Joey, der Placebo-Artikel ist interessant hab ihn erst zur Hälfte durch, aber demnach sollte vielleicht alles mit Placebo behandelt werden das käme ja viel billiger.
Vorsicht. In kontrollierten Studien versucht man ja Verfahren zu finden, die
besser als der Placebo-Effekt wirken. Das ist nicht so einfach. Ansonsten hast Du aber Recht: Der Placebo-Effekt soll zusätzlich und fördernd mit eingesetzt werden.
Bevor jetzt wieder Kritikpunkte gegen das Doppelblind-Verfahren kommen: Ich spreche hier vom Grundprinzip; also, dass weder Patient noch untersuchender Arzt wissen, ob Wirkstoff- oder Kontrollgruppe. Das hat mit den durchaus angreifbaren Feinheiten der Anwendung - z.B. dass Studien nur an mittelalten Männern durchgeführt werden - nichts zu tun.
(...) Wie verträgt sich das mit dem Placebo-Effekt ?
Es ist ja nicht nur der Placebo-Effekt, der auf der Kritikpunkte-Liste steht.
Was die Mittelgabe bei Tieren betrifft bei den Widerspenstigen versucht Mensch es ihnen ins Mäulchen zu stopfen und wenn das nicht gelingt, kommt es halt in ein Bröckchen Leberwurst oder was anderes nicht anders als bei anderen (konventionellen) Mitteln auch, die ja oft vorher gegeben wurden und NICHT halfen.
Und wenn z.B. in einer Schweine- oder Kuhmast ein h. Mittel ins Wasser oder Futter gegeben wurde, kann wohl kaum von liebevoller Zuwendung die Rede sein. Einen Link dazu mit Ergebnissen hatte ich gegeben.
Hier lässt Du jetzt einen Punkt (wohlwissend?) aus: Da stand nicht nur etwas von liebevoller Zuwendung, sondern auch etwas darüber, dass jemand den Gesundheitszustand der Tiere beurteilen muss. Wenn also ein Tierarzt, der an Homöopathie glaubt, einem ganzen Kuhstall ein Mittel ins Trinkwasser gibt, wie wird er hinterher deren Gesundheitszustand beurteilen? Darum geht es ja immer um
Doppelblind-Studien.
Und was Fraters Vorschlag betrifft: es weiß niemand vorher, welche Symptome einer bei einer Arzneiprüfung produziert.
Es hat aber jemand beispielsweise Vermutungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Experimentatoreffekt
Gerade darum ist es wichtig, Versuche sehr sorgfältig zu gestalten und zu kontrollieren.
Du kannst weiter diskutieren aber es wird nix wirklich was nützen du weißt einfach zuwenig darüber.
Stimmt, ich weiß nicht so viel darüber, wie beispielsweise Du. Aber ich weiß umso mehr über gute wissenschaftliche Methodik. Und auch, wenn Gawyrd behauptet, dass sich darüber ausrechend Gedanken gemacht werden: Wenn ich dann lese, dass bei einer Arzneimittelprüfung wie Du sie gemacht hast, die Symptombesprechung gemeinsam stattfand mit Leuten am Tisch, die wussten, welches Mittel gegeben wurde... und ohne Kontrollgruppe etc.
Oder von einem alten dementen Mann, der sich immer beruhigte, wenn ein homöopathisches Mittel versprüht wurde... wie kann man nur auf den Gedanken kommen, dass er sich aus anderen Gründen beruhigt, als dass es ein homöopathisches Mittel ist, was da versprüht wurde, wie z.B. dass er müde wurde, dass er den Geruch der Trägersubstanz mag, dass er das Sprühgeräusch mag... Wahrlich irrsinnige Ideen, denen man keinerlei weitere Aufmerksamkeit mehr schenken muss, erst recht nicht, wenn sie von jemadem kommen, der von Homöopathie keine Ahnung hat, denn wir wisen ja, dass es nur das Mittel sein kann, was da Wirkung zeigte
Dann sehe ich, dass über die Kritikpunkte eben NICHT ausreichend nachgedacht wurde (wie Gawyrd behauptet).
Viele Grüße
Joey