I Ging

thumatsch

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29. November 2024
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Hallo allerseits. Bin neu, meine Ambition hier ist es, vielleicht Leute zu finden, mit denen sich über das I Ging quatschen lässt.

Um dem einen Anfang zu geben, will ich hier mal beschreiben, wie ich persönlich die Sache mit dem Orakeln sehe.

Das I Ging gibt keine Anweisungen und Anleitungen, es beschreibt bloss etwas. Die Hexagramme sind einfach eine Sammlung grundsätzlicher, abstrakt dargestellter Situationen, in die der Mensch geraten kann.

Mir von einem zufälligen Orakel eine direkte Anleitung für mein Tun zu erwarten, wäre Irrsinn. Nee, ich glaube, das I Ging funktioniert anders. Es gibt mir bloss Anregungen, wie sich meine gegebene Situation beschreiben lässt. Davon abzuleiten, was das richtige Tun ist, bleibt weiter mir überlassen.

Was meint ihr dazu? Wie funktioniert eigentlich ein Orakel?
 
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Hallo @thumatsch ,
speziell mit dem I Ging kenne ich mich nicht aus. Ich verstehe aber, wie du das meinst, man könnte diese Einstellung meiner Meinung nach auch zum Beispiel aufs Kartenlegen, und dementsprechend auch noch allerlei andere Methoden der "Weisagungen" oder "Orakel-Bestimmungen" beziehen.

Es sind immer nur "Hinweise" und Hilfen, eine Art Überblick, für mich kommt das zum Beispiel auch ganz einfach in einem Abendfilm, den ich sehe, oder anderen Dingen, etwas das ich zufällig gerade lese , usw..
Es setzt den inneren Impuls, und auf einmal kommt einem eine Antwort oder Ähnliches in den Sinn, es kommt sehr wohl aus den eigenen Gedanken, jedoch hilft halt auch der Zustand, oder jedwede Kommunikation, eine stille Meditation, oder auch Aufenthalt in der Natur, dass du plötzlich denkst, die Bäume sprechen mit dir.
Ich denke, egal, welche Methode man verwendet, sicher hat ein jeder so etwas wie einen "Liebling", etwas das ihn / sie jeweils am besten mit dem eigenen Unterbewusstsein oder auch, wenn man so will, mit dem "Höheren Selbst" verbinden kann.
 
Hallo @thumatsch ,
speziell mit dem I Ging kenne ich mich nicht aus. Ich verstehe aber, wie du das meinst, man könnte diese Einstellung meiner Meinung nach auch zum Beispiel aufs Kartenlegen, und dementsprechend auch noch allerlei andere Methoden der "Weisagungen" oder "Orakel-Bestimmungen" beziehen.

Es sind immer nur "Hinweise" und Hilfen, eine Art Überblick, für mich kommt das zum Beispiel auch ganz einfach in einem Abendfilm, den ich sehe, oder anderen Dingen, etwas das ich zufällig gerade lese , usw..
Es setzt den inneren Impuls, und auf einmal kommt einem eine Antwort oder Ähnliches in den Sinn, es kommt sehr wohl aus den eigenen Gedanken, jedoch hilft halt auch der Zustand, oder jedwede Kommunikation, eine stille Meditation, oder auch Aufenthalt in der Natur, dass du plötzlich denkst, die Bäume sprechen mit dir.
Ich denke, egal, welche Methode man verwendet, sicher hat ein jeder so etwas wie einen "Liebling", etwas das ihn / sie jeweils am besten mit dem eigenen Unterbewusstsein oder auch, wenn man so will, mit dem "Höheren Selbst" verbinden kann.
Hallo @Terrageist!

Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du ein Orakel als eine Art Rorschachtest, quasi eine Inspirationsmaschine, welche Ideen anstupst, die unbewusst bereits vorhanden sind.

Ich selber denke jedenfalls, dass das eine sinnvolle Art wäre, mit einem Orakel umzugehen.

Das I Ging hat allerdings den Anspruch, "Tintenkleckse" anzubieten, in welchen alle Menschen unweigerlich das selbe erkennen. Ok, liest man die gängigen Übersetzungen, lässt sich das kaum vermuten, das tönt alles blumig und beliebig, doch hat man erst einmal die Idee zum Aufbau der Hexagramme selbst begriffen, wird deren Bedeutung durchaus klar und eindeutig, weil sie einer durchgehenden Systematik folgt.

Mit einem solchen Anspruch funktioniert ein sinnvolles Orakeln anders. Die Sache verhält sich dabei ähnlich wie jene bei Arthur Dent und dem Supercomputer: Man hat die entscheidende, endgültige Antwort erhalten - man braucht bloss noch die passende Frage dazu.

Praktisch sieht das so aus, dass man ein erhaltenes Hexagramm in der eigenen, tatsächlichen Wirklichkeit, Geschichte oder Gegenwart, suchen geht. Das Nützliche daran ist die Übung, die eigene Biographie unter verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen. Ok, das reicht wahrscheinlich nicht aus, um König der Welt zu werden, aber es ist eine ungemein unterhaltsame, ja faszinierende Methode, was für die Selbsterkenntnis zu tun.
 
Das IGing ist ein wertvolles Weisheitsbuch.
Gemäß dem ursprünglichen Daoismus, der vom Lauf der Dinge erzählt, die heute wie Damals die Gleichen sind, sollte es als Nicht Orakel erfahren werden. Denn das Orakel-System war für das niedere Volk, um dem IGing eine Geschichte zu geben. So meine Sicht zum IGing. Ich brauch es halt nicht, da ich mit dem Tao de King das mich eine Weile begleitet hat, mein Auskommen fand. Gelesen hab ich auch das wahre Buch vom südlichen Blütenland, und das Liezi. Das wahre Buch vom quellenden Urgrund.
Beide sind gut. Sie sind "nicht wunderbar", die Verzerrung alttaoistischer Wahrheiten durch das fragmentierte Denken des Westens, nein es gefällt mit nicht. Doch sind diese Bücher auch wunderbar.

Letztlich wüsste ich keine Schrift wo die grundsätzlichen Wege der gestalteten Kräfte unserer Welt, unserer Realität ähnlich beschrieben werden als das IGing. Noch besser ist das Tao de King.
 
Letztlich wüsste ich keine Schrift wo die grundsätzlichen Wege der gestalteten Kräfte unserer Welt, unserer Realität ähnlich beschrieben werden als das IGing. Noch besser ist das Tao de King.
Zitat:
„In diesem Buch ist ein System von Gleichnissen für die ganze Welt aufgebaut.“
- Hermann Hesse –




Zitat:
Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung erforschte die Funktionen des Unbewussten nicht nur an seinen Patienten, sondern auch in Mythen und bildhaften Mysterien vergangener Zeiten und so auch im Yijing, das er früh durch die Übersetzung von James Legge kennenlernte. Er fand darin Bestätigung für seine Theorien des Kollektiven Unbewussten, der Archetypen und des Prinzips der Synchronizität. Später hatte er regen gedanklichen Austausch mit Richard Wilhelm. In seinem Nachruf auf Wilhelm (1930) verwendete er den Begriff erstmals öffentlich.“


 
Das IGing ist ein wertvolles Weisheitsbuch.
Gemäß dem ursprünglichen Daoismus, der vom Lauf der Dinge erzählt, die heute wie Damals die Gleichen sind, sollte es als Nicht Orakel erfahren werden. Denn das Orakel-System war für das niedere Volk, um dem IGing eine Geschichte zu geben. So meine Sicht zum IGing. Ich brauch es halt nicht, da ich mit dem Tao de King das mich eine Weile begleitet hat, mein Auskommen fand. Gelesen hab ich auch das wahre Buch vom südlichen Blütenland, und das Liezi. Das wahre Buch vom quellenden Urgrund.
Beide sind gut. Sie sind "nicht wunderbar", die Verzerrung alttaoistischer Wahrheiten durch das fragmentierte Denken des Westens, nein es gefällt mit nicht. Doch sind diese Bücher auch wunderbar.

Letztlich wüsste ich keine Schrift wo die grundsätzlichen Wege der gestalteten Kräfte unserer Welt, unserer Realität ähnlich beschrieben werden als das IGing. Noch besser ist das Tao de King.
Das Dao de Ging mag ich auch sehr, hat mir schon manche metaphysische Hünerhaut beschert. Mit der übrigen daoistischen Literatur kann ich weniger anfangen. Ist mir zu alchemistisch, ich bin vom Ansatz eher der rationale Typ.

Das unvergleichlich Geniale am I Ging sehe ich in seiner Methode, eine systematische Übersicht und gleichzeitig tiefe Einsicht über alle wesentlichen Lebensumstände zu bieten, und zwar auf die wohl einfachstmögliche Weise, nämlich mit sechs Linien. Dass sowas als Anwendungszweck nicht ein Wahrsagen als Grundidee hat, ist eh klar. Aber richtig angewandt, scheint mir das Orakeln ein netter Nebeneffekt eines genialen Konzepts.
 
Zitat:
„In diesem Buch ist ein System von Gleichnissen für die ganze Welt aufgebaut.“
- Hermann Hesse –




Zitat:
Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung erforschte die Funktionen des Unbewussten nicht nur an seinen Patienten, sondern auch in Mythen und bildhaften Mysterien vergangener Zeiten und so auch im Yijing, das er früh durch die Übersetzung von James Legge kennenlernte. Er fand darin Bestätigung für seine Theorien des Kollektiven Unbewussten, der Archetypen und des Prinzips der Synchronizität. Später hatte er regen gedanklichen Austausch mit Richard Wilhelm. In seinem Nachruf auf Wilhelm (1930) verwendete er den Begriff erstmals öffentlich.“


Synchronizität ist ein hochspannendes Thema! Meiner persönlichen (Laien)theorie nach ein Effekt, der sich dadurch einstellt, dass die menschliche Weise der Mustererkennung oft mit "Bedeutsamkeiten" operiert. Aber wer weiss... - niemand, solange nicht klar ist, wie eigentlich konkret so etwas wie der menschliche Geist funktioniert.
 
Synchronizität ist ein hochspannendes Thema! Meiner persönlichen (Laien)theorie nach ein Effekt, der sich dadurch einstellt, dass die menschliche Weise der Mustererkennung oft mit "Bedeutsamkeiten" operiert. Aber wer weiss... - niemand, solange nicht klar ist, wie eigentlich konkret so etwas wie der menschliche Geist funktioniert.
Yep, wir 2 hatten z.B. ja unsere vorherigen Posts z.B. "zufällig" gemeinsam - relativ gleichzeitig um 6 Minuten nach Mitternacht abgeschickt. Was für mich zwar keinen kausalen (Ursache und Wirkung betreffenden) Zusammenhang darstellt – ich aber subjektiv dennoch eben als eine (zum Thema passende) Synchronizität empfinde.
 
Hallo allerseits. Bin neu, meine Ambition hier ist es, vielleicht Leute zu finden, mit denen sich über das I Ging quatschen lässt.

Um dem einen Anfang zu geben, will ich hier mal beschreiben, wie ich persönlich die Sache mit dem Orakeln sehe.

Das I Ging gibt keine Anweisungen und Anleitungen, es beschreibt bloss etwas. Die Hexagramme sind einfach eine Sammlung grundsätzlicher, abstrakt dargestellter Situationen, in die der Mensch geraten kann.

Mir von einem zufälligen Orakel eine direkte Anleitung für mein Tun zu erwarten, wäre Irrsinn. Nee, ich glaube, das I Ging funktioniert anders. Es gibt mir bloss Anregungen, wie sich meine gegebene Situation beschreiben lässt. Davon abzuleiten, was das richtige Tun ist, bleibt weiter mir überlassen.

Was meint ihr dazu? Wie funktioniert eigentlich ein Orakel?
Man merkt recht schnell, welche Art von menschlichen Geist das IGing bedient, da gehts nicht unbedingt um Bedürfnisbefriedigung. Wenn man ähnliches Geistes Kind ist wie der vom IGing, kann man durchaus die eigene aktuelle Situation entdecken und dann ist’s eben auch eine recht konkrete Anleitung für das eigene Tun.
Dann läufts mit der Synchronisation :clown:
 
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... kann man durchaus die eigene aktuelle Situation entdecken und dann ist’s eben auch eine recht konkrete Anleitung für das eigene Tun.
Das trifft es recht gut.

Als der Holzige noch im Forum war, hat er Interpretationen IGing-Ziehungen angeboten. Ich wandte mich an ihn mit einem Thema, welches mich seinerzeit beschäftigte.

Das Ergebnis verstand ich nicht sofort.

Nach und nach, im Prozeß, offenbarte sich der Weg.
 
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