Liebe Maya,
habe kurz über die letzten Seiten gelesen.
Dein Bruder braucht professionelle Hilfe, was nicht unbedingt heißt, dass er in eine Psychiatrie gehen sollte. Ihr als Familie könnt ihm nur begrenzt helfen, denn er steht euch emotional zu nahe und das schmerzt bitterlich. Ich bin grundsätzlich auch gegen Medikamente. Sollte jedoch bei deinem Bruder eine Schizophrenie vorliegen braucht er diese, denn Sch. ist nur medikamentös zu behandeln. Die neuen Medikamente auf dem Markt haben keine so großen Nebenwirkungen mehr wie früher.
Zunächst ist zu klären, ob es sich um eine "psychische Erkrankung" handelt. Evtl. hat er sehr heftige Krise. Und ich sehe Krisen als Chance der Veränderung.
Sicher stehen seine Drogen damit in Zusammenhang. Ich selbst arbeite mit Suchtkranken. Psychische Probleme/Krankheit liegen entweder vorher schon vor oder werden durch Drogenmissbrauch ausgelöst.
Ich kann dir, deiner Familie und deinem Bruder nur raten, dass er sich einer therapeutischen Suchtbehandlung unterzieht. Wenn er das nicht möchte, hat es keinen Sinn. Er braucht seine eigene Motivation zur Therapie. Vielleicht schafft er es auch durch einen anderen Weg.
Ich wünsch dir alles Gute und schreib, falls du Fragen hast.
Lieber Gruß Anamcara
