Trixi Maus:
Nun, also zunächst einmal hat ja jede Information eine bestimmte Güte. Das wird ja gerne dann diskutiert im Rahmen wissenschaftlicher "Beweise": das soll dann qualitativ hochwertige Information sein, was da z.B. veröffentlicht wird. Dabei ist das eben ja immer nur der monetäre "Mainstream", der da als Information erscheint. Und was für eine Qualität ein solcher Mainstream liefert, das sieht man dann am Erscheinungsbild der Gesellschaft und der Volksgesundheit. Und das ist alles heute verheerend.
{Wo liegen die Gründe? Weshalb der allgemeine Qualitätsverlust?
Weshalb unterfordert man die Kinderhirne?
Das ist Synapsenraub - eine verpasste "Komplexifizierung", die zur Folge hat, daß man sich nur noch simpel durchs Leben zu schlagen weiss.}
Ich denke, es ist in der Tat die mangelnde "Homogenisierung", wie Du das nennst. Wir leben in Klassensystemen, man könnte heute glatt von einem Kastenwesen wie im alten Indien sprechen. Und vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden ist nur eine andere Ausdrucksweise für spirituelles Wachstum. Auf einer anderen Spieloberfläche eben.
{Die Threadabsichten waren nicht so nett wie du das vielleicht siehst, es geht schon um das niedrige und immer niedrigere Niveau in Verlagswesen und Medien. Homogenisierung im Sinne einer leichten Verdaulichkeit - das bringt mit sich die Unfähigkeit, "Komplexeres" zu verdauen, auf verdaulicher wie intellektueller Ebene.
Sieh' dir mal heutige Tierdokus an: sind zu Kopulations- und Mordshows verkommen. Hauptsache Voyeurismus und Sensationsgeilheit werden befriedigt.
Die Medien kommen ihrem eigentlichen Bildungsauftrag nicht mehr nach.
Die Veränderung hat man sehr gut nach der Liberalisierung des Sendermarktes gesehen: zunehmende Rolle der Werbeaufträge ---> Trivialisierung.
Auch in der Schule - wo die Basis für die Allgemeinbildung gelegt werden sollte - mischt die Wirtschaft immer mehr mit.
Etwas "verständlich" machen ist ja auch für mich durchaus wichtig (wobei das immer nur für den Anfang gelten kann, um sich "vertraut" zu machen) -
beobachtbar ist aber eine zunehmende Simplifizierung, was kontraproduktiv ist.
DAS ist die "Amerikanisierung" der Kultur.}
(...)
Nur: heute- bei mir war das auch so- sind die Kinder schon durcheinander, wenn sie geboren werden, sagt man.
Ich persönlich sehe das so: die Welt ist durcheinander.
Und der Einzelne paßt sich nur an und bemüht sich verzweifelt, sein Plätzchen zu finden.
Dabei ist das Leben Bewegung und das wird auch immer so bleiben.
Wenn ich anfange und sage: "das ist so", dann mache ich einen systemischen Fehler in Gottes Universum. Die "Tiefe" genau wie die "Höhe" wird immer nur exakt von der Erdoberfläche aus erreichbar sein. Das wird sich nie ändern, weil es Zeit gibt.
Und es ist die Frage: wofür nutzt man die? Zur Teilnahme an einer zerfallenden Gesellschaft oder zum Aufbau einer neuen Gesellschaft? Eine Frage der Visionen, die man teilt. Und die formulierte Vision, die wäre vielleicht "Neues Wissen". Das, was gehen könnte.
{Ein erster Schritt:
Raus mit der Wirtschaft aus der Kultur.}
Ich mag Dich gern, ET. Nur mal so am Rande. Und weil heut das Sams da ist.
{Ganz meinerseits, auch wenn heute
tag ist.}
Meine Nase ist übrigens schon viel freier, ET, libera Nose. (Du weißt, ich nehm mir, was ich mit den Augen kriegen kann.)