ich ertrage und möchte es auch nicht mehr (was ist los mit mir?)

A

annabel

Guest
hallo,

ich komme irgendwie überhaupt nicht mehr klar seit mein bruder tod ist. tagsüber geht es eigentlich aber abends und nachts kommen die ganzen gedanken wieder, dass es doch einfach nicht sein kann was da passiert ist. mittlerweile glaub ich fast selber das es gar nicht passiert ist..weil es einfach nicht sein darf. ich ertrage es auch nicht meine eltern so leidend und schwach zu sehen..es macht mich unglaublich agressiv weil ich so hilflos bin.

hinzu kommt ja das ich immer noch zuhause wohne....hab mein halbes leben vertrödelt und nie groß was auf die reihe gekriegt. dann hab ich letztes jahr mein studium angefangen und hatte mich auch schon nach ner wohung umgeschaut und dann keine 2 wochen später starb mein bruder. seitdem steht alles wieder aufm kopf. meine eltern klammern und behüten mich jetzt noch mehr und ich kann einfach nicht mehr!!!!!!!!!!!!!!!!
ich will nur weg...raus..spass haben, leben!!!!! also alles was ich so lange versäumt hab.
dieser drang nach leben ist ja deswegen nicht einfach weg, "nur" weil mein bruder gestorben ist.

in mir drin ist auch so ein hass....irgendwie. das verhältnis zu meinem bruder war jetzt eh nicht sooo gut. er hat auch weiter weg von uns gewohnt. kam vll höchstens mal zu weihnachten oder ostern.

meine mutter denkt ich hatte ihn lieb so wie man eien bruder lieb hat, klar hatte ( hab) ich das auch ....irgendwie aber eben nicht so.....es war einfach anders, da zwischen uns irgenwie einfach zu viel und auf der anderen seite zu wenig vorgefallen ist. wir warn eben nicht das geschwisterpaar das sich super versteht, ein gutes verhältnis hat. eigentlich hatten wir gar keine beziehung zueinander und doch war er eben mein bruder, uns hat was verbunden. es hatte sich erst die letzten paar jahre etwas verbessert unser verhältnis und nun ist er tod.

ich möchte so gern irgendwie leben aber habe auch ein schlechtes gewissen meinen eltern gegenüber. neulich bin ich nich direkt von der arbeit heimgekommen und sie sind schon fast druchgedreht... "wir haben doch nur noch dich"....meinten sie.

ich halte es nicht mehr aus!!!!!!!!!!!
ich weiß ich bin so böse bzw es hört sich böse an wie ich schreibe aber ich ertrage es einfach nicht was soll ich denn nur tun?

ich möchte jetzt auch ENDLICH mal ausziehen und mein eigenes leben leben aber ich hab angst ich krieg es nicht auf die reihe auch finanziell weiß ich nicht wie ich über die runden kommen soll...und meine eltern mögen mich jetzt erst recht nicht unterstützen..im gegenteil sie wollen das ich das ganze studium über noch hier bei ihnen wohne aber dann dreh ich durch!!

kennt jemand vll die situation?


lg annabel
 
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LIebe Annabel!

Ich finde, gar nicht ist mit dir los, du bist ganz norma. Natürlich macht dich der druck den deine eltern in ihrer Liebe zu Dir und der Angst auch noch dich irgendwie zu verlieren fertig. Es gehört dazu in der Trauer verschiedenste Gefühle zu haben die wir uns nicht mit dem verstand erklären können. Natürlich willst du Leben, jetzt erst recht! Vielleicht ist dir die Endlichkein des Lebens (des deines Bruders und dadurch auch deines eigenen Lebens) vor Augen halten worden, und jetzt willst du natürlich leben, und keine Zeit verplempern. Deine Wut vor der Ohnmacht etwas ändern zu können ist einfach nur ein "sich dagegen auflehnen" auch das gehört dazu und ist ganz normal. Dass deine Eltern dich jetzt in ihrer Angst erdrücken, ist leider ihre reaktion auf den Verlust, die auch normal ist. das Du aber den Druck wiederrum nicht aushältst ist auch klar. Vielleicht solltet ihr mal ein Gespräch suchen, in dem du deinen Eltern Verständnis für ihre Ängste entgegenbirngen kannst, aber ihnen auch sagen kannst, dass du trotzdem dein eigenes Leben leben möchtest und auch mußt, denn es gibt niemand anderen der das für dich tut. Du kannst sie ja mal fragen, wie es denn für sie selber wäre, wenn ein anderer geliebter Mensch sie in ihren Freiheiten behindern würde, aus Liebe sie zu verlieren; oder wie es ihnen gegangen wäre, wenn ihre Eltern sie nicht ausziehen hätten lassen. Ich bin sicher deine Eltern werden dich verstehen und sie werden dir sicher zustimmen. Sicherlich sind sie sich der Last die sie auf dir abladen gar nicht bewußt.

lg
Claudia
 
hallo verneu:)

danke für deine antwort!

ich finde mein verhalten ja selbst irgendwie "normal" für die situation und dennnoch fühle ich mich so schlecht und gemein.

meine mutter meinte auch mal zu mir ich soll mich doch jetzt nicht abgrenzen aber ich kann nicht anders. es tut mir leid das ich mich so gemein meinen eltern gegenüber verhalte aber ich kann mit ihnen auch nicht reden, auch nicht darüber oder über meine gefühle es geht einfach nicht, ging noch nie..weiß nicht warum :(

tagsüber bin ich eher schroff möchte von dem ganzen thema nix hören, allgemein kann ich nix mehr ertragen was mit zuviel gefühlen zu tun hat, seit mein bruder tod ist. mir ist alles zuviel.
abends bin ich dann meistens nachdenklicher. innerlich denke ich dann "mama papa es tut mir so weh , so leid das ihr so traurig seid"..ich schreie fast innerlich dann, aber wie gesagt äußerlich bin ich ruhig und stumm. höchstens ein paar tränen laufen mal noch ab und zu....

an das grab von meinem bruder gehe ich auch nie..ich kann einfach nicht..wieder sowas gemeines von mir!:(

jetzt gehts auch noch meiner oma so schlecht. ihr gehts ja schon länger nicht gut..aber jetzt liegt sie grad im krankenhaus, ist jetzt ein richtiger pflegefall...und ich kann sie nicht besuchen..es geht einfach nicht

ich denke darüber nach wie früher alles war als es ihr noch gut ging als ich noch oft bei ihr war, was wir früher so gemeinsam gemacht haben...könnte innerlich weinen aber äußerlich bin ich ruhig. es ist mir eifnach zuviel das jetzt auch noch meine oma bald sterben wird. ...wenn ich darüber nachdenke bald schon wieder auf eine beerdigung zu müssen...drehe ich schon fast durch.

lg annabel
 
Liebe Annabel,

du hast schwer zu tragen, ich kann dich sehr gut vertehen. Selber habe ich vor kurzen meinen Sohn verloren... wir müssen lernen dass das Sterben zum Leben gehört, der Tod ist nicht das Ende.
Es ist nicht leicht, an welchen Tagen da kann man es einfach nicht verstehen, nicht begreifen.
Und du als Schwester hast zeitgleich auch noch deine Eltern ein Stück verloren, die so voll Trauer sind.
Du mußt für dich einen Weg finden und vor allem mit jemanden sprechen, dass ist ganz wichtig. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten und Wege... aber todschweigen ist gar nicht richtig, dann wird dich der Kummer wieder einholen.
Meine Kinder sprechen viel mit ihren Freunden, ich lasse sie ihren Weg gehen, auch wenn ich zeitweise so ein riesengroße Angst habe, auch sie noch zu verlieren. Sie sind erwachsen, sie müssen ihr Leben leben.
Aber weißt du, als Mutter ist man zuweilen auch nur ein Mensch und nach so einem so schweren Schicksalsschlag verliert man zuweilen das Vertrauen zum Leben.
Meine Tochter hat sich z. B. ein Buch angelegt, dort hinein schreibt sie Gedichte, ihre Gefühle und auch die wundersamen Begegungen und die vielen kleinen Zeichen, die ihr Bruder schickt... vielleicht wäre das auch was für dich?
Dann gibt es noch ein Forum für verwaiste Geschwister, da ist evt. auch sehr hilfreich, dort findest du viel Verständis. Ich weiß nicht, ob ich den link hier einstellen darf, aber googel doch einfach.
Das wäre doch auch evt. für deine Mutter von großer Hilfe?! Ich kann es sehr empfehlen ;)
Mir persönlich hilft Reiki auf meinen Weg hervorragend, aus dem tiefen Löchern finde ich sehr schnell wieder heraus...
Liebe Annabel, mach dich auf die Suche und du wirst für dich den richtigen Weg finden.
Ich wünsche dir ganz viel Liebe und Kraft und vielleicht findest du so auch wieder zu deinen Eltern. Versuche mit ihnen zu sprechen, es wird dir und auch deinen eltern sehr helfen!
 
Grüß dich Annabel

Hab beim lesen, richtig deinen inneren Druck gespürt.

Zuersteinmal, es ist tragisch wenn ein junger Mensch
aus dem Leben gerissen wird.

Niemand hat Schuld!

Du hast ein RECHT auf LEBEN !!!

Auch wenn deine Eltern, dass wohl anders sehen.
Sie haben ihr Leben und du das deine.

Du musst dich abgrenzen lernen, um deiner Selbstwillen, sonst wirst
du nicht mehr froh. Diese Last kann keiner lange tragen, ohne
dabei depressiv zu werden.

Ich denke mal, wenn du deinen Eltern erzählst, wie unglücklich
das Leben für dich eben ist, und du so nicht weiterleben kannst,
und wenn sie dich lieben, sollen sie dich in eine Zukunft gehen lassen,


Deswegen brauchst du auch kein Schlechtes Gewissen zu haben.

Ich meine deine Eltern erpressen dich ja unterschwellig.

Nimm dir das nicht an. :umarmen:
 
Liebe Annabell!

Es ist überhaupt nicht gemein von Dir, dass du nicht zum grab Deines Bruder gehst. Jeder trauert auf eine andere Weise und in einem anderen Tempo. Du sagtst ja mit diesem "Nicht zum Grab gehen" nicht "Lieber Bruder, es ist mir schnurzegal was mit Dir passiert ist" oder irgendetwas in diese Richtung. Du kannst eben im Moment noch nicht diesen Weg gehen. DAS IST OK!!!!!

Es ist auch nicht gemein, dass du dich von deinen Eltern zurückziehst. Du tust das ja nicht um sie zu verletzten, oder ihnen damit zu sagen, du würdest sie nciht mehr mögen/lieben,... . Es ist eine sehr schwere Situation für Dich und Deine Eltern. Deine Eltern haben jetzt noch mehr Problem Dich in dein eigenes Leben zu entlassen, und du hast ein Problem damit, von Deinen Eltern erdrückt zu werden. Findest Du es gemein, einen Selbsterhaltungstrieb zu haben und diesen zu spüren? Denn genau das passiert in Dir.
Wenn Du mit Deinen ELtern nicht reden kannst, vielleicht kannst du es dann in einem geeigneten Rahmen? Es gibt zum Beispiel Psychologen oder Psychotherapeuten die dabei wirklich gut helfen können.
Oder vielleicht kannst Du Deinen Eltern einen Brief schreiben in dem Du all das rein schreibst, was Du auch hier schreibst?

Dass Du in dir die Trauer, den Schmerz und die ANgst fühlst ist ja shcon mal sehr viel wert. Dass du sie nciht raus lassen kannst, könnte daran liegen, dass du Angst hast, sie würden dich dann übermannen?
Vielleicht möchtest Du ja verschiedene Wege erproben wie man die Gefühle raus lassen kann? Malen, Schreiben, Kritzeln, mit Ton oder anderen Materialien im Modellieren probieren, und und und, es gibt viele Möglichkeiten, Probiere einfach herum.
Was gaaanz toll ist (man kann es nur leider selten tun, weil oft der geeignete Ort fehlt) schrei dir alles aus der Seele, weine laut, ... . Wie gesagt, es tut wahnsinnig gut, aber man hat oft keinen Ort dazu.

Nimm Dir die Zeit die Du brauchst um Deine Oma zu besuchen. Nimm Dir die Zeit die du brauchst, Du brauchst das. Es ist schön, dass du an die schönen Momente mit Deiner Oma denkst!

Versuche nicht es allen anderen recht zu machen, schau auf Dich und erlaube es Dir auch. Du DARFST für Dich einstehen!!!!

Ich drück Dich!!!!


lg Claudia
 
Hallo Annabell,

ich habe meinen Bruder auch verloren an den Tod - Unfall, plötzlich war einfach nichts mehr so, wie es war und damals war mir bereits klar, dass nie mehr es wieder so sein wird - geht ja auch nicht, ein Teil der Familie ist nicht mehr bei uns, ein Teil, den wir liebten, mit den wir Geschwister uns stritten, mit dem man zusammen groß geworden ist und für die Eltern das schlimmste, was Eltern passieren kann - ihr eigenes Kind zu beerdigen!

Ihr alle trauert!!! UND TROTZDEM GEHT DAS LEBEN WEITER!!!

Und Dein Bruder hätte bestimmt nicht gewollt, dass Du/Ihr darunter leidet.

Lebe Dein Leben, Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Du lachst oder fröhlich bist, wenn Du ausgehst, wenn Du das tust, was Du gerne machst - Dein Bruder würde dazu lächeln :)

Du brauchst nicht zum Friedhof gehen - Dein Bruder würde sagen "hey, ich bin da ja gar nicht, ich bin überall, manchmal in Deinen Träumen, manchmal bei meinen Freunden, manchmal bei den Eltern, manchmal dort und machmal da...":)

Tue einfach das, was Dir gut tut! In der Trauer ist so wie in der Liebe (fast) alles erlaubt - Trauer ist ja nur ein anderes Wort für Liebe :umarmen:.

Deine Eltern leiden natürlich furchtbar unter seinem Verlust und ja Dir geht es so wie mir, sie haben nur noch Dich! Und wenn Du jetzt ausziehst, dann ist es eben für sie ein Stück weit auch "Abschiednehmen", auch wenn Du lebst, verstehste? Davor haben sie einfach Angst und deshalb werden sie Dein Vorhaben nicht unterstützen schätze ich. Vielleicht gelingt es Dir, mit ihnen darüber zu reden und dass jemanden zu lieben auch bedeutet "loszulassen", den eigenen Weg gehen zu lassen und ein Kind ist nunmal kein Eigentum der Eltern, sondern vielmehr darf man es begleiten auf seinem Weg ins Erwachsenenleben :umarmen: - ich denke, dass Du Deinen Weg gehen wirst und schaffst, so wie Du Dir das wünscht - wo ein Wille, da ein Weg!

Wegen Deiner Oma: Vielleicht versuchst Du mal nicht daran zu denken, dass sie bald stirbt, sondern, dass sie vielleicht bald in eine andere Welt geht, in der ihr Euch eines Tages Wiedersehen werdet, ich bin mir sicher, dass Du es dann übers Herz bringst, sie zu besuchen ;).

Wünsche Dir alles Gute!
 
Liebe Annabell

Ich kann dich sehr gut verstehen.Auch deine verschiedenartigen Gefühle.Ich empfinde es mit keinem ,mit gar keinem Wort dass du böse oder sonstirgendwas bist.Deine Gefühle fahren Achterbahn wie es oft in Extremsituationen ist.Ich finde es gut dass du so ehrlich dich mitteilst ,tue es weiterhin wann immer du das Bedürfnis hast.Und wenn der Schmerz etwas nachlässt findest du auch eine Lösung.Wenn es gar nicht mehr geht suche dir Hilfe.

Ich denke an dich du schreibst so echt,so menschlich.

Namaste Kosima:umarmen::umarmen:
 
hallo,

ich danke euch allen für eure lieben und aufmunternden worte. :)
ja das stimmt ich stehe auch total unter druck. auf einmal ist alles anders und man kommt einfach nicht zurecht damit, MUSS es aber irgendwie man hat ja keine wahl?

wenn ich früher mal gehört hab das ein junger mensch gestorben ist hab ich sowas immer gleich wieder weggeschoben denn ich konnte mir nicht vorstellen wie das wohl sein mag für die familie, wie sie klarkommen und so. für mich warn so leute dann auch immer irgendwie wie "gezeichnet" "anders" ab dem tag. und jetzt fühle ich mich genauso.

ich verdränge das momentan auch total und glaube das es fast das beste für mich ist denn wenn ichs rauslasse breche ich total zusammen. wie soll das auch fukntionieren. entweder hab ich uni, oder ich gehe zur arbeit. ich kann nicht einfach zusammenbrechen dann kann ich ja nichts mehr machen.
ich möchte das auch nicht ich möchte stark sein ich kann nicht einfach mal ein "urlaubssemester" oder so einlegen und mal wegfahren oder so.
ich möchte mich bewusst nicht damit auseinander setzen. momentan ists einfach am besten so. als es passiert ist bin ich glaub einen tag zuhause geblieben, danach wieder in die uni hab einfach getan als wär nix passiert hab einfach funktioniert und jetzt kann ich nicht einfach "zurückgehen"
ich will einfach nicht das es passier ist und deswegen kann ich auch nicht drüber reden.

die leute mit denen ich so zu tun hab, die wissen zwar das ich einen bruder hab aber keiner von den weiß das er gestorben ist. wir hatten ja nicht gemeinsame freunde oder so.
wenn mich einer fragt wie gehts deinem bruder sag ich sogar "gut"...ich kann doch nicht so nebenbei..ach übrigens mein bruder ist gestorben. ich will das auch niemanden sagen, weil ich mir einfach denke ab dem tag wo mans gesagt hat wird man irgendwie eh anders behandelt dann.

meine ehemalige beste freundin aus kindertagen weiß es natürlich. sie war auch auf der beerdigung. mit ihr hab ich eh noch kaum was zu tun, aber sie war halt jahrelang meine beste freundin. hab mich sonst immer noch ab und zu mal mit ihr getroffen. jetzt gar nicht mehr , obwohl sies mir angeboten hat.
ich kann einfach irgendwie nicht ...was sollten wir auch tun ? dasitzen uns anschweigen und heulen?
ich will auch gar nicht über DAS thema sprechen.
unsere mütter verstehen sich auch gut , neulich haben sie wohl telefoniert und da kam wohl irgenwie raus das meine ehemalige beste freundin wohl jahrelang in meinen bruder verliebt war. er war ihre erste große liebe meinte sie sogar mal zu ihrer mutter. obwohl sie ja nie mit ihm zusammen war.
also ehrlich das ist mir alles irgendwie zuviel.
vor allem weil alle traurig sind und trauern und ich so voller wut. ich kenne keinen der noch so wütend ist.

aber momentan kann ich nicht mal mit liebe und einem lächeln an ihn zurück denken ich bin einfach nur verbittert und böse.

lg annabel
 
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Liebe Annabel!

Ich würde Dir wünschen, dass dieser Schicksalsschlag Dir und Deiner Familie erspart geblieben wäre. Wirklich! Ich selber kann es mir auch nicht vorstellen, wie es mir ginge, wenn ich meine Schwester verlieren würde. Ich will auch gar nicht daran denken.

Aber ich hoffe, Du findest es nicht irgendwie komisch oder besorgniserregend, dass Du voller Wut und Verbitterung bist. Das gehört wirklich zur Trauer dazu. Das ist echt ganz normal. Wundere Dich nicht über Deine Gefühle, hinterfrage sie nicht und mach Dir schon gar keine Sorgen wegen ihnen. aber was wirklich wichtig ist, ist, dass sie raus dürfen und auch einfach nur sein dürfen. Also was ich sagen will: Erlaube Dir alle gefühle (auch Wut), verdränge sie nicht bzw. verweigere dich ihnen nicht, denn dann wird es ein Schuß der nach hinten losgeht. Du musst Deine Gefühle ja nicht in voller Dosis und nonstop rauslassen, aber vielleicht kannst Du in Deinem Alltag ja doch das eine oder andere"Zeitfenster" finden in dem Du Deiner Wut und Verbitterung Raum geben kannst? Schreien auf einem leeren und freien Feld irgendwo wo niemand dich hört, oder schreibs dir von der Seele. Das sind nur zwei von wirklich wahnsinnig vielen Möglichkeiten.

Du hast all mein Mitgefühl und ich umarme Dich!!!!

lg Claudia
 
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