"Holcaust verjährt nie"

Du verrennst Dich da total, PsiSnake. Lies doch mal psychologische Fachliteratur dazu, dann wirst Du sehen, was Shimon meinte mit der "minituösen Gründlichkeit" der Deutschen. Das hat mit der Zwanghaftigkeit der preussischen Erziehung zu tun. Auch das ist einfach nur krank und keineswegs mythisch. Shimon hat das auch nicht so geschrieben, als wäre es ein Kompliment. Wenn Du das noch näher unter die Lupe nehmen willst, dann eröffne doch einen eigenen Thread dafür, dann können wir darüber schreiben. Aber hier geht es um die Opfer und ihr Leid und nicht die Täter und deren kranke Psyche!

Es ist auch ein Problem, wenn man negative Singularitäten formuliert.

Denn sowas wie eine Singularität existiert normal nicht in der Welt. Das hat daher immer einen quasi mystischen Charakter.

Ansonsten sehe ich dieses Unterforum eigentlich als Diskussionsunterforum (so wie ich auch darüber im Geschichtsunterricht diskutiert habe) Weiß nicht ob man hier reines Gedenken erwarten kann und andere haben es auch nicht so verstanden.
 
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Es ist auch ein Problem, wenn man negative Singularitäten formuliert.

Denn sowas wie eine Singularität existiert normal nicht in der Welt. Das hat daher immer einen quasi mystischen Charakter.

Ja, es gibt keine Singularität der Deutschen. Es war einfach nur primitiv und in keinster Weise erhebend, auch nicht in einer Art von dunkler Mystik. Die Singularität besteht nicht bei den Tätern, sondern bei den Opfern - 6 Millionen, so viele einzigartige Menschen, die auf grausame Weise umgebracht wurden und die gehört werden wollen, auch nach ihrem Tod.
 
@PsiSnake

Dann lies nochmal Shimons Eingangsposting:

Unter dieser Titelschreibt heute die Frankfurter ... und ich meine das auch, mindestens für den Menschen die es er, - und überlebt haben. Ich glaube kaum, das die nachfolgende Genarationen es annehenrd Nachfühlen können, was das ein Gefühl ist das erlbet und überlebt zu haben.

Immer wieder, bei jeden Diskussion, höre ich "Antisemismus-Keule" oder "Shoah-Keule" als "Argument" und es stimmt so hinten und vorne nicht... Wir meinen nicht, dass die "Nachgeborenen" irgendein Schuld hätten, was damals passiert ist <ber Uns ist es klar: Wir müssen darüber sprechen was wir erlebt haben.

Gedenktage sind wichtig, auch für Uns, und ich denke heute an meine Angehörige, die in Auschwitz umgekommen sind. Und es vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht an Sie denken würde... Das hat nichts mit Vergeben oder nicht Vergeben zu tun, das ist für mich einfach die normale Trauerarbet...heute denke ich in eine besondere weise an Sie und habe für jedes mitglied meiner Famile eine Kerze angezündet.

Shalom.

Shimon
 
Ansonsten sehe ich dieses Unterforum eigentlich als Diskussionsunterforum (so wie ich auch darüber im Geschichtsunterricht diskutiert habe) Weiß nicht ob man hier reines Gedenken erwarten kann und andere haben es auch nicht so verstanden.

Doch, kann man, denn Walter hat es im gleichen Unterforum auch getan und verlangt, schau hier:

Bitte keine pro/contra Diskussion über das Gedenken an den Holocaust
 
Doch, kann man, denn Walter hat es im gleichen Unterforum auch getan und verlangt, schau hier:

Das ist erstens nicht der selbe Thread, und für mich ist so ein Gedenktag eben auch ein Anlass darüber zu sprechen und zu diskutieren (da steht auch nicht, dass das bitte nicht passieren soll), und zweitens ist das bei mir nun auch keine Pro/Contra Diskussion über das Gedenken an den Holocaust.
Ich habe hier immer wieder gesagt, dass es richtig ist zu gedenken, und dass es auch kein rein historisches Ereignis ist (zumindest solange wie noch direkte Nachkommen von Opfern leben).

Ja, es gibt keine Singularität der Deutschen. Es war einfach nur primitiv und in keinster Weise erhebend, auch nicht in einer Art von dunkler Mystik. Die Singularität besteht nicht bei den Tätern, sondern bei den Opfern - 6 Millionen, so viele einzigartige Menschen, die auf grausame Weise umgebracht wurden und die gehört werden wollen, auch nach ihrem Tod.

Auch darin unterscheidet es sich nicht prinzipiell von anderen Völkermorden. Für die anderen Opfer war es genauso schlimm. Man kann es auch mit anderen Geschehnissen dieser Art vergleichen, mit dem Ergebnis, dass es hier mehr Opfer gab als in anderen Fällen, aber es ist eben kein singuläres unvergleichbares Ereignis für das man irgendwie Hitler als Inkarnation des Bösen usw. braucht. Relativierung ist es auch nicht, wenn man gegen diese Mystifizierung ist sondern Relativierung ist es wenn man behauptet, dass es weniger Opfer waren oder dass es kein Völkermord war usw.

Ich sage auch, dass es der schlimmste Völkermord war (wegen größter Opferzahl und durchaus auch teilweise wegen der Brutalität), aber es ist nichts was irgendwie in anderer Form darüber hinausgeht, weshalb dann dieses Ereignis auf einer prinzipiell ganz anderen Ebene stehen würde als die anderen Genozide.

Für Deutschland ist es natürlich nochmal wesentlich relevanter als andere Genozide, weil Deutschland dafür verantwortlich war.
 
@PsiSnake
Würdest Du das alles so auch einem älteren Mann auf dem Bänkchen im Park erklären, der neben Dir sitzt und sich vertrauensselig an Dich wendet, um von seinem Leben zu erzählen, von seiner Trauer um seine Angehörigen, die in Auschwitz starben? Glaubst Du wirklich, dass er Deine "Theorien" dazu hören will? Nicht viel eher Worte des Mitgefühls und der Anteilnahme? Was meinst Du? Was würdest Du diesem Mann sagen, wenn er Dich anspräche im Park auf eurer gemeinsamen Bank oder irgendwo sonst, wo ihr euch persönlich begegnet und Du in seine Augen blickst?
 
@PsiSnake
Würdest Du das alles so auch einem älteren Mann auf dem Bänkchen im Park erklären, der neben Dir sitzt und sich vertrauensselig an Dich wendet, um von seinem Leben zu erzählen, von seiner Trauer um seine Angehörigen, die in Auschwitz starben? Glaubst Du wirklich, dass er Deine "Theorien" dazu hören will? Nicht viel eher Worte des Mitgefühls und der Anteilnahme? Was meinst Du? Was würdest Du diesem Mann sagen, wenn er Dich anspräche im Park auf eurer gemeinsamen Bank oder irgendwo sonst, wo ihr euch persönlich begegnet und Du in seine Augen blickst?

Das hier ist aber kein solcher Ort und ist auch keine Gedenkveranstaltung, sondern ein Diskussionsforum.

Ich hatte eben immer das Gefühl, dass die Idee, dass etwas singulär sei dazu führt, dass eine (wenn hier auch massiv negative, aber das ist auch nicht ganz unproblematisch) Mystifizierung eintritt. Welche Ereignisse sind (oder sollen) denn sonst noch singulär sein? Meistens handelt es sich um angebliche religiöse Ereignisse.

P.S: Dieses Thema wollte ich aber auch nicht unbedingt haben. Es wurde schlicht Thema und ich habe was dazu und auf die Reaktionen darauf gesagt.
 
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@PsiSnake
Ein Forum ist jedoch nicht nur zum Diskutieren da, sondern auch zum Erfahrungsaustausch (steht sogar bei Wikipedia) - also eben doch die Parkbank, worauf Du nicht eingehst. Was macht Dir dabei Angst? Merkst Du womöglich, wie unpassend Deine Theorien in einem solchen persönlichen Moment der Begegnung wären? Fühlst Du womöglich, dass Shimon sich in nichts von diesem Mann unterscheidet und dieselbe Sensibilität für seine Geschichte erwarten darf?

Da bräuchte es eben dann eine andere Kommunikationsform, auf die Du Dich jedoch nicht einlässt, auch wenn Shimon in seinem Eingangsposting etwas sehr Persönliches erzählt, was eigentlich eine ebenso persönliche Antwort erfordert - und keine Theorien.
 
@PsiSnake
Ein Forum ist jedoch nicht nur zum Diskutieren da, sondern auch zum Erfahrungsaustausch (steht sogar bei Wikipedia) - also eben doch die Parkbank, worauf Du nicht eingehst. Was macht Dir dabei Angst? Merkst Du womöglich, wie unpassend Deine Theorien in einem solchen persönlichen Moment der Begegnung wären? Fühlst Du womöglich, dass Shimon sich in nichts von diesem Mann unterscheidet und dieselbe Sensibilität für seine Geschichte erwarten darf?

Da bräuchte es eben dann eine andere Kommunikationsform, auf die Du Dich jedoch nicht einlässt, auch wenn Shimon in seinem Eingangsposting etwas sehr Persönliches erzählt, was eigentlich eine ebenso persönliche Antwort erfordert - und keine Theorien.

Der diskutiert ja schon seit Jahren mit allen hier über das Thema, weil er Antisemitismus und Schoah zum Thema machen will, was ich auch richtig finde. Ich bin absolut nicht der Meinung, dass wir da genug dazu gesagt hätten. Daher ist das aber nicht vergleichbar.

Etwas persönlicheres habe ich dazu auch schon an anderen Stellen geschrieben.
 
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Etwas persönlicheres habe ich dazu auch schon an anderen Stellen geschrieben.

Ich kenne meine Mutter schon seit meiner Geburt, sehe sie auch täglich, hätte also sicher schon "an anderer Stelle" etwas Persönliches zu ihr gesagt, aber stell Dir vor: Wenn sie mich mit etwas Persönlichem anspricht, habe ich auch jetzt noch das Bedürfnis, ihr passend persönlich zu antworten, damit sie weiß, wie sehr ich sie schätze in ihrem ganzen Wesen und Sein. Und genau so mache ich es mit jedem anderen, der etwas Persönliches von sich erzählt, das immer wieder neu auch bei denselben Themen.

In der Psychologie wird das "erlebte Rede" genannt. Wenn Du darauf nicht eingehst, distanzierst Du Dich durch Rationalisierung, das ist eine Abwehrreaktion. In anderen Worten: Du gehst auf die erlebte Rede nicht ein und wehrst es mit Deiner rationalen, verallgemeinernden Sprechweise ab, damit Du keine Gefühle zu dem von Shimon Gesagten zulassen musst. Dein Kopf gibt antwortet, obwohl Shimon Dein Herz angesprochen hat in seinem gefühlvollen Eingangsposting. Was fühlst Du, wenn Du Shimons Bericht über seine ermordete Familie liest?
 
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