Ich kannte früher einige Dealer und einen „Amphetaminkoch“, der auch in den NaWis promoviert hatte (Chemiker, nebenbei auch Familienvater etc.). Leider habe ich keinerlei Geburtsdaten vorliegen, nicht einmal den Tag. Meth hatte er nicht hergestellt, das ist nämlich eher in den Staaten salonfähig. In Deutschland sind selbst sozial isolierten Szenegängern, die Drogen konsumieren, Methkonsumenten zu „schäbig“, ähnliches gilt auch für Heroin. Es gibt da also verschiedene „Klassen“ – es gibt ja auch die „Natur hilft gegen alles“-Kiffer, die keine „Pepnasen“ mögen und was auch immer.
O.g. Chemiker hatte Amphetamine (alpha-Phenethylamine) wie das namensgebende Amphetamin (in AT,CH,D,NL im Szenejargon „Pep“, international als „Speed“ bezeichnet, medizinisch bei ADHS und Narkolepsie angewandt (oder dessen D-Enantiomer mit (=Lisdexamfetamin) oder ohne „Lysinierung“ (=Dexamfetamin)) und Methylendioxyamphetaminderivate wie Methlyendioxyampehtamin (=MDMA, Hauptwirkstoff der Droge Ecstasy, aber auch als „Kristalle“ in der Szene verbreitet, keine medizinische Anwendung) synthetisiert.
Beide Substanzen unterstehen in D dem BtMG, erstere ist verkehrs- und verschreibungsfähig (siehe oben, daher in Anlage 3), letztere ist eine „Nur-Droge“ ohne medizinischen Nutzen (daher Anlage 1), da der dosierte Einsatz von SSRI-Antidepressiva im Gegensatz zu dem einer im überschwänglichen Maße Serotonin-ausschüttenden Bombe wie MDMA sinnvoller erscheint.
Durch die serotonerge Komponente eignet sich MDMA eher zur Interaktion mit Mitmenschen/zum Feiern (hpst. Serotonin- und Noradrenalinspiegel werden erhöht), während Amphetamin primär aufputscht (hpst. Noradrenalin- und Dopaminspiegel werden erhöht), ergo eine Person auch „nüchtern“ erscheinen lässt, sich daher zur Leistungssteigerung anwenden lässt (Prüfungen bspw., für den 5. Nachtdienst in Folge, etc.), sicherlich dosisabhängig.
Amphetamin besitzt daher ein weitaus größeres Suchtpotential (auch der dopaminergen Komponente wegen (Stichwort Belohnungszentrum), doch auch wegen der Möglichkeit der Alltagsintegrität)).
(N-)Methylamphetamin ist noch weitaus suchterzeugender, da das Verhältnis der Freisetzung von Noradrenalin zu Dopamin zugunsten letzterem verschoben ist, daher ist die Ehrfurcht etwas größer und das "Crystal-Meth"-Stigma in Deutschland dementsprechend gegeben, sodass vermehrt auf "den kleinen Bruder" ausgewichen wird, der auch weitaus günstiger herzustellen ist.
Das wusste besagter Chemiker eben und hatte einen kleinen Kreis gegründet, sich hauptsächlich auf die Herstellung von Amphetamin beschränkt und nach eigenen Angaben überdurchschnittlich viele Akademiker damit versorgt (u.a. Anwälte und Ärzte).
Ich habe zu keiner o.g.Person mehr Kontakt, da ich auch nicht mehr in den Konsumierkreisen verkehre; bin da herausgewachsen, da ich selbst nie aus Sucht oder Verzweiflung konsumiert hatte, sondern aus Neugier an Rauschzuständen und den damit verbundenen Wirkungen aus neurobiologischer/medizinischer Sicht. Es ging da auch mehr um „Rauschforschung“ und das auch kontrolliert.
Wir bringen aber alle ganz andere Ausgangssituationen mit… Es mag merkwürdig klingen, wenn man sagt, dass man um die 30 verschiedene Drogen ausprobiert hatte.
Ich find’s echt schade, dass ich die Daten des o.g. Amphetaminkochs nicht vorliegen habe… ich würde ferner gerne wissen, was aus ihm geworden ist; Kontakt besteht nämlich keiner.
Ich weiß aber, dass er sich dazu irgendwie berufen fühlte und keine große Verantwortung tragen wollte, da jeder Erwachsene seines Glückes Schmied sei.
Also ein interessantes und durchaus rationales Weltbild, das die Flucht aus der Verantwortung zeigt.
(Radizes habe ich leider nur von Konsumenten vorliegen, aber die sind nicht so spannend fürs Thema :/)