man das ganze ernst nimmt.
Therapien können schon nach einigen Monaten zum Erfolg führen und danach bist du gefestigter, denn je. Und wirst später von deiner Sensibelheit in allen Bereichen profitieren können, ohne innerlich umzukippen.

Und mach dir keine Gedanken ob,was u.wieviel du fragst. Wie du siehst, schreiben wir dir total gerne zurück. Da gibt man gern die Zeit sinnvoll ab.


Alles Liebe und a Drücker,
Mirja
 
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