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ich drück die daumen, dass es nicht höher wird, sondern schnell zurück geht
Ich bin nicht betroffen und ich spende nicht.Seid Ihr selber betroffen?
Helft Ihr Betroffenen, spendet Ihr?
Ich bin nicht betroffen und ich spende nicht.
Ich schaufel aber 10 Stunden am Tag Seite an Seite mit Mannschaftlern Schlamm aus Wohnungen.
Ich lass mich dafür auch feiern - heute war ich sogar im Fernsehen!Echt vorbildlich!
Ich lass mich dafür auch feiern - heute war ich sogar im Fernsehen!
Ne aber im ernst; der Zusammenhalt in den betroffenen Gemeinden ist der Wahnsinn. So viele Leute packen mit an, der Großteil davon Freiwillige und Studenten, spontane Freundschaften werden geschlossen, alle ackern auf das gleiche Ziel hin, auch wenn es manchmal noch so deprimierend ist, die ganze Zerstörung zu sehen. Die Beseitigung des ganzen Schmodders geht rasend voran - und muss das auch, weil sobald die Sonne den Schlamm trocknet, wird er fest wie Beton und muss mit schweren Geräten aufgebohrt werden.
Heute hat eine kleine blonde 14jährige Tussi mit Hellokitty-Stiefel neben mir geackert - das Mädel hat eine Schippe nach der anderen weggezerrt, da haben sogar die Mannschaftler gestaunt. Ich hab sie dann gefragt: "Bist du Anwohner hier?" - "Nein, freiwillig". Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen!
Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge, die mich wütend machen. Einerseits natürlich die Hochwassertouristen, die nur zum Gaffen herkommen und allen im Weg stehen. Aber auch einige Leute, die "pro forma" herkommen, 10 min im Schlamm rumwühlen und dann mit ihrem iPhone ein halbstündiges Fotoshooting von sich machen, um sich dann auf facebook als großer Katastrophenheld darzustellen (was nicht heißen soll, dass ich das nicht auch mache, aber ich hab dafür zumindest gestern meine Stiefel völlig vollgeblutet und mich mitten auf ner Autobrücke ausgezogen, um meine wasserfeste Hose auszuleeren ).
Richtig verstörend find ich es auch, wenn ich von einem Krisenherd zum nächsten gehe und dabei durch die Innenstadt laufe - dort sitzen die Leute dann im Sonnenschein bei einem schönen Kaffee, legen die Beine hoch und lassen es sich gutgehen - wo 500 Meter weiter Freiwillige kübelweise ölverseuchtes Wasser aus fremden Kellern hochzerren. So eine völlige Ignoranz macht schon ein bisschen sauer, so: "Ich bin nicht betroffen, also betrifft es mich nicht". Aber wie gesagt; zum Glück gibt's genug Leute, die kräftig mitanpacken.