Ich habe nicht sehr viele Menschen finden können, die dem Hinduismus sich hingezogen fühlen. Wem geht es genauso? Buddhisten findet man wiederum mehr, Woran kann das liegen? Weil Hindus zuviele Götter haben? Weil vielleicht das Kastensystem und die Reinkarnation als Märchen erscheinen?
"Es ist unnötig einen Heiligen zu fragen welcher Kaste er angehört.
Der Priester, der Krieger, der Kaufmann und alle sechsunddreißig Kasten suchen in gleicher Weise nach Gott.
Aber es ist eine Torheit zu fragen von welcher Kaste ein Heiliger sei;
Der Barbier hat Gott gesucht, die Waschfrau und der Zimmermann.
Sogar Raidas war ein Gottsucher.
Der Rishi Swapacha war ein 'Unberührbarer' Tanner.
Hindus und Moslems haben in gleicher Weise das Ende erreicht, wo kein Zeichen eines Unterschiedes mehr bleibt.
(Kabir)
Nabhajî schreibt um 1585 in seinem Bhaktamal : "Kabîr weigerte sich nicht nur Kastenunterscheidungen und die Autorität der sechs Hindu Schulen der Philosophie anzuerkennen, er legte auch keinen Wert auf die vier Stadien des Lebens, wie sie für Brahmanen vorgeschrieben sind. Er hielt Religion ohne Liebe für keine Religion und Asketentum, Fasten und Almosen geben für schlecht und wertlos, wenn es nicht begleitet ist von Ergebenheit. Durch ramainis, sabdisand und sakhis gab er den Hindus dasselbe wie den Turks. Er zeigte keine Parteilichkeit zu beiden, doch gab er seine Lehre an Alle. Er sprach mit Entschlossenheit und versuchte niemals der Welt zu gefallen."
Sein Vater Neeru war ein Muslime und von Beruf Weber. In der Zeit waren Rituale, religiöse Heuchelei, Kastentum, Unberührbarkeit und Falschheit höchst verbreitet. Eines Tages, als er die Illusion einer hohen Kaste aus dem Kopf der Brahmanen entfernen wollte, malte sich Kabīr ein safrangelbes Mal an seine Stirn und trug ein Baumwoll-Band, das Brahmanen tragen, um seinen Hals. In dieser Verkleidung begab er sich Narayan! Narayan! (Brahma! Brahma! ) singend auf den Weg zum Ganges-Fluß. Auf dem Weg traf er einen Brahmanen mit Namen Mukand. Er war ziemlich ärgerlich als er sah, daß Kabīr ein heiliges Band trug und dazu ein safranfarbiges Mal auf der Stirn. Er sagte: "Du bist ein Weber aus einer niederen Kaste. Du hast kein Recht die Zeichen der hohen Brahmanen-Kaste zu tragen."
Kabīr antworte, "Du hast nur ein Band aus Baumwolle um Deinen Hals, wir aber haben einen Haufen von Bändern aus Baumwolle in unserem Haus. Ich webe täglich Kleider daraus. Du rezitierst nur Gayatri und die Veden mit Deinen Lippen, aber der Herr selbst ist auf meiner Zunge, in meinen Augen und in meinem Herzen. Oh, Mukand! Welche Antwort wirst Du geben, wenn Dich die Engel des Todes über Deine Taten befragen? Wir sind eure Kühe und Du der Hirte. Ihr Brahmanen solltet uns den Weg der Befreiung zeigen, aber ihr habt es nicht getan. Was seid ihr für Hüter? Ihr Brahmanen bettelt an den Türen der Fürsten und Könige. Obwohl ich ein Weber aus Kashi bin, ist mein Verstand doch vertieft in den Herrn, der jeden am Leben erhält. Lerne dies von mir. Vertiefe Dich in Sein Bewußtsein."
Mukand ging davon und erzählte anderen Brahmanen über das, was er mit Kabīr redete. Eines Tages sagten sie zu Kabīr: "Kabīr, Du solltest den Lehren der Brahmanen folgen, weil sie aus dem Mund von Brahma stammen, die untere Kaste der Shudras aber aus seinen Füßen."
Kabīr antworte: "In der Gebärmutter existiert keine Kaste. Alle Wesen sind die Essenz von Brahma. Oh, Lernende! Sagt mir, wann wurdet ihr Brahmanen. Vergeudet nicht eurer Leben an eine Brahmanin. Warum seid ihr nicht auf eine andere Weise geboren worden? Wie kommt es also, daß Ihr Brahmanen seid und und ich ein Shudra? Fließt in euren Venen Milch und in meinen Blut? Aus meiner Sicht ist nur der, der sich in die höchste Bewußtheit vertieft, ein Brahmane."
Die Brahmanen waren sehr wütend von Kabīr diese bittere Wahrheit zu hören. Eines Tages fesselten sie ihn und warfen ihn in den Ganges. Kabīr kam ohne Probleme wieder aus dem Fluß und sagte. "Ganges ist eine Göttin, tiefgründig und tief. Ich war gefesselt in Ketten in wurde in den Ganges geworfen. Mein Verstand blieb absorbiert in der Vertiefung des Herrn. Die Wellen des Ganges brachen meine Fesseln und setzten mich auf das Fell eines Hirsches. Der, der der Bewahrer des Landes ist, war der Retter im Wasser."
Die Brahmanen waren erstaunt Kabīr lebend aus dem Wasser heraus kommend zu sehen. Um Kabīrs Argumente zunichte zu machen, riefen sie den großen Gelehrten Pandit Sarbaijt. Dieser Überhebliche sagte zu Kabīr: "Du bist nur ein Weber. Welches Wissen kannst Du schon haben über den Herrn? "
Kabīr erwiderte: "Gott ist ein Weber, dessen Geheimnis niemand erkannt hat. Wenn ihr Brahmanen den Vedas und den Puranas zuhört, dann werdet ihr auch erkennen. Die Erde und der Himmel sind die gekrempelte Gebärmutter des Herrn. Die Sonne und der Mond sind seine zwei Transporter. Ich habe den Herrn erkannt."
Als Sabaijt das hörte, wurde er still...
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T.