Hochsensibel (HSP)

falls es sowas überhaupt gibt, die Datenlage ist mehr als spärlich und die Theorie extrem umstritten



Ich denke das gibt es. Hatte früher viel mit Pferden zu tun und bei Pferden sind Merkmale wie Reizoffenheit bzw "in allen Situationen die Ruhe weg haben" zu einem grossen Teil erblich, und die Bandbreite zwischen Individuen, die nie schlechte Erfahrungen gemacht haben ist beträchtlich. Es gibt Pferde die hören überall die Ameisen husten und sind extrem reaktiv auf alle Umweltreize, es gibt welche, die sind nicht aus der Ruhe zu bringen.

Bei Hunden ist es ganz ähnlich. Also warum sollte die Reizverarbeitung bei Menschen nicht auch so eine grosse Variabilität haben?
 
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Ich denke das gibt es. Hatte früher viel mit Pferden zu tun und bei Pferden sind Merkmale wie Reizoffenheit bzw "in allen Situationen die Ruhe weg haben" zu einem grossen Teil erblich, und die Bandbreite zwischen Individuen, die nie schlechte Erfahrungen gemacht haben ist beträchtlich. Es gibt Pferde die hören überall die Ameisen husten und sind extrem reaktiv auf alle Umweltreize, es gibt welche, die sind nicht aus der Ruhe zu bringen.

Bei Hunden ist es ganz ähnlich. Also warum sollte die Reizverarbeitung bei Menschen nicht auch so eine grosse Variabilität haben?
Die hat sie sicherlich, die Frage ist nur, was ist das wirklich und bei wem tritt es wann auf, wie entsteht das und mit was korreliert das.
Spätestens seitdem man weiß, dass selbst der IQ keine feste, sondern eine äußerst labile Größe ist (1965 Rosenthal-Experiment), ist das Wort "Charakter" oder auch "Persönlichkeitsmerkmal" als feste, lebensüberdauernde Größe raus aus den Köpfen.

Meiner Ansicht nach haben fast alle Menschen die Fähigkeit, alle denkbaren "Persönlichkeitsmerkmale" zu erlernen, zu verlernen und auch neu zu lernen.
Hinzu kommen die unterschiedlichen Lebensphasen: so gut wie jedes Kind denkt über gewisse Phasen hinweg, dass es "anders" sei (das gehört zu einer normalen Entwicklung dazu). Ob das jetzt gut oder schlecht "endet", liegt letztendlich am Umfeld, an so vielen Faktoren, die im Nachhinein kaum aufzudröseln sind.
Es gibt immer wieder Lebensphasen und auch Lebensumstände, in denen man extrem sensibel oder auch extrem unsensibel ist/ sein kann/ wahrnimmt und zwar jeder.

Das über einen Kamm zu scheren, halte ich für viel zu oberflächlich.
 
Die hat sie sicherlich, die Frage ist nur, was ist das wirklich und bei wem tritt es wann auf, wie entsteht das und mit was korreliert das.
Spätestens seitdem man weiß, dass selbst der IQ keine feste, sondern eine äußerst labile Größe ist (1965 Rosenthal-Experiment), ist das Wort "Charakter" oder auch "Persönlichkeitsmerkmal" als feste, lebensüberdauernde Größe raus aus den Köpfen.

Meiner Ansicht nach haben fast alle Menschen die Fähigkeit, alle denkbaren "Persönlichkeitsmerkmale" zu erlernen, zu verlernen und auch neu zu lernen.
Hinzu kommen die unterschiedlichen Lebensphasen: so gut wie jedes Kind denkt über gewisse Phasen hinweg, dass es "anders" sei (das gehört zu einer normalen Entwicklung dazu). Ob das jetzt gut oder schlecht "endet", liegt letztendlich am Umfeld, an so vielen Faktoren, die im Nachhinein kaum aufzudröseln sind.
Es gibt immer wieder Lebensphasen und auch Lebensumstände, in denen man extrem sensibel oder auch extrem unsensibel ist/ sein kann/ wahrnimmt und zwar jeder.

Das über einen Kamm zu scheren, halte ich für viel zu oberflächlich.

Geht es denn um Persönlichkeitsmerkmale und wenn ja, sind diese gleichzusetzen mit Reizfiltern?
 
Meiner Ansicht nach haben fast alle Menschen die Fähigkeit, alle denkbaren "Persönlichkeitsmerkmale" zu erlernen, zu verlernen und auch neu zu lernen.
Hinzu kommen die unterschiedlichen Lebensphasen: so gut wie jedes Kind denkt über gewisse Phasen hinweg, dass es "anders" sei (das gehört zu einer normalen Entwicklung dazu). Ob das jetzt gut oder schlecht "endet", liegt letztendlich am Umfeld, an so vielen Faktoren, die im Nachhinein kaum aufzudröseln sind.
Es gibt immer wieder Lebensphasen und auch Lebensumstände, in denen man extrem sensibel oder auch extrem unsensibel ist/ sein kann/ wahrnimmt und zwar jeder.

Das über einen Kamm zu scheren, halte ich für viel zu oberflächlich.


Hm, wie gesagt, bei Pferden ist gibt es keine so grossen Unterschiede in der Art wie die aufgezogen werden wie bei menschlichen Individuen, und die haben diese Bandbreite der Reaktivität auf Umweltreize. Pferde wachsen zumeist bis zum 6. Monat mit der Mutter in einer Herde auf, dann werden sie abgesetzt und bleiben bis sie 2,5 oder 3 Jahre alt sind in einer Jungpferdeherde. Dann kommen die zum anreiten, und da kann man dann diese krassen Unterschiede in der Reaktivität auf Reize feststellen, sie sich übrigens auch nur sehr begrenzt durch Training verändern lassen.
 
Hm, wie gesagt, bei Pferden ist gibt es keine so grossen Unterschiede in der Art wie die aufgezogen werden wie bei menschlichen Individuen, und die haben diese Bandbreite der Reaktivität auf Umweltreize. Pferde wachsen zumeist bis zum 6. Monat mit der Mutter in einer Herde auf, dann werden sie abgesetzt und bleiben bis sie 2,5 oder 3 Jahre alt sind in einer Jungpferdeherde. Dann kommen die zum anreiten, und da kann man dann diese krassen Unterschiede in der Reaktivität auf Reize feststellen, sie sich übrigens auch nur sehr begrenzt durch Training verändern lassen.
Bei Pferden kenne ich mich zu wenig aus.
Von Tauben, Ratten, Hunden und Katzen weiß man, dass sie extrem lernfähig - in jeder Hinsicht - sind und dass es so etwas wie eine "angeborene Reaktivität" nicht gibt.
(aber vorsicht: wenn "Herrchen" oder "Frauchen" sie zu Hause einmal "erkannt" hat, werden sie sich nie ändern ;) - das gleiche gilt für Menschen).
 
Ich habe mich jetzt an Elizabeths Aarons Forschung dazu orientiert (und das heißt nicht, dass ich das genauso sehe).
Meines Wissens nach gibt es sonst keine ansatzweise ernstzunehmenden Ansätze?

Solange man die Betroffenen nicht ernst nimmt, wird das wohl auch so bleiben.
Ich erlebe das so, dass man heute ganz andere Reize hat als noch vor 100 Jahren und kann demzufolge getrost von Reizüberflutung sprechen. Dass das Menschen verschieden gekonnt wegstecken, ist für mich gar keine Frage des Ansatzes, sondern der Logik.
 
Geht es denn um Persönlichkeitsmerkmale und wenn ja, sind diese gleichzusetzen mit Reizfiltern?
"Reizfilter" kann man gehirntechnisch nicht nachweisen, d.h. es gibt keinen zuverlässig "messbaren" Unterschied zwischen "Hochseniblen" und "Normalos".
Das ist übrigens einer der großen Kritikpunkte an Aaarons Thesen.
Man muß über "Umwege" schließen und das sind dann die Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensweisen, berichteten Empfindungen usw..
Dazu reliable, valide und objektive Tests zu entwickeln, ist der Wahnsinn schlechthin ...
 
"Reizfilter" kann man gehirntechnisch nicht nachweisen, d.h. es gibt keinen zuverlässig "messbaren" Unterschied zwischen "Hochseniblen" und "Normalos".
Das ist übrigens einer der großen Kritikpunkte an Aaarons Thesen.
Man muß über "Umwege" schließen und das sind dann die Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensweisen, berichteten Empfindungen usw..
Dazu reliable, valide und objektive Tests zu entwickeln, ist der Wahnsinn schlechthin ...

Kann man das nicht den Hormonen Cortisol und Cortison enthemen? Vllt. auch Adrenalin?
 
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Solange man die Betroffenen nicht ernst nimmt, wird das wohl auch so bleiben.
Ich erlebe das so, dass man heute ganz andere Reize hat als noch vor 100 Jahren und kann demzufolge getrost von Reizüberflutung sprechen. Dass das Menschen verschieden gekonnt wegstecken, ist für mich gar keine Frage des Ansatzes, sondern der Logik.
Für mich ist das eher eine Frage des Lernens (nicht des "Schullernens", sondern eher der "Alltagsbewältigungsfähigkeiten", was durchaus auch in die Schule gehört, aber nicht nur).
 
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