Humor in unserer Gesellschaft

[Tarbagan]

Man sieht einen Mann mit einem Messer und Worten, die vermuten lassen, dass er gleich eine Frau töten wird. Der "Witz" ist, dass es um Erdnussbutter geht.
Ich hab dort eine Diskussion angefangen, was daran so witzig sein soll, worauf mir erklärt wurde "Das Lustige daran ist das unerwartete Ende."

Und da stell ich mir einfach die Frage, was ist das für ein Denken, das davon ausgeht, normalerweise würde da jetzt ne Frau abgestochen - das ist normal - und das "Lustige" ist eben die unerwartete Erdnussbutter.
Das ist in meinen Augen signifikant für die Verrohung der Gesellschaft und auch das Verhalten gegenüber Frauen - normal sie abzustechen aus "Liebe" - und deswegen sooooooo humorig, wenns nicht passiert.

Das ist doch mega Quatsch.
Die Leute finden doch nicht das Töten einer geliebten Frau "normaler" als Erdnussbutter zu essen.
In diesem Zusammenhang ist das aber völlig legitim - kaum ein (normaler) Mensch spricht mit seinem Essen, das Messer wird nicht wie beim Essen gehalten auf Bild 3, im ersten Bild sieht es aus als würde der Charakter auf den Beobachter zugehen und ihn packen wollen, usw, dazu die pathetischen Texte etc.

Darin zuerst eine Gewalttat zu vermuten hat nix mit "Verrohung der Gesellschaft" zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Wenn jemand mit ner blutigen Axt brüllend auf mich zuläuft, erwarte ich auch nicht, dass er mir ein Beil zum Holzhacken verkaufen möchte.

In gewisser Hinsicht ist das Comic damit ein wenig wie der Vorspann zur Fernsehserie Dexter, die mit ähnlicher Symbolik spielt:
https://www.youtube.com/watch?v=ej8-Rqo-VT4


Übrigens sehr stereotypisierend von dir, automatisch davon auszugehen, es ginge um eine Frau, die getötet werden soll, nur weil der Protagonist ein Mann ist. Soll auch Männer geben, die Männer lieben.

 

[Lucia]

Übrigens sehr stereotypisierend von dir, automatisch davon auszugehen, es ginge um eine Frau, die getötet werden soll, nur weil der Protagonist ein Mann ist. Soll auch Männer geben, die Männer lieben.

Ja, wie kann ich nur, ist ja so selten ...

„Die Zeit nach der Trennung ist die gefährlichste Zeit im Leben einer Frau“ – diese aus der forensischen Psychiatrie bekannte Gefährdungseinschätzung hat nach Meinung von Forschern nichts an Aktualität eingebüßt. Meist sind es Männer, die ihren Intimpartner töten. Mord aus Liebe? Totschlag im Affekt? Der Psychiater Andreas Marneros bezeichnet diese Taten als Intimizide."


..

 

[GrauerWolf]

...das Messer wird nicht wie beim Essen gehalten auf Bild 3,

Öh ha? Solange das (Brötchenschmier-)Messer so gehalten wird, ist allenfalls komisch im postulierten Zusammenhang. Erst wenn's wie beim Essen gehalten wird (tief und anders rum) oder mit dem Klingenrücken am Unterarm "angelehnt" (Heft am Daumen) wird's brenzelig...

So gesehen kommt nicht mal die Intention des Comics rüber, wenn man darum weiß. Das kann man drehen und wenden, wie man will, das Comic ist einfach nur schlecht, so oder so, und in keiner Hinsicht irgend wie lustig.

LG
Grauer Wolf

 

[Tany]

Das ist doch mega Quatsch.
Die Leute finden doch nicht das Töten einer geliebten Frau "normaler" als Erdnussbutter zu essen.
In diesem Zusammenhang ist das aber völlig legitim - kaum ein (normaler) Mensch spricht mit seinem Essen, das Messer wird nicht wie beim Essen gehalten auf Bild 3, im ersten Bild sieht es aus als würde der Charakter auf den Beobachter zugehen und ihn packen wollen, usw, dazu die pathetischen Texte etc.

Darin zuerst eine Gewalttat zu vermuten hat nix mit "Verrohung der Gesellschaft" zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Wenn jemand mit ner blutigen Axt brüllend auf mich zuläuft, erwarte ich auch nicht, dass er mir ein Beil zum Holzhacken verkaufen möchte.

In gewisser Hinsicht ist das Comic damit ein wenig wie der Vorspann zur Fernsehserie Dexter, die mit ähnlicher Symbolik spielt:
https://www.youtube.com/watch?v=ej8-Rqo-VT4


Übrigens sehr stereotypisierend von dir, automatisch davon auszugehen, es ginge um eine Frau, die getötet werden soll, nur weil der Protagonist ein Mann ist. Soll auch Männer geben, die Männer lieben.

*chchch

 

[kona]

ich glaub mann sein ist genau so schwierig in unserer total neurotischen gesellschaft, wie frau sein...

 

[Hellequin]

Das ist doch mega Quatsch.
Die Leute finden doch nicht das Töten einer geliebten Frau "normaler" als Erdnussbutter zu essen.
In diesem Zusammenhang ist das aber völlig legitim - kaum ein (normaler) Mensch spricht mit seinem Essen, das Messer wird nicht wie beim Essen gehalten auf Bild 3, im ersten Bild sieht es aus als würde der Charakter auf den Beobachter zugehen und ihn packen wollen, usw, dazu die pathetischen Texte etc.

Darin zuerst eine Gewalttat zu vermuten hat nix mit "Verrohung der Gesellschaft" zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Wenn jemand mit ner blutigen Axt brüllend auf mich zuläuft, erwarte ich auch nicht, dass er mir ein Beil zum Holzhacken verkaufen möchte.

In gewisser Hinsicht ist das Comic damit ein wenig wie der Vorspann zur Fernsehserie Dexter, die mit ähnlicher Symbolik spielt:
https://www.youtube.com/watch?v=ej8-Rqo-VT4


Übrigens sehr stereotypisierend von dir, automatisch davon auszugehen, es ginge um eine Frau, die getötet werden soll, nur weil der Protagonist ein Mann ist. Soll auch Männer geben, die Männer lieben.

Danke.

Lustig finde ich den Comic trotzdem nicht. Die Pointe ist uralt.

 

[Hellequin]

Und da stell ich mir einfach die Frage, was ist das für ein Denken, das davon ausgeht, normalerweise würde da jetzt ne Frau abgestochen - das ist normal - und das "Lustige" ist eben die unerwartete Erdnussbutter.
Das ist in meinen Augen signifikant für die Verrohung der Gesellschaft und auch das Verhalten gegenüber Frauen - normal sie abzustechen aus "Liebe" - und deswegen sooooooo humorig, wenns nicht passiert.

Du würdest dich wahrscheinlich schlapplachen, wenn es umgekehrt wäre. Sagen wir, wenn erst der Eindruck erweckt wird, eine Frau wolle Eis essen, und die Pointe dann dahingehend lautet, dass sie gerade einem Mann die Augen rausdrückt. Das würde deine Hypersensibilität in eine angenehme Richtung lenken und du hättest den Tag deines Lebens. Oder so.

 

[PsiSnake]

Zitat: Du würdest dich wahrscheinlich schlapplachen, wenn es umgekehrt wäre. Sagen wir, wenn erst der Eindruck erweckt wird, eine Frau wolle Eis essen, und die Pointe dann dahingehend lautet, dass sie gerade einem Mann die Augen rausdrückt. Das würde deine Hypersensibilität in eine angenehme Richtung lenken und du hättest den Tag deines Lebens. Oder so.

Der Kommentar war schon lustiger (da es in einem Streich diese Szene und Lucias Aufreger parodiert)

 

[Loop]

So, jetzt mein Senf, weil da eh nix kommt.

Ich bin über diesen Comic gestolpert, mit relativ viel Kommentaren, die ihn sehr lustig fanden.
Und zwar deutschsprachige Menschen, liebe Yogurette, insofern also schon auch in unsere Gesellschaft passend.

Man sieht einen Mann mit einem Messer und Worten, die vermuten lassen, dass er gleich eine Frau töten wird. Der "Witz" ist, dass es um Erdnussbutter geht.
Ich hab dort eine Diskussion angefangen, was daran so witzig sein soll, worauf mir erklärt wurde "Das Lustige daran ist das unerwartete Ende."

Und da stell ich mir einfach die Frage, was ist das für ein Denken, das davon ausgeht, normalerweise würde da jetzt ne Frau abgestochen - das ist normal - und das "Lustige" ist eben die unerwartete Erdnussbutter.
Das ist in meinen Augen signifikant für die Verrohung der Gesellschaft und auch das Verhalten gegenüber Frauen - normal sie abzustechen aus "Liebe" - und deswegen sooooooo humorig, wenns nicht passiert.

Auf einige - auch kindische - Kommentare hier im Thread geh ich erst gar net ein.
Aber die Gründe, warum das Comic nicht lustig gefunden wird, sprechen auch für sich.

Ich finds nicht lustig, wegen der Aussage, die damit gemacht wird!

...

Bei Witzen ist es aber meistens gerade das unerwartete, was den Witz ausmacht, die Pointe.

Und gerade Sachen, über die man in echt nicht lachen würde, oft sogar recht böse Sachen, sind in einem Witz etwas anderes. Ein Witz entzieht sich der politischen Korrektheit, bringt Sachen zur Sprache, dient auch oft zur Verarbeitung von schlimmen Dingen oder Kritik.

http://de.wikipedia.org/wiki/Witz

Es gibt schon sehr böse Witze, der hier war letztens in der Zeitung:

Wahrsagerin: " Morgen stirbt ihr Mann ganz plötzlich." Kundin: "Weiß ich, sagen sie mir lieber, ob ich freigesprochen werde."

Jeder, dem ich das erzählt habe, hat darüber gelacht, aber kein einziger dieser Menschen würde in echt über so etwas lachen oder befürwortet Gewalt, im Gegenteil.

 

[Daly]

Es gibt schon sehr böse Witze, der hier war letztens in der Zeitung:

Wahrsagerin: " Morgen stirbt ihr Mann ganz plötzlich." Kundin: "Weiß ich, sagen sie mir lieber, ob ich freigesprochen werde."

Jeder, dem ich das erzählt habe, hat darüber gelacht, aber kein einziger dieser Menschen würde in echt über so etwas lachen oder befürwortet Gewalt, im Gegenteil.

Mag sein Loop, sry, aber ich kann über sowas nicht lachen. bei mir löst das nur ein mulmiges Gefühl aus:-(
Was hältst du zb von "oh Herr Meier der Wald ist aber gross und unheimlich- Ja, Anna, stell dir vor, ich muss später noch alleine zurückgehen"
....